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Handyman Jack 10 - Der Erbe

Handyman Jack 10 - Der Erbe

Titel: Handyman Jack 10 - Der Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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geschaffen, der wirklich alles tun wird, um sie aufzuhalten. Also bringst du mich besser sofort um.«
    In diesem Augenblick erkannte Jack, dass er zum ersten Mal in seinem Leben an einem Punkt angelangt war, wo es ihm nichts ausmachen würde zu sterben. Wenn Gia und Vicky nicht überlebten, dann sah er für sich keinen gottverdammten Grund, warum er weiterleben sollte … außer Rache. Und Rache war nicht genug.
    Rasalom schwieg.
    »Warum, verflucht noch mal?«
    Ein dramatisches Seufzen: »Na ja, ich wollte mir das eigentlich für später aufheben, aber ich schätze, wenn ich es dir sofort erzähle, dann hat das den gleichen Effekt: Die Andersheit steckt nicht hinter den Schicksalsschlägen, die über dich und die deinen hereingebrochen sind.«
    »Lüg mich nicht an. Ich weiß es!«
    »Hast du jemals den Ausdruck gehört: ›Ein Speer hat keine Äste‹?«
    Das hatte Jack. Mehrfach. Aber was …?
    Und dann brach die Erkenntnis über ihn herein und überrollte ihn wie eine Lawine.
    »Der Verbündete?« Er hörte kaum die eigene Stimme.
    Der Umriss nickte. »Wer sonst?«
    Jack spürte die Schadenfreude in der Stimme und seine Gedanken rasten. Hatte die Seite, die ihn angeworben hatte, systematisch jeden eliminiert, der ihm etwas bedeutete? Das konnte nicht sein.
    »Ah … das Ambrosia des Verrats. Gehaltvoll, süffig …« Jack sah, wie sich die Gestalt aufrichtete, wie sich der Kopf drehte. »Was?« Sie sprang auf den Asphalt herunter und sah sich um. »Wer ist da? Zeig dich!«
    »Ich bin hier drüben”, erklang eine Frauenstimme rechts von Jack.
    Als er sich umsah, erwachten die Lichter wieder zum Leben, aber es war nur ein schwächliches, trübes Glühen. Er sah eine hochgewachsene, schlanke Frau in einem eleganten Kamelhaarmantel. Sie hatte scharf geschnittene Gesichtszüge und trug das lange, schimmernd schwarze Haar zu einem Knoten gebunden wie Audrey Hepburn. Ein Hund – vielleicht ein Akita – zerrte an der Leine, die sie in Händen hielt.
    »Du!«, spuckte Rasalom aus. »Was willst du denn hier?«
    »Ich beende dein Festmahl.« Ihre Stimme klang gebildet und prononciert. »Und räume den Tisch ab.«
    Eine Frau mit einem Hund, dachte Jack. Wieder einmal.
    »Seit wann pfuschst du mir ins Handwerk?«
    »Seit gerade eben. Mach dich von dannen.« Ihre Stimme spiegelte keine Regung. Sie hätte auch die Änderungswünsche an einem Kleid äußern können. »Ich bin sicher, du findest irgendwo ein Kind, das gerade gequält wird, und kannst deinen Hunger daran stillen. Hier gibt es für dich nichts mehr zu holen.«
    »Nein? Das werden wir ja sehen.«
    Er drehte sich wieder zu Jack um und kam auf ihn zu, die Arme ausgestreckt, die Finger zu Klauen gekrümmt.
    Der Hund knurrte.
    »Zwing mich nicht, ihn loszulassen.«
    Rasalom zögerte.
    »Das Viech kann mir nichts tun.«
    »Er kann dich nicht töten, aber er kann dir ganz sicher etwas tun. Oder hast du vergessen, dass du immer noch einen menschlichen Körper hast?«
    »Ich kann ihn ebenfalls verletzen.«
    »Das weiß ich. Und das möchte ich nicht mit ansehen, darum halte ich ihn noch an der Leine. Aber wenn du mich dazu zwingst …«
    »Warum tust du das?«
    Die Worte klangen, als würden sie zwischen zusammengepressten Zähnen herausgequetscht. Jack spürte seine Wut.
    »Weil es mir gefällt. Und weil ich es kann. Du stammst von dieser Erde und nichts von dieser Erde kann mich verletzen. Mach dich vom Acker, Rasalom. Du bist hier fertig.«
    »Du gibst mir keine Befehle.«
    »Das habe ich gerade getan. Ich kann dich natürlich nicht dazu zwingen zu gehen. Und du kannst mich nicht vertreiben. Aber ich kann dich daran hindern, dich zu nähren. Ich glaube, so etwas nennt man ein Patt.«
    Er trat einen Schritt auf sie zu, blieb aber stehen, als der Hund knurrte.
    »Ich werde dir dein Ende bereiten«, flüsterte er. »Es ist unausweichlich und das weißt du.«
    »Ich weiß nichts dergleichen.«
    »Ich habe dich bereits beschädigt und geschwächt.«
    »Das warst nicht du. Und das garantiert dir auch auf keinen Fall deinen Sieg.«
    Jack bemerkte, dass sich ihre Stimme auf einmal nicht mehr ganz so selbstsicher anhörte.
    »Noch nicht. Doch ich werde stärker, du aber nicht. Ich werde dich erneut schwächen. Und danach …«
    »Tzzt, tzzt, tzzt, was für ein Selbstvertrauen. Vergisst du da nicht jemanden?«
    Jetzt war es an Rasalom, etwas von seiner Selbstsicherheit einzubüßen.
    »Der macht mir keine Sorgen.«
    Jack vermutete, dass sie von Glaeken redeten – dem

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