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Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack

Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack

Titel: Handyman Jack 09 - Das Höllenwrack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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koreanischen Oberkellners empfindlich gestört.
    Tom hatte gemeint, eine einheimische Fischsuppe sei obligatorisch, daher hatte Jack eine Portion bestellt und anschließend die klassischen Fish ’n’ Chips. Er freute sich schon darauf, etwas Kräftigeres – und vor allem Wärmeres – als nur ein Sandwich in den Magen zu bekommen.
    Er biss ein kleines Stück vom hinteren Ende der Zigarre ab und entzündete die Spitze mit Toms Feuerzeug. Er hatte als Halbwüchsiger einige Jahre lang Zigaretten geraucht, aber der Reiz des Tabaks, speziell von Zigarren, war ihm bisher entgangen.
    Er nahm einen tiefen Zug und blies den Rauch langsam aus. Tom beobachtete ihn mit einem Ausdruck gespannter Erwartung.
    »Und?«
    »Schmeckt wie Dachpappe.«
    So schlecht schmeckte es zwar nicht, aber auch nicht besonders gut. Was sollte das ganze Gerede über kubanische Zigarren?
    Tom war fassungslos. »A-aber e-es i-ist eine Montecristo!«
    »Ich glaube, man hat dich übers Ohr gehauen. Der Tabak ist höchstens Bahndamm Schattenseite.«
    Tom murmelte: »Über Geschmack lässt sich nicht streiten.« Dann schickte er ihm noch wütende Blicke, kochte innerlich und paffte, während Jack seine Zigarre im Aschenbecher deponierte und im Stillen hoffte, dass sie bald ausginge.
    »War Dad jemals hier?«, fragte er.
    Tom blies bläulichen Rauch aus und musterte ihn über den Rand seines dritten Glases Wodka on the Rocks.
    »Hier auf den Bermudas? Ja. Ich glaube, damals in deinem Freshman-Jahr. Mom beklagte sich, dass alle ausgeflogen wären und ihr Nest so leer sei, daher brachte Dad sie hierher. Erinnerst du dich nicht?«
    Jack schüttelte den Kopf. Irgendetwas regte sich zwar in den Nischen seines Gedächtnisses, aber er bekam es nicht zu fassen. Er hatte fünfzehn Jahre lang so gründlich daran gearbeitet, seine Vergangenheit hinter sich zu lassen, dass vieles völlig in Vergessenheit geraten war.
    »Weißt du, ob es ihm gefallen hat?«
    Tom zuckte die Achseln. »Ich habe ihn nie gefragt. Aber hey, was sollte einem hier denn nicht gefallen?«
    Jack nickte. Die Bermudas waren vielleicht einer der wenigen Orte, über die Tom und er sich in etwa einig waren.
    Er war überzeugt, dass sich seine Eltern hier wohlgefühlt hatten. Warum auch nicht? Selbst in der kalten Jahreszeit, wenn der eine oder andere Baum kahl zwischen all den Palmen stand, sah es hier aus wie im Paradies.
    Bei den wenigen Gelegenheiten, wenn Jack überhaupt mal einen Gedanken an die Bermudas verschwendet hatte, waren die Inseln für ihn nicht viel mehr gewesen als ein beliebtes Ziel für Frischverheiratete – endlose Sandstrände und alles an Romantik, was man sich für eine Hochzeitsreise nur wünschen kann. Aber die Fahrt über den Great Sound hatte ihm eine völlig andere Insel gezeigt.
    Mit einer Handbewegung bestellte Tom den nächsten Wodka. »Apropos Dad, hast du eine Ahnung, wie groß sein Vermögen ist?«
    Jack leerte sein Glas Courage und schüttelte den Kopf. »Keinen Schimmer.«
    »Ich konnte im vergangenen Sommer einen Blick auf seine Finanzen werfen, als ich ihm dabei half, seinem Testament einen Nachtrag hinzuzufügen.«
    Jack verdrängte eine plötzlich vor seinem geistigen Auge erscheinende Vision von Tom, wie er verschiedene Paragraphen änderte, damit ihm alles in den Schoß fallen würde.
    »Was hat er geändert?«
    »Keine Sorge. Du bist immer noch mit drin.«
    Jack hatte Tom schon einmal eine verpasst. Allein diese Bemerkung hätte zumindest eins über den Schädel verdient. Aber er hielt sich zurück und blieb ruhig sitzen.
    Schließlich gab sich Tom einen Ruck. »Es war nach Kates Tod. Ein Drittel seines Vermögens war für Kate vorgesehen gewesen. Er hatte niemals an die Möglichkeit gedacht, sie könnte vor ihm sterben. Er hat das Testament dahingehend geändert, dass Kates Drittel zwischen Kevin und Lizzie aufgeteilt wird – mitsamt dem Treuhandvermögen und so weiter. Er hatte bereits eine treuhänderische Verwaltung der Lebensversicherungsbezüge eingerichtet, um für die Gewinne keine Einkommensteuer bezahlen zu müssen.« Er schüttelte den Kopf. »Der alte Mann kannte sich in Finanzen und in den Steuergesetzen bestens aus. Er hat wirklich an alles gedacht.«
    Dads Testament … darüber zu reden, verursachte Jack Übelkeit. Er kam sich wie ein Leichenfledderer vor. Er wollte schnellstens das Thema wechseln.
    »Na ja, schließlich war er Buchhalter.«
    Tom sah Jack in die Augen. »Wie viele Buchhalter kennst du, die drei Millionen schwer

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