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Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack

Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack

Titel: Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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einen Baum wickelte.
    Es war nicht mehr als ein Teenagerstreich.
    »O ja. Ich hab’s vergessen. St. Jack. Daddys Liebling. Er brauchte sich niemals Sorgen zu machen, dass du dich in einen fremden Wagen setzen und damit herumfahren würdest.«
    »Nein, das brauchte er nicht.«
    Tom war damals schon nicht mehr im Hause gewesen, aber es ärgerte ihn, sich vorstellen zu müssen, dass sein kleiner Bruder seine High-School-Zeit als Weichei und Muttersöhnchen verbracht hatte. Ein Teenager, vor allem wenn er ein Junge war, musste gelegentlich für Ärger sorgen und seinen Eltern zu einigen grauen Haaren verhelfen. Das gehörte einfach zum Erwachsenwerden.
    »Es hätte mich auch gewundert.«
    Jack grinste. »Obwohl ich es mindestens ein Dutzend Mal gemacht habe.«
    »Unfug.«
    Jack hob die Hand wie zum Schwur. »Es ist die Wahrheit.«
    »Dad hat niemals etwas davon erwähnt …«
    »Weil er es niemals erfahren hat. Niemand wusste etwas. Nachdem ich gelernt hatte, einen Wagen kurzzuschließen – was damals um einiges einfacher war als heute –, stellte ich mir eine Aufgabe. Das Spiel bestand darin, sich den Wagen auszuleihen, damit eine Spritztour zu unternehmen und ihn dann auf denselben Platz zu stellen, von dem man ihn wegbewegt hatte, und zwar ohne dass irgendjemand etwas bemerkt.«
    »Und niemand hat dich erwischt, niemand hat jemals aus dem Fenster geschaut und seinen oder ihren Wagen vermisst?«
    Jack zuckte die Achseln. »Ich hatte eben meine Hausaufgaben gemacht.«
    Tom musste zugeben, dass er beeindruckt war. Vielleicht war Jack doch nicht so ein Schlappschwanz gewesen.
     
     

4
     
    Sosehr Jack den Fußmarsch und das kalte Wetter genossen hatte, so dankbar begrüßte er doch die angenehme Wärme im Hotelfoyer.
    »Bis wann musst du aus deinem Zimmer ausziehen?«
    Tom zögerte, während ein unsicherer Ausdruck über sein Gesicht huschte. »Warte hier. Ich geh mich erkundigen.«
    Jack sah keinen Grund, weshalb er ihn nicht hätte zum Empfangspult begleiten sollen, widersprach aber nicht. Während er im verlassenen Foyer stand, überkam ihn eine tiefe Traurigkeit.
    Wäre alles so geschehen wie geplant und wäre der verdammte Zorn Allahs zu Hause geblieben, würden er und Dad jetzt durch die Stadt streifen, und er könnte ihm seine Lieblingsbauwerke zeigen. Sie hätten sich den alten Pythian Club angesehen und wären mittlerweile im Level Club in der 70th Street West, der aus Klinker erbaut war, und würden gleich zur 57th aufbrechen, wo er seinem Vater das Hearst Magazine Building zeigen würde. Es gab eine ganze Reihe von Gebäuden in Manhattan, die Jack geradezu liebte. Er hatte sich darauf gefreut, seinen Vater daran teilhaben zu lassen. Und jetzt …
    Er spürte, wie sich seine Kehle zusammenzog.
    Scheiße. Scheiße-Scheiße-Scheiße!
    Toms Stimme holte ihn ins Hier und Jetzt zurück.
    »Ich bleibe noch eine Nacht.«
    »Wie bitte?«
    »Ich habe gerade nachgefragt, ob ich meinen Aufenthalt verlängern kann, und sie meinten, es sei kein Problem. Es scheint, als stünden die Hotels im Augenblick leer. New York hat offenbar seinen Reiz als begehrtes Reiseziel schlagartig verloren.«
    »Aber warum willst du noch bleiben?«
    Tom zuckte die Achseln. »Keine Ahnung. Es ist nur so ein Gefühl. Dann kann ich morgen mit dir nach Johnson fahren.«
    Oh, verdammt.
    »Wie kommst du darauf, dass ich ein Auto habe?«
    Tom war überrascht. »Der geheimnisvolle Autoknacker hat selbst keinen fahrbaren Untersatz? Das glaube ich nicht.«
    »Viele New Yorker besitzen keinen Wagen. In einer Stadt wie dieser ist ein Auto eher eine Belastung – und zwar eine ziemlich teure – als ein nützliches Hilfsmittel.«
    »Das ist keine Antwort auf meine Frage: Besitzt du einen Wagen?«
    »Ja.«
    Abe würde ihn an diesem Nachmittag nach La Guardia bringen. Sie würden die Parkscheine tauschen und gleich wieder rausfahren. Als Kurzzeitparker – er würde einfach erklären, er habe jemanden hingebracht – dürfte man ihm nur wenig Aufmerksamkeit schenken.
    »Fährst du morgen hin, um die Beerdigung vorzubereiten?«
    »Ja.«
    »Nimmst du mich mit?«
    Wie könnte er das ablehnen?
    »Natürlich.«
    Tom lächelte knapp. »Na siehst du. War das so schwer?«
    »Aber was ist mit deiner Frau – den Frauen – und den Kindern? Kommen die nicht auch?«
    »Klar. Ich treffe sie bei der Beerdigung.«
    Jack sah keine Möglichkeit, aus dieser Nummer rauszukommen. Auch wenn Tom sein einziger noch lebender Verwandter war, anderthalb Stunden mit ihm auf

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