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Handyman Jack 05 - Todesfrequenz

Handyman Jack 05 - Todesfrequenz

Titel: Handyman Jack 05 - Todesfrequenz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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gelegt.
    »Scheiße«, sagte Joe leise, während sie sich mit den Rücken an eine Hauswand drückten. »Er hat eine Tussi. Ist das nicht süß?«
    »Wenn sie dort wohnt, Brüderchen, dann haben wir vielleicht seine Behausung gefunden. Aber lass uns an ihm dranbleiben, nur um ganz sicherzugehen.«
    »O ja«, sagte Joe grinsend, während er seine vernarbte Hand mit seiner gesunden massierte. »Denn wir wollen ja ganz sicher sein.«
    Stan verfolgte, wie das Paar kehrtmachte und sich in Richtung Sixth Avenue entfernte. Das machte wirklich Spaß. Und das Beste daran war, dass er seit Jahren nicht mehr erlebt hatte, dass Joe sich derart seines Lebens freute.
     
     

11
     
    »Alles, was ich sagen kann«, flehte Dr. Fielding und spreizte die Hände in einer hilflosen Geste, »ist, dass Sie Geduld haben müssen.«
    Kate sah, wie das Licht von seinen gegelten schwarzen Haaren reflektiert wurde, während er hinter dem Schreibtisch seines voll gestopften Büros in der dritten Etage des Solomon and Miriam Brody Centers for Clinical Research saß. Kate kannte die Marmorhalle dieses zweistöckigen, geklinkerten Gebäudes sehr gut. Sie war schon oft genug mit Jeanette hier gewesen.
    Fielding hatte völlig verwirrt ausgesehen, als sie hereinplatzten – Jack hatte keinerlei Entschuldigungen der Empfangsdame akzeptiert. Inzwischen hatte sich der Doktor wieder auf seine Rolle als selbstsicherer Arzt und Priester besonnen. Kate war dieser Typ vertraut. Sie hatte während ihrer Tätigkeit genug von ihnen kennen gelernt.
    Er hatte geschworen, sich jeden Tag bei der NIH zu melden und genauso begierig auf ihre Hilfe zu warten wie Kate.
    »Aber es geht ihr von Tag zu Tag schlechter«, sagte Kate und verlieh ihrer Stimme einen ruhigen, gefassten Ausdruck, obwohl sie viel lieber geschrien hätte.
    »Ich weiß, ich weiß.« Er schüttelte traurig den Kopf. »Aber wir haben es mit einer Bürokratie zu tun, die pentagonhafte Ausmaße annimmt.«
    Eine glatte Übertreibung, wie Kate wusste. Fielding offenbar auch. Er schaute zu Jack – etwas, das er immer wieder tat. Vielleicht weil Jack während des Hereinkommens erklärt hatte, seine Schwester hätte ein paar Fragen, und seitdem keinen Ton von sich gegeben hatte. Er hatte einfach nur dagesessen und Fielding angestarrt. Kate fand seine Basilisken-Nummer beunruhigend. Sie konnte sich vorstellen, wie Fielding sich fühlte.
    Plötzlich erwachte Jack zum Leben. Er schlug mit der flachen Hand auf seine Oberschenkel und stand auf.
    »Nun, ich schätze, das war’s dann.« Er streckte Fielding die Hand entgegen. »Danke für Ihre Zeit, Doktor.«
    Fielding erhob sich ebenfalls, und sie schüttelten sich die Hand. »Ich denke, dass sich die Angelegenheit schon in Kürze klären wird.«
    »Eine Frage noch«, sagte Jack und hielt Fieldings Hand fest. »Warum lügen Sie?«
    »Was? Wie können Sie es wagen ...«
    Jacks Griff wechselte, und plötzlich hatte er Fieldings Daumen ergriffen, bog ihn, verdrehte ihn. Fielding stöhnte auf, und seine Knie gaben nach.
    »Jack!« Kate machte einen Schritt auf ihn zu. »Lieber Himmel, was tust du da? Hör auf!«
    »Ich entschuldige mich für diese drastische Methode, Kate«, erwiderte er. »Wenn wir genügend Zeit hätten, wäre mir sicherlich etwas anderes eingefallen. Aber da wir uns beeilen müssen ...«
    »Ich rufe den Sicherheitsdienst!«, keuchte Fielding. Er hob seine freie Hand und wollte Jacks Griff damit lösen, gab ihm aber nur Gelegenheit, auch seinen linken Daumen zu packen. »Die Polizei!«
    »Schön.« Jacks Stimme klang leise, ruhig, als erkläre er einem Passanten den kürzesten Weg zur nächsten U-Bahnstation. »Aber das wird mich nicht davon abhalten, Ihnen beide Daumen auszukugeln und auf zwölf Uhr zu drehen.
    Sie sind Arzt. Und Sie können sich ausrechnen, wie lange es dauern würde, bis Sie sie wieder benutzen können, falls überhaupt jemals. Die Polizei mag hier erscheinen, aber Sie werden den Rest Ihres Lebens mit nutzlosen Daumen verbringen müssen. Kein schönes Leben.«
    »Jack, bitte!« Sie hätte sich niemals vorstellen können, dass ihr Bruder sich derart verhalten konnte – eine unwiderstehliche Macht, unbeugsam, eine Fleisch gewordene Bedrohung, eine Verheißung von roher Gewalt. Er war Furcht einflößend, das personifizierte Grauen. »Er kann doch nicht ...«
    »Die Wahrheit!«, verlangte Jack. Er erhob die Stimme, während er an beiden Daumen drehte. »Sie haben die NIH gar nicht angerufen, stimmt’s? Nicht ein einziges Mal. Habe

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