Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hanni und Nanni - Klassenfahrt nach England

Hanni und Nanni - Klassenfahrt nach England

Titel: Hanni und Nanni - Klassenfahrt nach England Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
Vom Netzwerk:
sie weiter.
    „Du, schau mal“, rief Hanni auf einmal und zeigte nach vorne. „Bewegt sich da nicht was? Da ist doch jemand.“
    Nanni spähte angestrengt den Gang entlang. In diesem schummrigen Licht war nur schwer etwas zu erkennen. „Aber ja“, sagte sie schließlich. „Ich glaube, das ist der seltsame Hausmeister. Hello! Hello!“ Sie winkte heftig.
    „Du hast recht. Komm schon. Hello!“, rief auch Hanni, und beide liefen den dunklen Gang entlang. Der Hausmeister war die Rettung aus diesem Labyrinth, mochte er auch noch so mürrisch sein. Doch als sie das Ende des Flurs erreicht hatten, war er verschwunden. Sie entdeckten ihn am Ende des nächsten Gangs.
    „Das gibt’s doch nicht“, stieß Hanni ärgerlich hervor und sie begannen aufs Neue zu laufen. Aber am Ende passierte wieder das Gleiche und sie blieben wieder stehen. Wenn das so weiterging, würden sie sich nur noch mehr in diesem Gewirr von Gängen und Treppen verirren. Und der Hausmeister war weg.
    „So ein Schuft“, schimpfte Hanni. „Er hat uns ganz bestimmt gesehen.“ Sie lehnte sich neben einer schweren Holztür mit schmiedeeisernen Beschlägen an die kalte Steinwand.
    „Sieh mal“, flüsterte Nanni und zog an einem Ring, der anstelle einer Türklinke angebracht war. Knirschend und quietschend öffnete sich die Tür. Eine schmale Treppe führte steil nach unten, aber sie wurde sofort von gähnendem Schwarz verschluckt. Ein Lichtschalter war nirgends zu finden.
    „Da geht’s auf jeden Fall nicht in den Speisesaal“, sagte Hanni.
    Ein kühler Lufthauch wehte von unten herauf. Den Zwillingen lief es eiskalt den Rücken hinunter.
    „Sieht eher aus wie ein Verlies“, meinte Nanni. Lillys Bemerkung von gestern kam ihr wieder in den Sinn: Wenn es hier keine Gespenster gibt, dann gibt es gar keine, hatte sie gesagt. Entsetzt sah sie Hanni an und schloss die Tür schnell wieder, bevor etwas anderes als kalte Luft die Treppe heraufkommen konnte.
    „Nichts wie weg hier“, sagte sie und packte Hanni am Arm.
    Als sie um die nächste Ecke bogen, hörten sie Stimmen. Ihnen fiel ein Stein vom Herzen, als sie von Weitem Frau Mägerlein und Mademoiselle Bertoux in Begleitung von Mister Gordon und Sir Duckton erkannten. Eilig liefen sie zu ihnen.
    „Ach, Frau Mägerlein, Mademoiselle Bertoux!“, riefen die Zwillinge aufgeregt. „Mister Gordon, Mister Duckton, äh … Sir Duckton“, sagten sie gleich darauf artig. Hanni überlegte, ob sie wohl einen Knicks machen müsste.
    „Aber, aber. Mister Duckton ist völlig in Ordnung“, sagte Sir Duckton lächelnd.
    „Die Sullivan-Zwillinge“, sagte Frau Mägerlein streng. „Wo kommt ihr denn her? Ihr solltet längst beim Frühstück sein. Außerdem: Darf ich euch darauf aufmerksam machen, dass ihr euch im Jungsflügel der Burg befindet? Und da habt ihr ganz sicher nichts verloren.“
    „Aber Frau Mägerlein“, wandte Hanni aufgebracht ein. „Wir können wirklich nichts dafür. Wir haben uns verlaufen. Die Burg ist so riesig und wir sind einen Gang entlanggegangen, dann noch einen und noch einen und … wussten nicht mehr, wo wir sind.“
    „So ein Unsinn … “ Frau Mägerlein winkte ab.
    „Aber, Mägerleinschen“, unterbrach Mademoiselle Bertoux, „ganz sischer ’aben die beidöhn sich verlauföhn. Es ist ganz unmöglisch, sich in diesem Labyrinth zurechtzufinden. Pardon, Sir Dückton. Aber ich ’abe mich ’eute Morgen sogar in meinem Badezimmer verlaufen, so verwinkelt ist das.“ Sie hob verlegen die Schultern.
    „Also, ich weiß das aus eigener Erfahrung“, bestätigte Sir Duckton und lachte. „Es hat lange gedauert, bis ich selbst alle Wege in St. Claire kannte, und wahrscheinlich gibt es immer noch Gänge und Zimmer, die ich nie gesehen habe. Und ich bin immerhin hier aufgewachsen.“
    „Na, dann wollen wir mal Gnade vor Recht walten lassen.“ Frau Mägerlein warf den Zwillingen einen misstrauischen Blick zu. „Gehen wir zum Frühstück.“
    Auf dem Weg zum Speisesaal fragten Hanni und Nanni Mister Gordon und Sir Duckton nach dem Gemälde in ihrem Zimmer.
    „Oh, ihr seid im hellblauen Zimmer“, schmunzelte Mister Gordon. „Nun, als wir zu Besuch auf Schloss Lindenhof waren, habe ich euch doch gesagt, dass in England jedes Schloss, das etwas auf sich hält, ein Gespenst hat. Das gilt natürlich erst recht für ein altes Gemäuer wie dieses. Aber die Ehre, diese Geschichte zu erzählen, gebührt Sir Duckton. Schließlich heißt es, die Dame auf dem Gemälde sei seine

Weitere Kostenlose Bücher