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Hanni und Nanni sind immer zur Stelle

Hanni und Nanni sind immer zur Stelle

Titel: Hanni und Nanni sind immer zur Stelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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schon ganz rot vor zurückgehaltenem Lachen. Doch auch die anderen konnten nur mit Mühe ernst bleiben.
    Jetzt nahm die Lehrerin all ihren Mut zusammen. Wenn in dem Schrank nichts drin war, dann konnte sie ihn auch öffnen!, hielt sie sich vor Augen. Schlimmer als jetzt, wo sie etwas hörte, was nicht da war, konnte es jedenfalls nicht werden.
    Claudine beschloss, ihrer Tante zu Hilfe zu eilen. „Warte, ma tante!“ In zwei Schritten war sie beim Schrank und riss ihn auf. Im Taumelflug kam ein riesiger Hirschkäfer heraus, der genau auf Mamsell zuflog. Sie stieß einen markerschütternden Schrei aus und schlug wild nach dem Käfer. Der wich torkelnd ihren Schlägen aus und blieb schließlich in Mamsells Hochsteckfrisur hängen.
    Mamsell stand starr wie eine Statue. „Non“, keuchte sie. „Ich träume! Claudine! Sag, dass das nicht wahr ist.“ Sie sank halb ohnmächtig auf den nächstbesten Stuhl.
    Hilda und Katrin eilten nach vorne, um ihre Lehrerin von diesem Ungetüm zu befreien, das sich immer mehr in deren Frisur verstrickte.
    Endlich, nach einer halben Ewigkeit, hatten Hilda und Katrin das Kunststück vollbracht. Der Hirschkäfer war befreit. Summend und brummend flog er gegen die Fenster und fand schließlich den Weg in die Freiheit.
    Mamsell erhob sich käsebleich. „Assez!“, erklärte sie den Mädchen. „Ich habe genug.“ So würdevoll, wie sie es mit ihrer völlig aufgelösten Frisur fertigbrachte, schritt sie hinaus. Nicht mal Aufgaben für die Stillarbeit schrieb sie noch an die Tafel.
    Claudine schnappte sich Mamsells Tasche und eilte ihrer Tante hinterher.
    Nachdem Mamsell weg war, brach in der Klasse eine hitzige Diskussion los. Die Schuldigen an dem Streich waren schnell gefunden: Jenny, Bobby und Alina. Sie hatten den Hirschkäfer, den sie bei dem Moorausflug entdeckt hatten, in den Schrank gesperrt.
    Katrin war erbost, dass die drei einen armen Hirschkäfer für ihren albernen Streich missbraucht hatten. Das Tier hatte bestimmt Todesängste ausgestanden, hielt sie den Freundinnen vor Augen.

    Hilda fand: „Ihr hättet Mamsell erst ein bisschen Ruhe gönnen müssen. Sie hat sich doch erst vor Kurzem so wegen Alina aufgeregt.“
    Bobby und Jenny sah man das schlechte Gewissen an. Sie wollten Mamsell doch bloß zum Lachen bringen und sie nicht an den Rand des Wahnsinns treiben.
    „Tolle Methode!“, bemerkte Hanni.
    „Also, ich habe ja schon lange aufgehört, Jennys und Bobbys Streiche komisch zu finden“, meldete sich Angela zu Wort.
    Niemand ging darauf ein. Man sah Jenny und Bobby an, dass sie sich auch ohne mahnende Worte schon sehr, sehr mies fühlten.
    Alina dagegen meinte: „Lehrer müssen so was aushalten. Wer austeilt, muss auch einstecken können.“
    Das war kaltschnäuzig! Mamsell war es richtig schlecht gegangen, wie sie da aus der Klasse gerannt war. Sie war ja bleich wie die Wand gewesen!
    Als Claudine zurückkam, wurde sie von allen bestürmt.
    „Wie geht es Mamsell?“
    „Wie können wir uns entschuldigen?“
    „Ich würde vorschlagen, wir legen alle zusammen und kaufen ihr einen riesigen Blumenstrauß“, schlug Hilda vor.
    Die Klasse war geschlossen dafür.
    „Das wird nicht helfen“, sagte Claudine. „Ich habe versprochen, nichts zu sagen. Aber … ma tante wird nicht zu euch zurückkommen.“
    Entsetzt starrten die Mädchen sich an. Damit hatte keine von ihnen gerechnet.
    „Sie unterrichtet nie wieder in unserer Klasse?“, wiederholte Carla ungläubig.
    „Sie gibt keinen Unterricht mehr“, erklärte Claudine.
    Alle redeten aufgeregt durcheinander. Jenny und Bobby war zum Heulen zumute. Mamsell hängte ihren Job an den Nagel? Und sie waren schuld daran!
    „Du musst uns sagen, was los ist!“, bestürmte Hanni Claudine.
    „Du musst uns wenigstens eine Chance geben, das alles wiedergutzumachen“, sagte Nanni.
    Jenny und Bobby nickten bleich.
    Claudine holte tief Luft. Mit einem Schlag war es grabesstill. Alle hörten ihr aufmerksam zu, als sie erzählte, warum dieser Schülerstreich wahrscheinlich der letzte war, der Mamsell gespielt worden war.
    Mamsell hatte ihre Lehrerausbildung in Frankreich abgeschlossen. Kürzlich hatte nun die Prüfungskommission festgestellt, dass ihr eine Bescheinigung fehlte, die sie dazu berechtigte, Französisch in Lindenhof zu unterrichten. Nun hatte sich ein Herr von der Kommission angemeldet, der Mamsell diese fehlende Prüfung abnehmen würde.
    „Leider hat meine Tante abscheuliche Prüfungsangst“, sagte Claudine. „Sie

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