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Hanni und Nanni - Klassenfahrt nach England

Hanni und Nanni - Klassenfahrt nach England

Titel: Hanni und Nanni - Klassenfahrt nach England Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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mit einem kleinen Garten, das nicht weit von der Burg im Park stand.
    „Ja“, sagte Seth, „dort wohnt der alte Grouch mit seiner Kräuterhexe.“
    „Kräuterhexe?“
    „Seine Frau. Sie kocht und kümmert sich um den Garten.“
    Die Zwillinge hielten Ausschau. Aber es war niemand zu sehen. Sie gingen am Haus vorbei und an der steinernen Mauer entlang, die das zur Burg gehörende Land eingrenzte.
    „Warum latschen wir eigentlich die ganze Zeit an der blöden Mauer entlang?,“ fragte Hanni irgendwann. „Das ist doch Quatsch. Lasst uns lieber zum Moor gehen oder so was. Vielleicht finden wir wenigstens den umherirrenden Geist von Sir John, wenn wir schon nicht ins Dorf können.“
    „Abwarten“, sagte Clyde und stapfte unverdrossen weiter.
    Nach kurzer Zeit verwilderte der Weg zusehends. Gestrüpp und lange Ranken von stacheligen Brombeeren, Zweige von Büschen und niedrigen Bäumen lagen und hingen darüber. Seth ließ einen Zweig nach hinten schnalzen und traf Daniela am Arm.
    „Aua!“, rief sie wütend und blieb stehen. „Mir reicht es. Wir sind hier doch nicht bei den Pfadfindern. Außerdem habe ich definitiv die falschen Schuhe an, um durchs Gelände zu stiefeln. Ich gehe zurück.“
    „Moment. Jetzt warte doch“, beschwichtigte Seth sie. „Wir sind gleich da. Da vorne ist es.“ Er zeigte mit dem Finger vor sich ins Gestrüpp.
    „Hier“, rief Clyde, der vorausgegangen war, und winkte. „Hier ist es.“
    „Komm schon“, sagte Seth.
    Hanni und Nanni zogen die widerstrebende Daniela mit sich. Als sie Clyde erreichten, stand er auf einem Haufen Steine und grinste.
    „Na?“, fragte er triumphierend.
    „Was, na?“, fragte Nanni. Außer dem Steinhaufen konnte sie nichts entdecken.
    Clyde wies auf die Steine. „Die Mauer ist hier eingestürzt. Seth und ich haben es zufällig entdeckt. Wenn wir wichtige Geschäfte im Dorf zu erledigen haben, benutzen wir unseren privaten Ausgang aus dem Burggelände. So weiß keiner, dass wir weg sind.“ Er hob bedeutungsvoll die Augenbrauen. „Und wir haben was Wichtiges zu erledigen. Also müssen wir ins Dorf, und ihr dürft mit … wenn ihr euch traut.“ Clyde lächelte die Mädchen herausfordernd an. „Man muss nur über die paar Steine klettern. Und das Beste: Wir sind die ganze Zeit Richtung Tottingham gegangen. Es sind nur noch ein paar hundert Meter.“
    „Ich bin dabei. Keine Frage.“ Daniela war sowieso alles egal. Sie ordnete notdürftig ihre Haare und zupfte ihr T-S hirt zurecht.
    Die Zwillinge sahen sich an. Hanni nickte zustimmend. „Auf geht’s. Ab über die Mauer“, sagte sie.
    „Ihr wisst schon, dass das richtig Ärger gibt, wenn die Mägerlein oder Mademoiselle Bertoux uns erwischen?“, fragte Nanni.
    „Ach, wie sollen die uns erwischen? Die beiden haben alle Hände voll zu tun, um die anderen zu überwachen. Ins Dorf gehen sie bestimmt nicht“, sagte Seth.
    „Komm schon, Nanni. Du hast doch wohl keine Angst, oder?“, fragte Daniela.
    Nanni zuckte mit den Schultern. „Na, gut. Was soll’s? Ich werde sowieso mein restliches Leben in der Küche verbringen, wenn ich alle Küchendienste und Standpauken zusammenzähle … “
    Eine schmale Straße führte durch Obstwiesen und Weiden nach Tottingham. Es war tatsächlich nur noch ein kurzer Weg, bis sie den kleinen Ort erreichten. Schmale Häuser aus grauem Stein und einige Backsteinhäuser mit Vorgärten zogen sich an der Straße entlang. In der Ortsmitte gab es zwei Cafés und einen winzigen Dorfplatz, um den ein paar Souvenir- und Lebensmittelläden standen. Von dort aus konnte man auch schon wieder das Ende des Dorfs sehen. Am Ortsausgang blinkte das Schild einer Eisdiele und daneben eines in Neonfarben, auf dem groß „Cinema“ geschrieben stand.
    „Das ist wohl das Ausgehviertel von Tottingham“, sagte Daniela spöttisch.
    „Gib bloß nicht so an. Als ob auf Schloss Lindenhof viel mehr los wäre“, erwiderte Clyde.
    „Das nicht. Aber in Berlin. Oder in London“, sagte Daniela und ihre Augen bekamen einen schwärmerischen Glanz.
    „Hm“, machte Clyde, „mit London können wir leider nicht dienen.“
    Seth zupfte ihn am Ärmel. „Hör mal … wir haben noch was zu erledigen. Vielleicht geht ihr einfach da drüben ins Café und wartet auf uns? Wir sind gleich zurück, okay?“ Und damit rannten die zwei einfach los und verschwanden in einer kleinen Seitengasse.
    „Na toll“, sagte Nanni. „Unfassbar. Die lassen uns einfach hier stehen.“
    „Hat man Töne?“ Daniela

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