Handyman Jack - Story-Sammlung
sich dabei von Cirlot schlagen ließe. Das Einfachste wäre es jetzt, Cirlot in der alten Fabrikruine gegenüberzutreten und es miteinander auszutragen.
Simpel, direkt, effektiv, aber stillos. Er musste sich hier etwas wirklich Originelles einfallen lassen. Ein Meisterstück.
Und dann, als er das Glas hob, um den letzten Schluck seines Biers zu leeren, wusste er auch wie.
Reilly wartete am Billardtisch darauf, dass er an der Reihe war. Eigentlich war ihm gar nicht danach. Jetzt, wo Reece und Jerry tot waren, waren alle frustriert und wütend. Seit gestern Nacht hatten sie nur noch ein Thema gehabt – wie konnten sie diesen Kerl mit der Maske finden? Den ganzen Tag über war nur einmal so etwas wie ein Lachen aufgekommen, und das war, als sie erfahren hatten, dass Reece mit wirklichem Namen Maurice hieß.
In diesem Moment rief Gus von der Bar herüber. Er hielt den Hörer des Telefons in die Luft.
»Hey, Reilly! Dein Typ wird verlangt!«
»Ach ja? Von wem?«
»Er sagt, ich soll dir sagen, es ist der Kürbiskopf.«
Reilly stolperte beinahe über sein Queue, so eilig hatte er es, zum Telefon zu kommen. Cheeks und die anderen folgten ihm auf dem Fuße.
»Ich krieg dich, du Arschloch!«, fauchte er, kaum dass er den Hörer am Ohr hatte.
»Ich weiß, dass du das wirst«, sagte eine Stimme am anderen Ende der Leitung. »Weil ich dir nämlich erzählen werde, wo ich bin. Wir müssen uns treffen. Heute Nacht. Bei unserem letzten Aufeinandertreffen hast du zwei Leute verloren und ich wäre beinahe draufgegangen. Was hältst du von einem Waffenstillstand? Wir können bestimmt einen Weg finden, die Geschäfte so aufzuteilen, dass wir dabei beide unseren Schnitt machen.«
Reilly schwieg, während er versuchte, die Ruhe zu bewahren. War dieser Scheißkerl – wahnsinnig? Ein Waffenstillstand? Nach dem, was er gestern angerichtet hatte?
»Sicher«, quetschte er hervor. »Lass uns reden.«
»Gut. Nur du und ich.«
»Einverstanden.« Einen Teufel werde ich tun! »Wo?«
»Die alte Bruchbude, in der wir gestern waren – neben dem High water. Passt halb elf?«
Reilly sah auf seine Uhr. Damit hatte er noch anderthalb Stunden. Massig Zeit.
»Sicher.«
»Gut. Und denk dran, Reilly: Du kommst allein oder der Waffenstillstand gilt nicht mehr.«
»Verstanden.«
Er legte auf und wandte sich seinen angeschlagenen Jungs zu. So wie Rafe, Tony und Cheeks alle mit Verbänden herumliefen und Cheeks die Hand in Gips hatte, machten sie einen jämmerlichen Eindruck. Kaum zu glauben, dass das alles auf das Konto von einem einzigen Kerl ging. Aber dieser eine Kerl war ein bösartiger Bastard voller Tricks. Sie würden diesmal kein Risiko eingehen. Kein Gerede.
Keine Kompromisse. Kein Zögern. Keine Gnade. Sie würden sich mit allem, was sie hatten, auf ihn stürzen.
»War das wirklich der Kerl?«, fragte Cheeks.
»Ja«, sagte Reilly mit einem Lächeln. »Und heute Abend machen wir Kürbismus.«
»Aldo, dieser Mann besteht darauf, mit dir zu sprechen!«
Aldo D’Amico funkelte seine Frau wütend an und nahm den Eisbeutel von seinem Gesicht. Er hatte mörderische Kopfschmerzen wegen der Abschürfungen und den Nähten auf seinem Schädel. Seine Nase machte ihn wahnsinnig. Doppelt gebrochen. Aufgrund der Schwellung hörte er sich an, als habe er eine schwere Grippe.
Er grübelte zum hundertsten Mal über den Kerl in der Wäscherei nach. Hatte das Schlitzauge ihm eine Falle gestellt? Aldo wollte das glauben, aber irgendwie passte es nicht zusammen. Wenn der es auf Aldo abgesehen hätte, dann hätte in der Wäscherei eine Armee von Schlitzaugen auf ihn gewartet, nicht ein einziger Weißer. Der aber wirklich verdammt schnell gewesen war! Blitzschnell. Eine Kopfnuss und ein Tritt und Joey war ausgeschaltet, und dann hatte er sich mit irrem Blick auf Aldo gestürzt. Nein. Das war keine Falle gewesen. Nur irgend so ein durch geknallter Typ. Aber das machte die Sache um nichts besser.
»Maria, ich habe dir doch gesagt, ich bin nicht zu sprechen!«
Es war schon schlimm genug, dass er sich zum Gespött der Leute gemacht hatte, weil er dumm genug gewesen war, sich verprügeln und das Auto stehlen zu lassen, und schlimmer war natürlich noch, dass er für das fehlende Geld und den Stoff geradestehen musste. Warum konnte Maria da nicht wenigstens eine so einfache Anweisung befolgen? Er hätte heute Nacht gar nicht erst kommen sollen. In Franny’s Loft in der Greene Street wäre er bestimmt besser aufgehoben. Franny tat, was man ihr
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