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Happy End in Seattle (German Edition)

Happy End in Seattle (German Edition)

Titel: Happy End in Seattle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbie Macomber
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Fußende von Hallies Bett hopsend.
    Hallie fiel auf, dass Meagan unglücklich aussah. Aber sie wollte dem Mädchen keine Fragen stellen. Sie wusste aus Erfahrung, dass Meagan sich ihr von selbst anvertrauen würde, wenn sie etwas auf dem Herzen hatte. „Ich freue mich auch darüber.“
    „Dad hat mir erlaubt, Angie einzuladen. Sie ist meine beste Freundin. Jeder braucht gute Freunde.“ Sie schwieg einen Moment. „Ich glaube, dass du Dads beste Freundin bist.“
    Hallie war gerührt. „Und dein Vater ist einer meiner besten Freunde“, erwiderte sie.
    Meagan erwiderte nichts, sondern blieb seltsam still. Hallie zog sich um, legte ihren Schmuck ab, entfernte ihr Make-up und tauschte Strumpfhosen und hohe Hacken gegen flache Slipper ein.
    „Ich glaube, Mom und Kip sind nicht glücklich.“
    Die leise gesprochenen Worte des Kindes kamen aus heiterem Himmel. Hallie brauchte einen Moment, ehe ihr eine diplomatische Antwort darauf einfiel. „Wenn man heiratet, hat man anfangs oft Schwierigkeiten, sich aneinander zu gewöhnen. Das ist ganz normal. Du musst den beiden Zeit lassen, Meagan.“
    „Ich glaube nicht, dass Zeit ihnen hilft. Mom hat herausgefunden, dass Kip schon zweimal verheiratet war. Und sie wusste nur von einer Ex-Frau.“
    „Oje.“ Mary Lynn tat Hallie in diesem Moment aufrichtig leid.
    „Er muss für zwei Kinder Unterhalt zahlen, und Mom dachte, er hätte nur ein Kind.“
    Wenn Kip Mary Lynn in einem so wichtigen Punkt hinters Licht geführt hatte, dann fragte sich Hallie, wie vertrauenswürdig der Mann ansonsten war.
    „Dad weiß nichts davon“, fügte Meagan hinzu.
    „Kein Angst, Liebchen, ich werde es ihm nicht sagen“, versicherte Hallie.
    „Ich mag Kip nicht so besonders. Ich weiß nicht, warum Mom ihn geheiratet hat. Er verspricht Kenny und mir immer alle möglichen tollen Sachen, die wir zusammen unternehmen wollen, und wenn es dann soweit ist, hält er sein Versprechen nicht, und wir haben uns umsonst gefreut.“
    Hallie setzte sich neben Meagan aufs Bett. „Manche Leute sind eben so. Ich hatte mal eine Freundin, die es mit mir immer so machte, bis ich ihr nichts mehr glauben mochte. Dabei war sie keine schlechte Person. Sie nahm sich einfach nur zu viel vor. Es war ganz unmöglich für sie, all ihre Pläne und Versprechungen einzuhalten. Wahrscheinlich geht es Kip genauso.“
    „Sind viele Leute so wie Kip?“ wollte Meagan wissen.
    „Ich weiß es nicht genau, aber ich glaube nicht.“
    „Hoffentlich nicht“, sagte Meagan, und dann lächelte sie plötzlich. „Weißt du was? Ich bin froh, dass du meine Freundin bist.“
    „Ich auch, Meagan.“
    Als Hallie und Meagan wenig später in Steves Küche kamen, verzogen sich Vater und Sohn, womit den Frauen die Aufgabe überlassen blieb, in einem alten Kochtopf den Puffmais herzustellen. Anschließend machte Hallie „Naschtüten“ für jeden zurecht. Weil die Freunde der Kinder nicht in derselben Gegend wohnten, mussten sie eine Stunde früher losfahren, um sie abzuholen. Auf dem Weg zum Kino hielten sie bei einem Schnellimbiss an, um Hamburger und Getränke zu kaufen. Steve fuhr mit den beiden Jungs voraus, Hallie folgte mit Meagan und ihrer Freundin. Wie besprochen stellten sie ihre Autos auf dem riesigen Parkplatz des Drive-in-Kinos nebeneinander ab.
    Nachdem die Mädchen in Steves Wagen umgestiegen waren und Steve den Kindern den Lautsprecher eingestellt hatte, setzte er sich zu Hallie ins Auto. Es schien ein perfektes Arrangement zu sein, bis Kenny und sein Freund sich mit den Mädchen zu zanken begannen.
    Meagan kurbelte ihr Fenster herunter. „Kenny hat sein ganzes Popcorn aufgegessen!“ rief sie zu ihnen herüber. „Und jetzt will er mir meins wegnehmen.“
    „Und meins will er auch haben!“ schrie Angie wütend.
    Um des lieben Friedens willen schickte Steve die Jungen mit etwas Geld zum Kiosk. „Warum habe ich mich bloß auf diese Sache eingelassen?“ stöhnte er. „Ich habe versucht, mich freizukaufen. Aber davon wollten sie nichts wissen. Sie mussten partout ins Kino.“
    Steve hatte ja keine Ahnung, wie wichtig es Kenny und Meagan war, dass er seine Versprechen hielt. Hallie wusste, es bedeutete ihnen mehr als alles andere. „Ich bin stolz auf dich“, sagte sie spontan.
    „Stolz?“
    „Weil du dein Versprechen gehalten hast.“
    „Es blieb mir ja keine andere Wahl“, meinte er. Mit geschlossenen Augen lehnte er sich in den Beifahrersitz zurück. „Und es ist ja nicht bloß das Drive-in-Kino“, knurrte er.

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