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Handyman Jack - Story-Sammlung

Handyman Jack - Story-Sammlung

Titel: Handyman Jack - Story-Sammlung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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nichts.
    Trotzdem konnte er das Gefühl nicht abschütteln, dass hier etwas nicht stimmte. Er stand auf und ging zum Lichtschalter hinüber. Dabei stolperte er über etwas und fiel nach vorn. Im Fallen stieß er sich die Rippen an etwas anderem, etwas Hartem, vielleicht einem Stuhl. Er prallte mit der linken Schulter auf dem Boden auf. Stöhnend rappelte er sich auf die Knie und tastete um sich, bis seine Finger die Wand berührten. Er fummelte nach dem Schalter und knipste das Licht an.
    Als sich seine Augen an die plötzliche Helligkeit gewöhnt hatten, sah er auf die Uhr über dem Spülbecken – kurz vor vier Uhr morgens. Er meinte, eine Bewegung an der Spüle zu sehen, aber als er blinzelte, um besser zu sehen, war das ein Teil von dem Müll, den George überall liegen ließ. Dann drehte er sich zur Couch um, um zu sehen, was ihn zu Fall gebracht hatte.
    Es war der kleine Schemel, der vor dem Schaukelstuhl gestanden hatte, als er das Licht ausgeschaltet hatte. Er war sich ziemlich sicher, dass der da gewesen war. Er wusste, er hatte nicht neben der Couch gestanden, wo er jetzt stand. Und der Stuhl, an dem er sich bei seinem Fall gestoßen hatte – der hatte drüben an der Wand gestanden.
    Eigentlich, wenn er sich so umsah, stand nicht ein einziges Möbelstück im ganzen Raum da, wo es gewesen war, als er vor drei oder vier Stunden das Licht ausgeschaltet und sich schlafen gelegt hatte. Sie waren alle näher an die Couch herangerückt worden.
    Jemand spielte ein Spiel mit ihm. Und Gil fiel da nur eine mögliche Person ein.
    Er nahm das Messer, eilte zum Schlafzimmer und blieb auf der Schwelle stehen, wie vom Donner gerührt. George war mit Händen und Füßen an das Bett gefesselt und schnarchte aus voller Kehle.
    Eine eisige Hand strich Gil über den Rücken.
    »Wie zum Teufel …?«
    Er ging ins Wohnzimmer zurück und kontrollierte die Tür und die Fenster – sie waren alle von innen verschlossen. Er starrte wieder auf die Möbelstücke, die alle um die Couch gruppiert waren, als hätten sie sich an ihn angeschlichen, während er schlief.
    Gil glaubte nicht an Geister, aber langsam hatte er den Eindruck, als spuke es in dieser Hütte.
    Und er wollte weg.
    Er hatte die Schlüssel des alten Torino in einer der Schubladen gesehen. Er kramte sie heraus und hastete nach draußen zu dem Wagen. Hoffentlich sprang die alte Mühle an. Er war nicht glücklich darüber, sich jetzt schon wieder auf die Straßen zu wagen, aber die Bullen da draußen waren ihm immer noch lieber als das, was hier in der Bude spukte.
    Als er hinter das Lenkrad glitt, bemerkte er einen Lichtstrahl, der unter der Hütte herausschien. Das war merkwürdig. Wirklich merkwürdig. Niemand ließ Licht in einem Zwischenboden brennen. Er wollte gerade den Schlüssel umdrehen, hielt dann aber inne. Er wusste, er könnte es nicht ertragen, wenn er jetzt fuhr und nicht nachgesehen hätte, was da unten vorging.
    Er beschimpfte sich selbst als Trottel, schaltete aber die Scheinwerfer an und stieg aus, um nachzusehen.
    Das Licht strahlte auf ein Stück Sperrholz, das in eine Öffnung in den Balken über dem Boden eingesetzt war. Es hatte unten ein Scharnier und wurde oben durch einen Draht gehalten, der durch eine Lasche an der oberen Kante gezogen war. Er zog den Draht heraus und zögerte.
    Connors, du bist ein Armleuchter, verfluchte er sich, doch er musste einfach sehen, was da los war. Wenn es Schlangen und Schnappschildkröten waren, kein Problem. Das war schlimm genug. Aber wenn es etwas Schlimmeres war, dann musste er einfach Bescheid wissen.
    Er hielt das Messer fest mit der einen Hand umklammert, zog dann mit der anderen das Brett zu sich hin und warf einen hastigen Blick hinein, bereit, die Klappe augenblicklich wieder zuzuschlagen. Aber was er da sah, schockierte ihn so sehr, dass er beinahe das Messer fallen ließ.
    Dahinter befand sich eine möblierte Wohnung.
    Der Boden des Zwischenbodens war mit Teppich ausgelegt. Es war ein grober, industriell gefertigter Teppichboden, aber immerhin. Es gab Stühle, Tische, Etagenbetten, Schränke. Eine voll eingerichtete Wohnung … mit einer Decke, die gerade mal einen halben Meter hoch war.
    Alles war in Puppengröße, bis auf die Schreibmaschine. Dabei handelte es sich um ein tragbares elektrisches Modell, das im Vergleich zu allem anderen riesig wirkte.
    Vielleicht war George doch nicht verrückt. Eines war jedenfalls sicher. Der alte Sack hatte ihn belogen. In diesem Zwischenboden lebten keine

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