Handyman Jack 10 - Der Erbe
ich das Grundstück heutzutage kaufen wollte, könnte ich es mir nicht leisten. Verdammt, ich könnte mir nicht mal eine Ecke davon leisten. Die Grundstückspreise hier auf der Insel …« Er schüttelte angeekelt den Kopf.
»Als ob ich das nicht wüsste. Ich will mir hier was kaufen und – die Preise sind unglaublich.« Jack deutete auf das Eis. »Was ist das, was ich hier sehe?«
»Die Hafenbucht.« Er deutete mit einem knorrigen Finger nach links. »Sehen Sie das flache Ufer da drüben auf der anderen Seite? Das ist der Strand von Coatue. Der trennt uns von Nantucket Sound.«
Jack sah einen sandfarbenen Streifen mit spärlichem Vegetationsbewuchs, wahrscheinlich Gestrüpp.
Er deutete direkt über das Eis hinaus. »Und da im Osten, die Dünen da schützen uns vor dem Atlantik.«
Ein ähnlicher Streifen, aber auf dem hier stand auf halber Höhe ein großes, alleinstehendes Haus.
»Friert der Hafen jedes Jahr so zu?«
»Nicht der ganze Hafen, nicht unten an der Stadt, obwohl das da auch schon mal vorkommt. Dann muss ein Eisbrecher kommen, damit wir Lebensmittel und Heizöl bekommen. Aber hier, na ja, die Hafenbucht ist ziemlich windgeschützt. Da friert es fast jeden Winter zu. Dieses Jahr ist das nicht anders.«
Jack nickte zu dem Stapel mit den Holzscheiten hin. »Es sieht nicht so aus, als wären Sie auf das Öl angewiesen.«
»Ich heize einfach viel mehr mit Holz, seit der Ölpreis so in die Höhe gegangen ist.« Er sah Jack von oben bis unten an. »Aber ich schätze, Sie sind nicht hergekommen, um die Aussicht zu bewundern, so schön sie auch ist, oder über den Ölpreis zu reden. Nur um Ihnen und mir Zeit zu sparen, sage ich Ihnen von vornherein, das Grundstück ist nicht zu verkaufen.«
»Das weiß ich zu schätzen.« Jack griff sich wahllos einen Straßennamen am Meer heraus, den er auf der Karte gelesen hatte. »Ich habe mir ein Haus an der Squam Road angesehen …«
»Da kann das Wetter ganz schön ungemütlich werden.«
»Das hat man mir auch gesagt. Deswegen habe ich ja auch so meine Bedenken, das Haus neun oder zehn Monate im Jahr so ungeschützt den Elementen auszusetzen.«
»Und Sie suchen jemanden, der etwas auf Ihr Haus achtgibt?«
»Sie haben es erfasst.«
Heth kniff misstrauisch die Augen zusammen. »Nun, tatsächlich ist es so, dass ich so was schon mal mache. Aber woher wissen Sie davon?«
Jack zuckte mit den Achseln. »Irgendeiner in einem der Maklerbüros hat mir Ihren Namen genannt. Wären Sie in der Lage, noch ein weiteres Objekt in Ihren Zeitplan einzufügen?«
»Sicher. An was haben Sie so gedacht?«
»Na ja, überstürzen wir die Dinge nicht. Ich will Sie ja nicht kränken, aber bevor wir uns einig werden, brauche ich ein paar Referenzen. Ich hoffe, Sie verstehen das.«
»Natürlich. Nur ein völliger Dummkopf würde einem Fremden, über den er gar nichts weiß, seine Hausschlüssel überlassen.«
»Also können Sie mir Referenzen geben?«
»Natürlich kann ich das. Kommen Sie mit rein.«
Schön, dachte Jack. So weit, so gut.
Die Zeit drängte, aber er erinnerte sich selbst daran, dass er bei dem sicheren Haus – wo immer das auch war – vor Anbruch der Dunkelheit sowieso nichts unternehmen konnte.
Im Innern war es eng und es roch nach gebratenem Fisch, aber die Holzwände und der Boden waren sauber und poliert. Mrs. Heth goss ihnen Kaffee ein, als sie am Esstisch Platz nahmen. Heth nahm einen Ordner aus einer Schublade und blätterte ihn durch.
»Ich hüte neun Häuser in allen Größen und Bauweisen, von einem nagelneuen Haus am Meer in Surfside bis hin zu dem alten Lange-Anwesen drüben an der Cliff Road. Ich berechne meine Honorare monatlich im Voraus.«
Er schien stolz darauf, dass er Honorare bekam.
»Können Sie mir Kontaktadressen Ihrer Klienten geben?«
Jack rechnete sich aus, dass jemand, der stolz darauf war, Honorare zu bekommen, auch gerne Klienten hatte.
»Von allen neun?«
»Na ja, ich brauche nur ein paar Rückmeldungen, aber wer weiß schon, wie viele auf eine Anfrage reagieren?«
Heth nickte. »Guter Punkt. Ich schreibe sie Ihnen auf.« Er griff nach einem Notizblock. »Eigentlich können Sie auch jetzt gleich zu einem davon rüberfahren und die Leute direkt fragen.«
Jack bemühte sich, weiter beiläufig zu klingen: »Tatsächlich?«
»Ja. Es ist drüben auf der anderen Seite der Hafenbucht. Das ist das erste Mal, seit ich für sie arbeite, dass da tatsächlich jemand da ist.«
»Ach?«
»Das Haus hat eine interessante Geschichte.
Weitere Kostenlose Bücher