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Handyman Jack - Story-Sammlung

Handyman Jack - Story-Sammlung

Titel: Handyman Jack - Story-Sammlung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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Sie arbeiten mit deren Mitteln, Mr Handyman. Ich kann Sie nicht einschätzen. So wie ich das sehe, sind Sie zu allem fähig. Also vielleicht hat Andrews Carella niedergeschossen, und vielleicht sind Sie beide dann in Streit geraten, weil jeder von Ihnen seine Dienstwaffe haben wollte, oder weil jeder von Ihnen ihm den Rest geben wollte. Und dann haben Sie eben Andrews erschossen.«
    »Sicher. Und dann habe ich versucht, Eurem Freund da in die ewigen Jagdgründe zu verhelfen, indem ich ihm die Halsschlagader zugehalten habe.« Jack hob seine Hände in den Handschellen und wackelte mit den Fingern der rechten Hand. »Da, sehen Sie sich das an. Ich habe sein Blut immer noch unter den Fingernägeln.«
    Carruthers starrte Jacks Hand an, rührte sich aber nicht.
    »Na klar doch«, sagte Jack. Komm näher … noch näher. »Sehen Sie es sich an.«
    Carruthers schüttelte den Kopf. »Vielleicht haben Sie ja gewusst, dass wir Sie erwischen würden und haben nur eine Show abgezogen.«
    Jack ließ seine Hände sinken. »Sie haben eine echt hohe Meinung von Ihren Mitmenschen.«
    Carruthers blickte mürrisch drein. »Selbst wenn ich vorhätte, Sie gehen zu lassen – was ich nicht tue –, stünde das überhaupt nicht zur Debatte.«
    »Wir reden hier ja nicht nur davon, dass das hier meine Art zu Leben ruinieren wird«, erwiderte Jack. »Wir reden über mein Leben. Wenn Sie meinen Fall öffentlich machen, bin ich ein toter Mann. Im Laufe der Jahre habe ich mir eine Menge Feinde gemacht. Da draußen auf der Straße kann ich auf mich aufpassen, aber sobald ich im Knast bin, bin ich ein gefundenes Fressen für jeden Drecksack und jeden miesen kleinen Gangster, der einen Kumpel da drin hat. Und alles nur, weil ich einem Polizisten geholfen habe.«
    In dem Moment stürmte Evans in den Raum und grinste.
    »Carellas Operation ist gut verlaufen. Er wird wieder!«
    Carruthers lehnte sich zurück und schloss die Augen. »Gott sei Dank!«
    »Und weißt du, was er sagt? Irgendein Zivilist hat ihm das Leben gerettet – der hat den Kerl umgenietet, der ihm gerade den Rest geben wollte.«
    Der hünenhafte Sergeant sah zu Jack hinüber und blinzelte.
    Nach einer langen Pause öffnete Carruthers die Augen, erhob sich von seinem Stuhl und ging zum Fenster, um wieder in die Nacht hinauszustarren.
    »Unser Verdächtiger hier meint, wir sollten ihn laufen lassen und vergessen, dass er je in Gewahrsam war.«
    »Welcher Verdächtige?«, fragte Evans und sah im Raum umher. »Ich sehe keinen Verdächtigen. Und ich kann mich auch nicht erinnern, dass wir heute Nacht jemanden festgenommen hätten. Du etwa?«
    Eine lange Stille, während der Jack die ganze Zeit den Atem anhielt.
    »Sieh dir mal an, was vorne rumliegt«, sagte Carruthers, ohne sich umzudrehen. »Sieh nach, ob es in den Berichten unerklärliche Beobachtungen oder Gegenstände gibt, deren Herkunft nicht zuzuordnen ist, und bring sie her.«
    »Kommt sofort.«
    Evans zeigte Jack den aufgerichteten Daumen, als er den Raum verließ.
    Jack saß stillschweigend da und beobachtete Carruthers Rücken. Er sagte nichts, weil er Angst hatte, die Aura des Unwirklichen zu zerstören, die sich im Raum ausgebreitet hatte.
    Evans kam kurz darauf mit einem braunen Aktenordner und einem DIN-A-4-Umschlag zurück.
    »Hier sind die Sachen.«
    Carruthers gesellte sich zu ihm an den Tisch. »Alles?«
    »Persönliche Besitztümer, Fingerabdruckunterlagen, Verhaftungsprotokoll, Fotos und diverse Berichte, in denen ein Verdächtiger erwähnt wird, von dem ich noch nie gehört habe.«
    »Mach ihn los.«
    Als Evans die Handschellen aufschloss, fegte Carruthers mit den Fingern Jacks Ausweissammlung zusammen und ließ sie in dem Umschlag verschwinden. Er schnippte den Umschlag und den Aktendeckel über den Tisch zu Jack hinüber.
    »Sergeant Evans wird Sie zum Hinterausgang rausbringen.«
    Jacks Beine waren wie Pudding, als er aufstand. Er bekam kaum ein Wort heraus.
    »Ich verstehe nicht …«
    »Das tun Sie verdammt noch mal wirklich nicht«, erklärte Carruthers und sah ihm direkt in die Augen. »Sie kennen mich nicht und ich kenne Sie nicht. Und Sie schulden mir nichts und ich schulde Ihnen nichts. Die Sache ist gegessen, wir sind quitt. Ich will nie wieder etwas von Ihnen hören oder sehen. Und sollte ich Ihnen doch noch einmal begegnen und sei es auch nur, wenn Sie eine Straße bei Rot überqueren, dann buchte ich Sie ein. Haben wir uns da verstanden?«
    »Haben wir. Danke!«
    »Bedanken Sie sich nicht! Wir gleichen

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