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Hanni und Nanni - Klassenfahrt nach England

Hanni und Nanni - Klassenfahrt nach England

Titel: Hanni und Nanni - Klassenfahrt nach England Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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besonders.“
    „Ach was. Papperlapapp.“ Sandie winkte ab. „Und überhaupt ist er um diese Zeit gar nicht zu Hause.“
    Sie gingen hinüber zum Haus und Sandie verschwand in der Küche. Hanni und Nanni standen allein im Wohnzimmer, das ein bisschen an eine Puppenstube erinnerte. An jedem der kleinen Fenster hingen weiße Spitzenvorhänge. Auf dem Sims über dem schmalen offenen Kamin standen gerahmte Fotos und das bauchige Plüschsofa in der Ecke war mit bestickten Kissen dekoriert. An der Wand standen ein großer, dunkler Holztisch und ein paar Stühle.
    „Hoffentlich kommt Grouch jetzt nicht rein“, flüsterte Hanni. „Ich komm mir vor wie bei Rotkäppchen und der böse Wolf.“
    „Ach, spinn doch nicht“, sagte Nanni. Aber besonders wohl war ihr auch nicht. Sie hoffte, Sandie würde bald wieder aus der Küche zurückkommen. Um sich abzulenken, betrachtete sie die Bilder auf dem Kaminsims. Die meisten waren von einem Jungen, den Nanni noch nie hier gesehen hatte. Er hatte halblange, glatte Haare und blaue Augen. Auf fast allen Bildern waren seine Lippen seltsam zusammengekniffen, so, als müsste er sich große Mühe geben zu lächeln.
    „Ach, das ist mein Junge“, sagte Sandie, die gerade mit einem Tablett aus der Küche kam. „Tom.“ Sie blieb stehen und sah wehmütig das Foto an, das Nanni betrachtete.
    „Was ist denn mit ihm?“, fragte Nanni neugierig. „Ich habe ihn hier noch nie gesehen.“
    Sie setzten sich und Sandie schenkte den Tee ein.
    „Tom ist nach London gegangen, weil es hier auf dem Land nicht genug Arbeit gibt. Aus diesem Grund ist mein Mann auch so … “ Sie zögerte. „… launisch.“
    Schlecht drauf wäre wohl treffender, dachte Hanni, sagte aber nichts.
    „Er ist eigentlich sehr gutmütig“, fuhr Sandie fort und erntete skeptische Blicke von den Zwillingen. „Aber seit Tom weg ist … behauptet er auf einmal, hier am Internat würden nur verwöhnte Söhnchen von reichen Eltern unterrichtet, denen nachher jede Art von Karriere offensteht. Unsereins müsse sich mit billigen Hilfsjobs über Wasser halten, sagt er. Und Sir Duckton, der früher mit Tom befreundet war, würde sich nicht mehr um ihn kümmern als um einen kranken Fisch. Aber das ist Unsinn.“
    Sandie lächelte traurig und nahm einen Schluck Tee. Dann kramte sie in der Tasche ihrer Schürze und zog ein zerknittertes Foto heraus. Sie strich es glatt. „Das ist das letzte Bild, das Tom geschickt hat. Er schreibt, es gehe ihm gut und er hätte Arbeit. Aber das ist schon lange her, und irgendwie glaube ich ihm nicht. Ich habe ja nicht einmal eine Adresse von ihm.“ Sie seufzte und sah die Zwillinge lange an. Dann gab sie sich einen Ruck. „Genug getratscht. Wir müssen schließlich noch ein paar hungrige Mäuler stopfen.“
    „Ja, stimmt“, sagte Hanni nachdenklich.
    Die drei standen auf und gingen durch den Park zurück zur Burg.
    Es wurde ein vergnügliches Kochen. Sandie hatte viele lustige Geschichten über St. Clare, Sir Duckton und die Internatsschüler auf Lager und sie lachten viel. Aber Hanni und Nanni ging die Geschichte von ihrem Sohn Tom nicht mehr aus dem Kopf. Was war wohl aus ihm geworden?

Die erste Probe
    „Alors“, sagte Mademoiselle Bertoux. „Also, wir übersetzen erst einmal, bevor wir schreiben: Ouvre la fenêtre, s’il vous pla Î t.“ Sie sah sich suchend um. „Hanni?“
    Hanni hatte gedankenverloren auf einem Zettel herumgekritzelt und nicht aufgepasst. Erschrocken sah sie hoch. „Ja?“
    „Nun, übersetze.“
    Übersetzen? Aber was nur? Hanni schaute die Lehrerin ratlos an.
    „Öffne das Fenster, bitte“, sagte Nanni schnell. „Soll ich … “
    „Entschuldige, mein Vögelschen“, unterbrach Mademoiselle Bertoux und wackelte mit dem Zeigefinger, „aber ich wollte das von deiner Schwester ’ören.“
    „Aber Sie haben doch Hanni gesagt, nicht wahr?“, fragte Nanni unschuldig.
    „Genau.“ Die kleine Französin wurde nervös. Schließlich fragte sie: „Wer bist du?“
    „Na, Hanni. Ich bin Hanni.“
    Mademoiselle Bertoux schüttelte heftig den Kopf. „Alors … Also … “, stotterte sie verwirrt. „Hast du nicht gestern auf dem anderen Stuhl gesessen? Kindöhr, ich möchte euch bittöhn, bleibt immer auf den Plätzen sitzen, die ihr euch ausgesucht habt. Besonders ihr beidöhn.“ Sie zeigte auf die Zwillinge. Die Klasse kicherte.
    „Soll ich das Fenster jetzt öffnen, Mademoiselle?“, fragte Nanni. „Es ist so schön draußen.
    „Von mir aus.“ Mademoiselle

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