Happy End in Mailand
Wahrheit sagen“, bemerkte Luc, als sie den Korridor entlanggingen. Dann standen sie vor der Tür zu seinem Zimmer. „Andere wissen, dass sie nicht meine leibliche Tochter ist, und ich will nicht, dass sie es von jemand anderem erfährt. Ich muss es ihr selbst sagen.“
„Grace ist noch jung, und sie hat Angst gehabt, dich zu verlieren. Ich weiß nicht, ob sie schon damit umgehen kann.“
„Nein. Noch nicht.“ Das sah er ein, auch wenn er überzeugt davon war, Grace die Wahrheit sagen zu müssen. „Aber wenn sie älter ist, wenn sie sich bei mir ganz sicher fühlt, dann werde ich ihr alles erklären.“
„Ja.“ Ein unbändiges Verlangen nach ihm erfasste Bella.
Sie wollte ihn trösten, ihn halten und nie wieder loslassen.
Zärtlich strich Luc über ihre Wange.
Bella schmiegte das Gesicht in seine Handfläche. Als sie ihm in die Augen blickte, verdunkelte sich sein Blick, und ihr Herz schlug schneller. Luc vertraute ihr, und sie hatte begriffen, dass er seinem Kind nicht willentlich wehgetan hatte. Er bereute sein Verhalten, und nur das allein zählte.
Doch jetzt war nicht der Moment, darüber zu sprechen. Jetzt wollte sie Luc zeigen, wie sehr sie ihn liebte. „Lass uns hineingehen, Luchino. Du hast gesagt, du willst mich im Arm halten. Und ich will dich in den Armen halten.“
Sie hob die Hand an seine Brust, legte sie darauf und spürte ganz deutlich seinen starken Herzschlag.
„Arabella, mein Liebling.“ Seine Finger zitterten, als er sacht über ihre Lippen strich, bevor er den Kopf senkte und sie unendlich zärtlich küsste.
An diesem Abend trug Bella ein schimmerndes Abendkleid mit Spaghettiträgern. Die enge Korsage schmiegte sich vorteilhaft um ihre Brüste, der tiefe Rückenausschnitt gab viel von ihrer Haut frei. Prickelnde Schauer überliefen sie, als sie nun dort Lucs Hände spürte. Ihr Verlangen nach ihm wurde schier übermächtig. „Heute Nacht wird nichts zwischen uns geschehen, was wir nicht beide wollen.“
Luc schloss die Tür des Hotelzimmers auf.
Auf dem Nachttisch brannte eine kleine Lampe. Die Vorhänge waren zurückgezogen, und draußen sah man die Lichter der Stadt, ein atemberaubender Ausblick. Doch Bella hatte nur Augen für Luc. Sie wollte nur ihn.
Er trat auf sie zu. „Ich will dich lieben, dich für immer bei mir haben.“
„Ich verurteile dich nicht mehr für das, was mit Grace passiert ist. Und … ich begehre dich ebenso sehr wie du mich. Ich will, dass du mich umarmst. Ich will deinen Herzschlag spüren.“
„Bella, mia cara. Wie lange habe ich mich nach diesem Augenblick gesehnt.“ Er zog sie an seine Brust und presste sie fest an sich.
An ihrer Schläfe fühlte Bella seine Wimpern, als er die Augen schloss und genießerisch ihren Duft einatmete. Sein Herz klopfte ebenso wild wie ihres.
Alle Zweifel waren verflogen. „Bitte, Luchino. Liebe mich.“
13. KAPITEL
„Ich werde dich lieben, Bella. Mein Herz gehört dir“, flüsterte Luc. So vieles war passiert, er war ganz aufgewühlt, und mit all den anderen Gefühlen stieg auch die Hoffnung in ihm auf. Hoffnung auf ein Leben mit seiner Mutter. Hoffnung auf eine zweite Chance mit Bella …
Oder war es egoistisch, wenn er beides wollte? Sein Verlangen nach ihr würde wiederum neue Sehnsucht und noch mehr Bedürfnisse in ihnen wecken. Wenn sie sich ihre Liebe einmal eingestanden, gäbe es kein Zurück mehr. Luc schaute in Bellas Gesicht und hörte auf die Stimme seines Herzens. Ja, kam die Antwort unmissverständlich, er liebte sie.
Wahrscheinlich hatte er sie von dem Abend in Mailand an geliebt, als er sie zum ersten Mal erblickt hatte. Damals, vor sechs Jahren, hatte diese Liebe unter keinem guten Stern gestanden, heute jedoch gab es eine neue Chance. Bella war gereift, und vielleicht konnte sie ihre Vergangenheit überwinden und Vertrauen zu ihm fassen. Es kam ihm so vor, als sei sie bereit dazu … als sei er ihr nicht ganz gleichgültig. Und er selbst hatte seine Meinung über sie längst revidiert.
Zärtlich streichelte er ihren Rücken, und als er die Hände auf ihre Hüften legte, bog sie sich ihm sofort entgegen.
„Ich will dir zeigen, wie sehr ich dich begehre …“ Wenn er sie hielt, vielleicht würde sie dann verstehen, was er in Worten nicht auszudrücken vermochte. Beinahe fürchtete er sich selbst vor dieser übergroßen Sehnsucht, mit der er sich nach ihr verzehrte.
Doch er durfte jetzt nicht weglaufen, auch wenn die Panik einen Moment lang drohte, ihn zu übermannen.
„Luc, ich
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