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Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack

Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack

Titel: Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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sich vorstellen kann. Ich schwöre dir, ich konnte mitten durch sie hindurchsehen.«
    Jack hatte das Gefühl, auf seinen Beinen zu schwanken, und nicht, weil er auf See war. Er schloss die Augen.
    »Hatte sie einen Hund bei sich?«
    »Ja. Den hässlichsten Köter, den ich je …«
    Blitzartig war Jack neben Tom, packte ihn bei den Handgelenken und brüllte ihn an.
    »Weshalb, zum Teufel, hast du mir nichts davon erzählt?«
    Jack blinzelte ihn erschrocken an. »Was ist mit dir los?«
    »Das war eine Warnung, du Arschloch!«
    »Von einem Mädchen, das fast noch ein Kind ist? Ich bitte dich!«
    »Das war kein normales Mädchen. Was hat sie gesagt?«
    »Ich hab es dir doch erzählt – «
    »Die genauen Worte.«
    »Lass mich los, verdammt noch mal. Wie soll ich nachdenken, wenn du mich festhältst?«
    Jack löste den Griff von Toms Handgelenken, gab aber nicht nach.
    »Ich warte.«
    »Na schön. Die Kleine hatte einen jamaikanischen Akzent und sagte … mal überlegen … ›Ich würde sie an Ihrer Stelle gleich wieder ins Wasser zurückwerfen‹. Ja, das war’s.«
    »Warum hast du mir nichts davon erzählt?«
    Im vergangenen halben Jahr hatten vier Frauen mit Hunden seinen Weg gekreuzt – drei Frauen waren alt gewesen, eine etwa in seinem Alter. Er war zu dem Schluss gekommen, dass sie alle verbunden waren, aber mit was oder wem, das wusste er nicht. Einige hatten ihn in Schwierigkeiten gebracht, andere hatten ihn vor bevorstehenden Problemen und Schwierigkeiten gewarnt. Er kannte ihre Absichten und Ziele nicht. Aber alle Frauen wussten besser über Jack und sein Leben Bescheid, als sie sollten. Und die Letzte, die sich selbst Herta nannte, hatte ebenfalls ein Loch durch ihren Leib, von vorn bis nach hinten, genauso wie das Loch bei dem jungen Mädchen – einer jungen Frau mit einem Hund.
     
     

10
     
    -80:53
    Tom sah, wie sich Jacks Hände zu Fäusten ballten. Er hatte doch wohl nicht schon wieder die Absicht, ihn zu schlagen?
    »Verdammter Kerl«, presste er zwischen zusammengebissenen Zähnen heraus. Dann entspannten sich seine Hände wieder. »Also gut, es läuft folgendermaßen. Sobald du morgen früh wach bist, hängst du dich ans Telefon und rufst jeden an, bei dem auch nur entfernt die Chance besteht, dass er von diesem Ding gehört hat.«
    »Okay, okay. Klar doch. Niemand möchte mehr darüber erfahren als ich.«
    Das war nicht mal gelogen.
    Jack widersprach. »Da sei dir mal nicht so sicher.«
    Tom versuchte, an der ganzen Sache etwas Positives zu sehen. Sicher, Jack war sauer, und er war nicht gerade einer von den Typen, die man sich als Gegner wünschte. Aber einen Vorteil hatte diese Konstellation doch: Er hatte soeben einen willigen Helfer bei seiner Suche gewonnen.
    Sein Blick wanderte wieder zurück zu der Lilitonga und –
    »Ach du liebe Güte, Jack! Sie ist verschwunden!«
    »Was?«
    Mehr brauchte Tom nicht zu sagen. Nichts als Luft an der Stelle, wo sie noch Sekunden zuvor geschwebt hatte.
    Aber wo –?
    Er ließ sich auf die Knie fallen und streckte die Hände nach der Seekiste aus. Er zog sie zu sich heran und betete im Stillen: Bitte, lass sie drin sein! Bitte!
    Er klappte den Deckel hoch: leer.
    Nein! Er konnte all das doch nicht auf sich genommen haben, nur um am Ende miterleben zu müssen, wie sie vor seinen Augen verschwand. Das war nicht fair!
    »Irgendwo muss sie doch sein«, sagte Jack gerade. »Sie kann doch nicht spurlos verschwunden sein.«
    Aber sie war es. Sie suchten in jedem Zimmer, jedem Wandschrank, in jedem Winkel – nichts.
    Tom hätte am liebsten gebrüllt.
     
     

11
     
    -80:41
    »Ich bin zu müde, Mom.«
    »Nur kurz duschen«, sagte Gia.
    Sie hatte gewollt, dass Vicky badete, ehe sie zu Jack ging. Doch das Mädchen hatte eine Entschuldigung nach der anderen vorgebracht, um es aufzuschieben, bis es am Ende zu spät geworden war.
    »Ich will nicht.«
    Sie stand schmollend in der Badezimmertür und kratzte sich mit der rechten Hand den Rücken.
    Neunundneunzig Prozent der Zeit war Vicky das reizendste Wesen der Welt. Aber wie jedes Kind wurde sie, wenn sie übermüdet war, quengelig und widerspenstig.
    Gia griff in die Duschkabine und drehte das Wasser auf. Vickys Tanten, Nellie und Grace, hatten sie vor drei oder vier Jahren einbauen lassen. Ihre moderne, einteilige Konstruktionsweise stand in krassem Kontrast zum restlichen Badezimmer mit seinen Wänden aus vorsintflutlichen Fliesen und vom Alter gezeichneter Fugenmasse.
    Obwohl seit nunmehr fast anderthalb Jahren

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