Happy End in Seattle (German Edition)

danach. Sie vergaß, wer sie war und wo sie war. Nichts zählte mehr außer Steve. Unter ihrer Hand spürte sie seinen Herzschlag. Sie strich über seinen Brustkorb, um sich schließlich mit beiden Händen an seinem Hemdkragen festzuklammern, als fürchtete sie, von dem Sturm dieser plötzlichen Leidenschaft hinweggefegt zu werden.
    Immer intimer wurde der Kuss. Hilflos war Hallie dem erotischen Ansturm ausgesetzt. Steves Zunge erforschte jeden Winkel ihres Mundes, und eifrig ging sie auf das sinnliche Zungenspiel ein, bis sie beide völlig außer Atem waren.
    Steve stöhnte leise auf.
    Hallie seufzte.
    Abrupt brach er den Kuss ab. Sein Atem ging stoßweise. Einen Moment legte er seine Stirn an ihre.
    Als sie wieder zu Atem gekommen waren, küsste er sie erneut, diesmal zart und behutsam, so wie damals, bei ihren ersten freundschaftlichen Annäherungen. Dann folgte eine Serie spielerischer Zärtlichkeiten. Er schmeckte nach Popcorn. Er schmeckte fantastisch. Lange, intensive, ausgiebige Küsse folgten.
    Als er sie freigab, fiel Hallie atemlos in ihren Sitz zurück. Noch immer hielt sie die Augen geschlossen. „Sag mir, dass ich träume.“
    „Du träumst nicht.“
    „Sag mir, wir passen nicht zueinander.“
    „Du solltest es eigentlich besser wissen.“
    Sie versuchte es noch einmal. „Sag mir, es war nur unsere Reaktion auf das, was zwischen Todd und Donnalee geschah.“
    „Falsch. Dies ist Wirklichkeit, Hallie. Du und ich – wirklicher geht es nicht.“
    „Wie können wir so blind gewesen sein?“
    Fantastisch! dachte sie. Absolut irre. Steve. Steve Marris! Seit Monaten versuchte sie einen Mann zu finden, und Steve war die ganze Zeit da gewesen. Direkt nebenan. Es war verrückt. Nein, sie war verrückt. Sie hätte sich ohrfeigen können.
    Sie schlang ihm die Arme um den Hals. „Ich mag etwas langsam begreifen“, flüsterte sie. „Aber ich bin bereit, die verlorene Zeit aufzuholen.“
    Er lachte. Dann bedeckte er ihr Gesicht mit Küssen, strich mit der Zunge über ihren Hals, liebkoste ihr Halsgrübchen und kehrte schließlich zu ihren Lippen zurück. Als er ihre Unterlippe zwischen die Zähne nahm, stieß Hallie einen leisen Seufzer aus. Da hatte sie gewartet und gewartet, dass der richtige Mann kam. War sie denn mit Blindheit geschlagen, dass sie nicht merkte, dass er direkt nebenan wohnte?
    „Ich kann noch immer nicht glauben, was mit uns geschieht“, sagte sie leise.
    „Glaub es, Hallie.“ Er schob die Finger unter ihr Top, um ihre Brust zu umfassen. Sie füllte seine Hand vollständig aus.
    Hallie biss sich auf die Lippe, als er mit dem Finger ihre harte Brustspitze umkreiste.
    „Oh, oh“, murmelte er plötzlich. „Ich fürchte, wir haben Zuschauer.“
    „Was?“
    Er machte eine Kopfbewegung zu seinem Wagen hin. Als Hallie seinem Blick folgte, sah sie vier Augenpaare aus den Seitenfenstern zu ihnen herüberstarren. Offensichtlich war die Show, die Steve und sie boten, spannender als der Film. Als Kenny sah, dass sie zu ihnen hinüberschauten, winkte er. Hallie und Steve winkten zurück. Hallie spürte, wie ihre Wangen heiß wurden.
    Steve kurbelte das Fenster herunter, das inzwischen ziemlich beschlagen war – zum Glück, wie Hallie aufatmend feststellte. „Wollt ihr nach Hause?“ rief er zu den Kindern hinüber.
    Ein einstimmiges Nein war die Antwort.
    „Dann würde ich vorschlagen, ihr seht euch den Film an.“
    „Dad, hast du Hallie geküsst?“ Kenny klang ausgesprochen beunruhigt. „Auf die Lippen?“ Er schüttelte sich, als könne er sich nichts Ekligeres vorstellen.
    „So übel ist sie nun auch nicht“, erwiderte Steve gelassen.
    Hallie verpasste ihm einen Rippenstoß, und alle lachten. Nachdem sie sicher waren, dass die Aufmerksamkeit der Kinder wieder dem Film galt, drehte Steve das Fenster hoch. Hallies Hand in seine nehmend, verschränkte er seine Finger mit ihren. Obwohl er den Blick starr geradeaus gerichtet hielt, wusste Hallie, dass er sich nicht den Film ansah.
    „Okay, sag mir, wie es jetzt mit uns weitergehen soll“, forderte er sie auf. „Was wird der nächste Schritt sein?“
    Hallie wusste genau, was er meinte. „Der nächste Schritt?“ wiederholte sie, um sich Zeit zum Nachdenken zu geben. „Bittest du mich, mit dir ins Bett zu gehen, Steve?“
    „Ja.“
    Sie schluckte. „Du meinst, um es Todd und Donnalee gleichzutun? Damit wir nicht leer ausgehen?“
    „Nein!“ erwiderte er überraschend heftig. „Das hat nichts mit Todd und Donnalee zu tun. Es geht