Happy End im Mondpalast
Gürtel. Das war für Khal das Zeichen, sie an sich zu ziehen und wild zu küssen. Als er sie losließ, befreite sie ihn von seiner Hose und sich selbst von ihrem Slip. Noch ehe ihre Sachen auf dem Boden lagen, fand er den Weg zwischen ihre Schenkel.
„Wie viel willst du?“, fragte er keuchend.
„Alles!“, stöhnte sie, als Khal schon tief in sie eindrang. „Ich will alles von dir.“
Es war viel lustvoller, als sie es in Erinnerung hatte. Es war unbeschreiblich. Beth schrie, ohne sich darum zu kümmern, ob sie jemand hörte. Sie wand sich, während Khal die Hüften bewegte – genauso, wie sie es verlangte, bis sie endlich erschöpft in seinen Armen lag.
„Und du sagst, du willst mich nicht?“, flüsterte er.
Beth antwortete nicht.
Sie duschten in dem kleinen privaten Badezimmer, aber auch dort konnten sie nicht voneinander lassen. Wie zwei Ertrinkende umklammerten sie sich und kamen erst zu sich, als sie vor Erschöpfung und Kälte zitterten, denn das Duschwasser war längst nicht mehr warm.
„Schluss?“, fragte Khal, indem er Beth von sich abhielt. „Notgedrungen“, antwortete sie. „Ich muss jetzt arbeiten.“ „Arbeiten?“ Seine Stimme klang jäh verändert. „Die Arbeit kann warten.“
„Das geht nicht.“
„Ich bin nicht von so weit hergekommen, um mich hinten anzustellen. Du nimmst dir den restlichen Tag frei.“
Er sprach wie ein herrschender Scheich, aber Beth wollte nicht über sich bestimmen lassen. „Das geht nicht“, wiederholte sie. „Ich habe Verpflichtungen.“
„Mir gegenüber“, betonte Khal.
„Nein.“ Beth trat aus der Duschkabine und nahm das Handtuch, das er für sie bereithielt. „Ich kann nicht einfach verschwinden und meine Leute im Stich lassen.“
„Darum brauchst du dich nicht zu kümmern. Jeder weiß, dass du heute nicht mehr zur Verfügung stehst.“
„Hast du das bekannt gegeben?“ Beth presste wütend die Lippen zusammen. „Kaum zu glauben. Du kommst hierher und organisierst mein Leben?“
Khal ging nicht auf ihren Ton ein, sondern lächelte halb beschämt. „Das ist so meine Art. Du musst mir helfen, mich zu ändern.“
Beths Zorn war mit einem Schlag verraucht. Meinte er das ernst? Fast schien es ihr so, denn er fragte nun beinahe schüchtern: „Willst du mir nicht deine Stadt zeigen, Beth?“
Er macht nichts wie normale Menschen, dachte sie, und das nährte ihr Misstrauen. „Die gewöhnliche Stadtrundfahrt?“, fragte sie.
„Mit dir als Führerin.“
Ihr Widerstand schmolz immer mehr dahin. „Nur wir beide?“
Khal nickte.
„Ohne Eskorte?“
„Keine Limousine, keine Eskorte, kein Scheich. Nur Beth Tracey Torrance und Khal aus Q’Adar.“
„Wie ganz normale Menschen?“ Beth schüttelte ungläubig den Kopf.
„Das ist doch nicht unmöglich, oder?“
Nicht unmöglich, aber auf gewisse Weise traurig, dachte Beth, ohne sich etwas anmerken zu lassen. Einer der mächtigsten Männer der Welt bat sie, ihm zu zeigen, was normal war, und was normale Menschen an normalen freien Tagen taten. Keine Jacht, keine Hubschrauber, keine Limousine und keine Leibwächter – nur ein Bus mit offenem Oberdeck und sie beide. Sie hätte Khal gern widersprochen, aber sein Vorschlag war für jemanden, der ihn liebte, zu verlockend.
„Wenn das wirklich deine Absicht ist …“
„Meine ehrliche Absicht“, unterbrach er sie mit einem Blick, bei dem sie vollends schwach wurde.
Gut, sie würde seinen Wunsch erfüllen. Nachdem sie sich dazu entschieden hatte, musterte sie ihn von oben bis unten. „Gut, in dem Fall brauchst du aber etwas Bequemes zum Anziehen.“
„Wie fühlen sich Eure Majestät auf dem offenen Oberdeck?“
„Khal“, verbesserte er.
Beth versuchte, nicht auf ihn zu hören. Dies alles konnte zu nichts führen – nur zur letzten Haltestelle der Buslinie. Es wurde Zeit, das endlich einzusehen, aber wie sollte sie ihr Herz, das nur noch für ihn schlug, beschwichtigen?
Beth sah so reizend aus, dass es Khal fast blendete. Er hatte sich diese Zeit mit ihr allein gewünscht. Beth bedeutete ihm mehr, als sie ahnen konnte. So sehr er es auch versucht hatte – er konnte nicht von ihr lassen. Und er würde nicht von ihr lassen. Sie interessierte sich weder für seinen Reichtum noch für seine politische Stellung. Sie war sanft und aufrichtig und dazu ein kleiner Kobold. Sie war das anziehendste Wesen auf bewundernswert schlanken Beinen. Kurz und gut – wenn er Beth Tracey Torrance gewinnen wollte, musste er das Spiel zumindest
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