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Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack

Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack

Titel: Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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war Tom anfangs ziemlich befremdlich vorgekommen, andererseits befand man sich hier auf den Bermudas, wo es nicht als seltsam empfunden wurde, Geschäftsleute – Bankmanager inklusive – in Jackett, Krawatte, kurzer Hose und Kniestrümpfen zur Arbeit gehen zu sehen.
    Dawkes erschien, ein schlanker Mann mit silbergrauem Haar, bekleidet mit einem dunkelblauen Jackett, dunkelblauen Bermudashorts und ebensolchen Kniestrümpfen. Tom hatte darauf geachtet, bei seinen Terminen in der BB&T stets mit demselben Mann zu verhandeln. Außerdem hatte er jedes Jahr zu Weihnachten von Gosling Brother’s in der Front Street eine Flasche ihres besten Rums in die Bank schicken lassen. Man wusste nie, ob man nicht irgendwann eine besondere Gefälligkeit brauchte.
    Während sie einander die Hand schüttelten und sich begrüßten, glaubte Tom bei Dawkes eine innere Anspannung wahrzunehmen. Vielleicht hatte er einen schlechten Tag.
    Tom hatte nicht viel Zeit und kam daher sofort zur Sache.
    »Ich werde wohl in Kürze an die Westküste umziehen und muss daher mein Konto auflösen.«
    Jetzt drückte Dawkes Miene sogar ausgesprochenes Unbehagen aus. »Es tut mir leid, Ihnen mitteilen zu müssen, Sir, dass dies zurzeit nicht möglich ist.«
    Toms Magen verkrampfte sich schlagartig. »Warum nicht?«
    »Ihre Regierung hat sich an die Bank gewandt und … ich …«
    Da ihm die Knie weich wurden, streckte Tom die Hand nach einem Stuhl aus.
    »Darf ich mich setzen?«
    »Natürlich, Sir.«
    »Was meinen Sie mit ›meine Regierung‹?«
    »Ich weiß es nicht genau, Sir. Irgendeine Behörde hat sich an die Bank gewandt. Der Generaldirektor, Mr. Hickson, hat sich um diese Angelegenheit gekümmert. Er hat mich allerdings nicht über die Einzelheiten informiert.«
    Dawkes schürzte die Lippen und schnaubte. Er empfand es offenbar als Kränkung.
    Tom scherte sich einen feuchten Kehricht um die verletzten Gefühle dieses Knilchs. Die Feds! Die Feds waren hier gewesen!
    »Und worauf läuft das Ganze hinaus, Mr. Dawkes?«
    Es war Dawkes sichtlich peinlich. »Ihr Konto wurde gesperrt, Sir.«
    Tom lehnte sich zurück und schloss die Augen. Das war beängstigend. Nein, es war sogar mehr als beängstigend – es war eine verdammte Katastrophe! Wie waren sie ihm auf die Schliche gekommen? Woher wussten sie von seiner Verbindung zur BB&T?
    Chiram … der Besitzer der Sahbon, Chiram Abijah. Er musste es gewesen sein. Wahrscheinlich hatte er einen Deal gemacht und Tom dafür ans Messer geliefert.
    Aber eine noch viel brennendere Frage rumorte in seinen Eingeweiden: Was wussten sie sonst noch?
    Das Sparkonto an sich war nicht so wichtig. Er hatte vor Jahren eintausend Dollar darauf eingezahlt, um sich als Kunde zu etablieren. Er hatte eine falschen Namen benutzen wollen, aber die Bank verlangte einen Reisepass als Identifikation für ausländische Kunden, und der einzige Reisepass, den er besaß, war der echte.
    Obwohl er im Augenblick jeden Penny brauchte, den er in die Finger bekam, konnte er auf die tausend Dollar verzichten. Das richtige Geld lag woanders.
    Zumindest hoffte er es. Tom hatte beinahe Angst, danach zu fragen. Er bemühte sich um eine gelassene Miene, blickte Dawkes in die Augen und …
    »Das ist höchst verwirrend und beunruhigend, Mr. Dawkes. Ich werde die Geschichte aufklären, sobald ich wieder zu Hause bin. Aber jetzt möchte ich gerne an mein Schließfach.«
    Dawkes wandte den Blick ab und Toms Herz blieb fast stehen.
    Oh, nein. Oh, Scheiße, erzähl mir bloß nicht …
    »Ich fürchte, das ist ebenfalls gesperrt.«
    Herrgott im Himmel. Eine halbe Million Bucks! Sein Fluchtgeld. Er musste irgendwie an die Scheine rankommen.
    Er griff in die Hosentasche und fand den Schließfachschlüssel.
    »Nur ein ganz kurzer Besuch? Um der alten Zeiten willen?«
    Dawkes schüttelte traurig den Kopf. »Ich fürchte, dass ich das nicht zulassen kann, Sir.«
    Tom hielt den Schlüssel hoch. »Sie können mir nicht mal einen persönlichen Gefallen tun?«
    Er sah Tom kurz an, dann senkte er den Blick. »Es tut mir leid, Sir.«
    Tom hätte ihn am liebsten erwürgt. Du undankbarer Mistkerl. Nach all dem Rum, den ich dir geschickt habe …
    »Aber es gibt etwas, das ich doch für Sie tun kann, Sir …«
    Was? Was?
    »…nämlich Ihnen sagen, Sie sollten jetzt lieber kehrtmachen und einfach weggehen und am besten nicht mehr zurückkommen.«
    Dawkes gehetzter Blick und die gesenkte Stimme erstickten den Strom ausgewählter Kraftausdrücke, der sich über Toms

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