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Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack

Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack

Titel: Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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das Aufstellen, die Wartung und das Einsammeln der Münzen. Sobald die Dinger in Betrieb waren, konnte man sich über ein ständiges Einkommen freuen, ohne einen Finger rühren zu müssen. Man brauchte nichts anderes zu tun, als das Geld zu zählen. Davon träumt doch jeder, oder?«
    »Und die Leute sind darauf reingefallen?«
    »Genug, um Frank Casteliano reich zu machen.«
    »Du meinst, die Leute sahen seine Anzeige, füllten einen Scheck aus und schickten ihn an seine Adresse?«
    »Nicht bei dem Preis, den Frank verlangte. Nein, die ernsthaft Interessierten riefen die gebührenfreie Nummer an, und wenn sie überzeugend klangen, kaufte Frank ihnen ein Flugticket, lud sie zu sich ein und führte sie durch seine Telefonzellenfabrik.«
    Tom nickte. »Ich fange an zu begreifen. Eine Riesenabzocke. Ich glaube, man nennt es Big Store.«
    Er hatte schon immer Gefallen an groß angelegten Betrugsmaschen gehabt – je komplizierter, desto besser.
    »Richtig.« Jack konnte nur staunen. »Demnach erkennst du ein Big Store auf Anhieb. Interessant.«
    »Jeder, der Der Clou gesehen hat, weiß das.«
    »Aber sie wissen nicht, dass es als Big Store bezeichnet wird. Wie dem auch sei, Big Franks erster Big Store war eine gemietete Lagerhalle in der Nähe von Fort Myers. Er schleuste die Leute hindurch, führte sie an Technikern in weißen Kitteln vorbei, die an Schaltkreisen herumschraubten, dann zeigte er ihnen fertige Telefonzellen und Dutzende von Holzkisten, die zum Versand bereitstanden. Gleichzeitig erzählte er ihnen, dass er mit Aufträgen überschüttet würde und Probleme habe, mit der Produktion nachzukommen. Dann warf er den Köder aus, indem er den Leuten erklärte, dass sich die Ersten, die eine Telefonzelle bestellten, den besten Standort aussuchen könnten. Alle, die später kämen, müssten sich mit dem traurigen Rest zufriedengeben.«
    »Also fingen sie an, Schecks auszufüllen.«
    »Und wie. Tausende und Abertausende.«
    Tom blickte jetzt durch. »Aber die Telefonzellen wurden nie geliefert.«
    »Niemals. Als die Leute anfingen, sich zu beschweren, hielt Frank sie so lange wie möglich hin. Und als sie schließlich erschienen, um ihn persönlich zur Rede zu stellen, war Frank verschwunden. Er war mit seinem ganzen Laden umgezogen.«
    Tom schüttelte den Kopf. »Es erstaunt mich immer wieder, dass die Leute nie klug werden. Wenn es zu verlockend klingt, um wahr zu sein, dann trifft es meistens zu.«
    »Ja, und Joey und Frank junior führen – führten die Familientradition mit so genannten Internet-Kabinen weiter. Und sie verdienen damit, wenn auch nicht so viel wie mit Mobiltelefon-Lizenzen.«
    »Das ist schon wieder etwas Neues.«
    »Es funktionierte genauso wie mit den Telefonzellen. Man erwirbt eine Mobiltelefon-Lizenz für ein bestimmtes Gebiet und bekommt die Roaming-Gebühren von jedem, der aus diesem Gebiet heraustelefoniert. Frankie und Joey verlangten von den Leuten acht-, neun-, zehntausend Dollar für eine Mobiltelefon-Lizenz.«
    »Die natürlich wertlos war, richtig?«
    »Nein. Sie haben das Gewünschte wirklich geliefert.«
    »Sie haben geliefert?« Dann machte sich auf Toms Miene ein Grinsen breit. »Oh, ich verstehe. Die Opfer hätten sie selbst ganz offiziell für hundert Dollar kaufen können.«
    »Genau genommen für siebenhundert. Alles, was die Betrogenen hätten tun müssen, war, einen Antrag auszufüllen. Sie hätten Joey oder Frankie gar nicht gebraucht.«
    Tom lächelte. »Wer behauptet, dass man einen ehrlichen Menschen nicht betrügen kann?« Dann zuckte er die Achseln. »Zumindest haben diese Leute für ihr Geld etwas erhalten. Das war schon besser als eine Telefonzelle, die nie beim Käufer ankommt.«
    »Aber nicht viel. Es scheint, als hätten die Kerle es versäumt, den Betrogenen zu erklären, dass sie einen sechsstelligen Betrag aufbringen müssen, um den Sendeturm zu bauen und dann abkassieren zu können. Aber wie hast du erraten, dass die Regierung die Lizenzen für viel weniger anbietet?«
    Tom zuckte abermals die Achseln. »Da gibt’s nicht viel zu erraten. Eine ganze Reihe von Anwälten verdienen ganz gut mit einer Variante dieser Nummer.«
    Damals, als er noch eine eigene Kanzlei betrieben hatte, war er auch in diesem Bereich tätig gewesen. Das waren schöne Zeiten gewesen …
    Tom seufzte. Manchmal – in letzter Zeit sogar häufiger – bedauerte er, seine private Kanzlei aufgegeben zu haben. Er hatte geschleimt und geschmiert, gebuckelt und getreten, um eine

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