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Handyman Jack - Story-Sammlung

Handyman Jack - Story-Sammlung

Titel: Handyman Jack - Story-Sammlung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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hier hilft mir, ihn zu finden, dachte er.
    Und dann fiel ihm etwas auf.
    »Sie sind auf einmal so ungemein hilfsbereit.«
    »Keine Spur. Meine einzige Sorge gilt dem Rakosh.«
    »Aber Sie wissen, dass ich ihn töte, wenn ich ihn finde.«
    »Sie versuchen, ihn zu töten. Da in den Wäldern gibt es zwar massenhaft Rehe und anderes Wild, aber davon kann sich der Rakosh nicht ernähren. Wie Sie wissen, isst er nur ein Futter.«
    So ergab die Sache einen Sinn. »Sie meinen also, wenn Sie mir diesen Suchsender geben, dann senden Sie ihm so eine Art Care-Paket.«
    Oz neigte den Kopf. »So in etwa.«
    »Wir werden sehen, Mr Prather, wir werden sehen.«
    »Im Gegenteil. Ich bezweifle, dass jemand Sie jemals wiedersehen wird.«
    »Ich habe nicht vor mich umzubringen, darauf können Sie sich verlassen.«
    »Sie glauben doch nicht ernsthaft, Sie könnten ganz allein gegen einen Rakosh antreten und überleben.«
    »Das wäre nicht das erst Mal.«
    Jack wandte sich zu seinem Wagen und genoss den besorgten Gesichtsausdruck auf dem Gesicht des Mannes, bevor er sich umgedreht hatte. Dann hatte er also selbstsicher genug geklungen? Gut geschauspielert. Er fühlte sich beileibe nicht so.
    Jack hastete in den Kiosk und kaufte ein halbes Dutzend Flaschen Eistee. Ein Atlantic-City-Souvenir-Shirt, ein Feuerzeug und eine Zeitung. Dann fuhr er den Wagen in die entfernteste Ecke des Parkplatzes und schüttete den Inhalt der Flaschen auf dem Asphalt aus.
    Aus seinem Etui mit dem Einbruchswerkzeug holte er einen Glasschneider und begann, die Seiten der Flaschen anzuritzen. Diesen Trick hatte er von einem alten Revoluzzer gelernt. Die Dinger würden so beim Aufprall besser zerbersten.
    Dann zerriss er das T-Shirt. Danach holte er den Kanister und eine Taschenlampe aus dem Kofferraum. Er füllte die Flaschen mit Benzin und verschluss sie dann wieder.
    Vorsichtig stellte er die sechs benzingefüllten Flaschen in eine Schultertasche aus Segeltuch und stopfte Zeitungspapier dazwischen, damit sie nicht gegeneinanderschlugen. Zuletzt legte er die T-Shirt-Streifen obendrauf.
     
    6
     Jack richtete den Strahl seiner Taschenlampe auf das Gebüsch am Fuß des Abhangs. Er hatte die nach Süden führenden Fahrbahnen überquert, war bis zum Kilometerstein 51,3 zurückgelaufen und dann die Baumlinie abgegangen, auf der Suche nach abgebrochenen Ästen. Er war fündig geworden. Viele abgebrochene Äste. Etwas Großes hatte sich seinen Weg da hindurch gebahnt.
    Er folgte dem Pfad der Zerstörung. Als es sicher schien, dass er von der Straße nicht mehr zu sehen war, zog er den Peilsender aus der Tasche. Er schaute nach Westen und der Punkt war fast am oberen Rand des Bildschirms. Er musste sich beeilen. Der Rakosh war beinahe außer Reichweite.
    Er hastete voran, bis er auf einen schmalen Pfad traf. Wahrscheinlich ein Wildwechsel. Er richtete den Strahl der Taschenlampe auf den Boden und sah so etwas wie Hufabdrücke im feuchten Sand, aber nicht nur die – da waren auch die tiefen Eindrücke von großen, dreizehigen Füßen und Stiefeln, die ihnen folgten. Narbenlippe, gefolgt von Hank. Hank musste ihm folgen, da die Stiefelabdrücke manchmal die Rakosh-Spuren verwischten.
    Was dachte sich Hank bloß dabei?, überlegte Jack. Er hatte zwar ein Gewehr und hatte vielleicht auch als Kind gelernt, wie man jagt, aber deswegen konnte er es doch noch lange nicht mit dem Haimenschen aufnehmen.
    Vielleicht hatte er auch gar nicht nachgedacht. Vielleicht hatte ein Bauch voll Fusel ihm eingeredet, dass er etwas Ähnliches vollbringen könne wie die Jagd auf den Weißen Wal mit einem Federkiel in einem Meer von Tinte.
    Jack folgte dem Wildwechsel, hielt aber immer einen Blick auf den Sender und knipste dann und wann die Taschenlampe an, um die Beschaffenheit des Bodens zu prüfen. Rund um ihn herum war dichtes Kieferngehölz, das acht bis zehn Meter hohe Wälle um ihn aufragen ließ, die sich über dem Pfad ineinander verwoben und nur selten den Blick auf die Sterne freigaben.
    Nichts rührte sich. Er hörte nur die Geräusche von Insekten und der Zweige, die an seiner Kleidung entlangstreiften. Jack hasste es, in der freien Natur zu sein. Er brauchte die Stadt mit Autos und Bussen und hupenden Taxis, mit Bürgersteigen, symmetrischen Straßenkreuzungen und U-Bahnen, die unter den Füßen rumpelten. Vor allem aber Straßenlaternen. Hier draußen war es nicht dunkel, es war stockfinster.
    Sein Adrenalinspiegel war erhöht, aber trotz der ungewohnten Umgebung fühlte er sich

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