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Hanni und Nanni - Klassenfahrt nach England

Hanni und Nanni - Klassenfahrt nach England

Titel: Hanni und Nanni - Klassenfahrt nach England Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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Das ist euch ja wohl klar?“
    Hanni, Nanni und Daniela saßen mit hängenden Köpfen da und nickten stumm. Selbst Hanni konnte nicht widersprechen. Sie hatte alle Hoffnung fahren lassen. Küchendienst bis zum Lebensende, wie Nanni es prophezeit hatte.
    Im Schlepptau von Frau Mägerlein und Mister Gordon verließen sie das Café. Daniela und Hanni würdigten Ben keines Blickes. Dafür sah ihn Nanni so traurig an, als würde sie für den Rest ihres Lebens in eine weit entfernte Galaxie verbannt. Mindestens.
    Und Ben senkte schuldbewusst den Kopf.
    Erst einmal wurden die drei nur ohne Abendessen auf ihre Zimmer verbannt. Die Zwillinge saßen neben dem Gemälde von Lady Clare am Fenster und starrten in die aufziehende Dämmerung. Drüben vom Moor her waberte Nebel über die Wiesen. Hanni und Nanni dachten an Daniela. Sie war jetzt ganz allein in ihrem Zimmer.
    Unten im Haus des Hausmeisters ging das Licht an. Aus der schmalen Tür trat gebückt eine Frau, die hinüber zum Kräutergarten ging. Ab und zu blieb sie stehen und beobachtete den Nebel, der näher kam.
    „Sieh mal“, sagte Hanni. „Die Kräuterhexe.“
    „Mhm“, machte Nanni traurig.
    „Vielleicht kommt Sir John ja doch noch.“
    „Aber hoffentlich nicht, solange wir hier wohnen.“
    Beide sahen nach oben auf das Gemälde von Lady Clare. Sie schaute unverändert aus dem Fenster. Vielleicht denkt man ja automatisch an einen Menschen, den man gern hat, wenn man aus dem Fenster hier in die Landschaft sieht, dachte Nanni. Lady Clare an Sir John und ich an Ben. Und Hanni?

Die Überraschungsparty
    Hannis Magen knurrte. Nanni konnte es genau hören, während sie versuchte, im großen Bett von Lady Clare einzuschlafen.
    „Ruhe“, murmelte sie. Kurz war es still, dann war ein Knacken und ein leises Seufzen zu hören.
    „Selber Ruhe“, murmelte Hanni zurück. „Ich kann nichts machen. Ich habe eben Hunger.“ Sie konnte genauso wenig schlafen wie ihre Schwester. Ein lautes Rumpeln war die Antwort.
    „Das war ich aber nicht“, sagte Nanni.
    „Ich auch nicht.“ Beide drehten sich um, setzten sich auf und warfen einen misstrauischen Blick auf Lady Clares Gemälde. Sie würde doch hoffentlich nicht ausgerechnet jetzt aus dem Rahmen fallen? Oder noch schlimmer: Nach Jahrhunderten doch noch auf die Idee kommen, ihren geliebten Sir John zu suchen? Aber Lady Clare hing unverändert im Rahmen und starrte im fahlen Mondlicht nach draußen.
    „Puh!“, machte Hanni erleichtert. Im selben Moment hörten sie ein lautes Poltern, dann ein unterdrücktes Kichern und das leise Knarren der Tür.
    „Ach du meine Güte“, flüsterte Nanni und kroch unter ihre Decke. „Vielleicht hat Sir John den Weg zurück gefunden und kommt, um Lady Clare zu holen.“
    „Ach, Quatsch“, meinte Hanni, folgte aber sicherheitshalber ihrer Schwester unter die Decke.
    Die Tür ging weiter auf und ein schmaler Lichtstrahl fiel in den Raum. Wieder waren leise Stimmen zu hören. Die Zwillinge saßen unter der Decke und wagten nicht zu atmen. Eine Weile geschah gar nichts, dann siegte die Neugier. Außerdem bekam Hanni unter der Decke kaum noch Luft. Vorsichtig streckte sie die Nase heraus.
    In der Tür standen vier oder fünf dunkle Gestalten mit Umhängen. Das Licht einer flackernden Kerze verzerrte ihre Gesichter gespenstisch.
    „Aaaaah!“, schrie Hanni laut auf.
    Die Gespenster wichen erschrocken zurück. „Pssst“, machten sie eindringlich. „Ihr weckt ja die ganze Burg auf.“
    „Wie bitte?“ Hanni wagte sich ein bisschen weiter unter der Decke hervor. „Wer seid ihr denn?“
    „Wir sind die Abordnung“, sagte einer der Jungs, als ob das alles erklären würde. Hanni erkannte ihn. Es war Ian, der Gitarrist. „Wir sollen euch ins Verlies führen.“
    „Das geht eindeutig zu weit“, widersprach Nanni. „Das würde sich nicht mal Frau Mägerlein als Strafe einfallen lassen.“
    „Nun kommt schon mit und stellt euch nicht so an“, sagte ein anderer. „Es ist eine Überraschung. Ihr werdet schon sehen.“
    Wenig später gingen Hanni und Nanni, in ihre Bademäntel gehüllt und umringt von den Jungs, durch die langen Gänge von St. Claire. Der Schein der Kerze warf zuckende Schatten an die steinernen Mauern der Burg. Vor einer großen Holztür mit schmiedeeisernen Beschlägen machten sie halt.
    „Nee, nee, nee“, sagte Nanni und tippte sich mit dem Finger an die Stirn. „Keine zehn Pferde bringen mich da runter. Erkennst du die Tür, Hanni?“
    Sie hatten am Morgen davor

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