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Handyman Jack - Story-Sammlung

Handyman Jack - Story-Sammlung

Titel: Handyman Jack - Story-Sammlung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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Löschzüge in den frühen Morgenstunden.
    »Ja! Hasche Hausch!«
    Und dann war die Verbindung unterbrochen. Harrison sah Jacobi an, der gerade einen anderen Telefonhörer abnahm.
    »Haben wir ihn zurückverfolgen können?«
    »Ich warte gerade auf die Antwort. Verdammt, der hört sich ziemlich zurückgeblieben an, meinen Sie nicht?«
    Zurückgeblieben. Das Wort hallte in seinem Kopf wider. Nichtmenschliche Zähne … Monroe … zurückgeblieben … aus den niedersinkenden Schwebteilchen formte sich langsam ein Bild, das er sich lieber nicht ansehen wollte.
    »Vielleicht ist er das auch.«
    »Meinen Sie, dann wäre er einfacher zu …«
    Jacobi hielt inne, lauschte in den Hörer, dann schüttelte er angewidert den Kopf.
    »Was ist?«
    »Sie konnten den Anruf zur Lower East Side zurückverfolgen. Kam wahrscheinlich aus einer der Mietskasernen da. Wenn wir dreißig Sekunden mehr gehabt hätten …«
    »Wir haben etwas viel besseres als die Ortung von einem dämlichen Münztelefon«, sagte Harrison. »Wir haben seine alte Adresse!« Er nahm seinen Mantel und wandte sich zur Tür.
    »Wo gehen wir hin?«
    »Nicht ›wir‹. Ich. Ich fahre nach Monroe.«
     
    Als er erst einmal in der Stadt war, brauchte Harrison nicht einmal eine Stunde, um den Nachnamen des Gesichtersammlers in Erfahrung zu bringen.
    Zuerst wandte er sich an die Feuerwehrleitstelle von Monroe, um die Adresse des gestrigen Brandes zu erhalten. Dann ging er zum Rathaus und ließ sich die Grundbucheinträge heraussuchen. Damit war es leicht, die bisherigen Besitzer ausfindig zu machen. Mr und Mrs Elwood Smith waren die augenblicklichen Besitzer des Grundstücks und der verkohlten Überreste des Hauses, das bis gestern darauf gestanden hatte.
    Vorher gab es nur einen Vorbesitzereintrag: Mr und Mrs Thomas Baker. Er hatte fast sein ganzes Leben lang in Monroe gewohnt, aber die Familie Baker sagte ihm gar nichts. Es gab aber jemanden, der ihm da weiterhelfen konnte. Captain Jeremy Hall, der Polizeichef der Gemeinde Monroe.
    Captain Hall hatte sich im Laufe der Jahre kaum verändert. Er hatte immer noch einen kolossalen Bauch, lange Koteletten und einen kurzen Bürstenhaarschnitt. Als er sich die Frisur zugelegt hatte, war das modern, aber Hall trug sein Haar jetzt seit mindestens dreißig Jahren so. Wäre da nicht dieser deutliche Akzent aus der Bronx gewesen, dann hätte er jederzeit einen Südstaaten-Sheriff in einem dieser Bikerfilme spielen können.
    Nach etwas Smalltalk und dem üblichen Junge-von-hier-geht-in-die-Großstadt-macht-als-Polizist-Karriere-und-kommt-zurück-um-sich-bei-Dorfsheriff-Rat-zu-holen-Geplänkel, kamen sie dann zum Thema.
    »Die Bakers vom North Park Drive?«, sinnierte Hall, während er lautstark die oberste Schicht seines dampfenden Kaffees abschlürfte. »Wie könnte man die vergessen? Das waren die Mutter – ich glaube, die war geschieden – und die drei Kinder – zwei Mädchen und der Junge.«
    Harrison zückte seinen Notizblock.
    »Der Junge, wie hieß der?«
    »Tommy, glaube ich. Ja, Tommy, ich bin mir sicher.«
    »Das ist der, den ich suche.«
    Hall kniff die Augen zusammen. »So, so! Sie arbeiten doch an diesem Gesichtssammler-Fall, oder?«
    »Das stimmt.«
    »Und Sie meinen, Tommy Baker könnte der Täter sein?«
    »Wäre möglich. Was wissen Sie über ihn?«
    »Ich weiß, dass er tot ist.«
    Harrison erstarrte. »Tot? Das kann nicht sein.«
    »Das kann es verdammt noch mal sehr gut.« Ohne von seinem Stuhl aufzustehen, brüllte er durch die Bürotür. »Murph! Such mal die Akte von dem alten Baker-Fall raus. Wenn ich mich nicht irre, war das 1984.«
    »1984?«, fragte Harrison. Damals hatte er noch in Queens gelebt. Das war vor seiner Rückkehr nach Monroe.
    »Ja. Eine wirklich scheußliche Sache. Tommy Baker war dreizehn Jahre alt, als es ihn erwischt hat. Und es hat ihn verdammt übel erwischt. Wirklich übel!«
    Harrison schwieg verbittert und sah zu, wie seine schönen Theorien auseinanderfielen.
     
    Die alte Jessi schlafen. Stehen am Spiegel bei Badewanne. Nur diesen Spiegel haben. Spiegel nicht mögen. Alte Jessi Spiegel nicht brauchen.
    Schaue auf Gesicht. Böses Gesicht. Zähne, Zähne, Zähne. Und Haare. Arme zu dünn, zu lang. Klauen. Niemand Klauen wie meine. Niemand haben Gesicht wie meins.
    Gesicht nicht gut. Schöne Gesichter essen, aber Gesicht wie vorher. Immer noch führt zu Ekel-Angst-Blick. Genau wie zu Hause.
    Erinnere Zuhause. Will nicht, aber Gedanken nicht gehen.
    Gesichter.
    Die Sissy kriegen

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