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Happy End in Seattle (German Edition)

Happy End in Seattle (German Edition)

Titel: Happy End in Seattle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbie Macomber
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„Morgen geht Kennys Pfadfindergruppe ins Zeltlager. Ich kann nicht glauben, dass ich mich freiwillig zur Verfügung gestellt habe, die Nacht mit zehn Neunjährigen im Wald zu verbringen.“
    „Besser du als ich“, meinte Hallie.
    Als Kenny und sein Freund vom Kiosk zurückkamen, fing der Film gerade an. Sie stiegen ins Auto, und während alle gebannt auf die riesige Leinwand starrten, herrschte himmlische Ruhe.
    „Aber wirklich rätselhaft ist mir, wie sie mich zu dieser Pyjama-Party überreden konnten“, fuhr Steve fort. „Meagan fragte mich, ob Angie mit ins Kino kommen dürfe, worauf Kenny ebenfalls einen Freund mobilisiert hat, und jetzt wollen sie plötzlich alle bei mir übernachten.“
    „Du brauchst mich nicht so vorwurfsvoll anzusehen“, meinte Hallie, den Mund voller Popcorn. „Ich bin nur ein unbeteiligter Zuschauer.“
    Lachend griff er in ihre Tüte, um sich ebenfalls mit Popcorn zu versorgen. Die Konsole zwischen ihnen hinderte sie daran, sich allzu gemütlich auf den Vordersitzen einzurichten. Nicht, dass der Film zur Gemütlichkeit eingeladen hätte. Obwohl Hallie ihn schon gesehen hatte, hielt sie sich bei manchen Szenen die Augen zu.
    „Hast du mal wieder mit Todd gesprochen?“ fragte sie, als der erste Film zu Ende war.
    „Ja. Er erzählte mir, dass er Donnalee einen Heiratsantrag gemacht hat. Aber ich muss sagen, es hat mich kaum überrascht.“
    „Donnalee hofft, dass sie sofort schwanger wird.“ Ein wehmütiger Ton lag in Hallies Stimme. Wenn es so weiterging, war Donnalee Großmutter, bis Hallie einen Mann gefunden hatte.
    „Es wäre ein Wunder, wenn sie nicht längst schwanger ist. Todd ist so müde, dass er im Stehen einschläft. Was macht Donnalee bloß mit ihm? Hält sie ihn die ganze Nacht in Atem?“
    „Ich würde meinen, sie halten sich gegenseitig in Atem.“
    „Es könnte einen krank machen“, murmelte Steve.
    „Wie wahr.“ Hallie legte ihr Popcorn weg. Der Appetit war ihr gründlich vergangen. „Weißt du was? Wir sind neidisch, das ist es. Grün vor Neid, und zwar alle beide.“
    „Amen“, sagte Steve. Sie blickten sich an und brachen in Gelächter aus. Als sie ihre Aufmerksamkeit wieder der Leinwand zuwandten, hatte der zweite Film bereits begonnen.
    Hallie hatte ihren Sitz zurückgeschoben und die Rückenlehne nach hinten gestellt. Der Abend gefiel ihr immer besser – jedoch nicht wegen der Filme. Die Filme hatten kaum etwas damit zu tun. Sie musste an das Gespräch mit Meagan denken. Sie sei die beste Freundin ihres Vaters, hatte das Kind gesagt. Es tat Hallie gut, das zu hören. Was für eine angenehme Abwechslung, wenn ein Mann und eine Frau Freunde sein konnten.
    Sie wandte sich an Steve. „Ich danke dir für deine Freundschaft“, flüsterte sie.
    „Und ich danke dir für deine.“ Um seinen Worten Nachdruck zu verleihen, beugte er sich zu ihr herüber und gab ihr einen Kuss. Seine Lippen strichen über ihren Mund und verweilten auf ihm. Worauf Hallie die Lippen öffnete und seinen Kuss zu erwidern begann.
    Sie spürte die sexuelle Energie des Kusses sofort. Und auch Steve schien sie zu bemerken. Ruckartig richtete er sich auf. Forschend blickten sie sich in die Augen. Plötzlich schien der Sauerstoff im Wagen knapp zu werden. Beiden fiel das Atmen schwer und das Sprechen sowieso. Sie brachten keinen Ton heraus. Schwach erhellte das flimmernde Licht der Leinwand das Innere des Wagens. Im Halbdunkel sah Hallie den fragenden Ausdruck in Steves Augen, die leise Skepsis. Kein Zweifel, die Sache war ihm nicht geheuer. Und ihr selber ging es nicht anders.
    „Hallie?“ sagte er schließlich leise.
    „Ja.“ Ihre Stimme schien von weit her zu kommen. Hallie erkannte sie kaum.
    „Was war das eben?“
    „Da fragst du mich?“ Es sollte scherzhaft klingen, aber der leichte Ton gelang ihr nicht so ganz. „Wir haben uns einen Kuss gegeben und …“
    „Und es war gut, verdammt gut.“ Als wollte er diese neue Entdeckung testen, legte er ihr die Hände auf die Schultern und beugte sich vor, um sie erneut zu küssen.
    Erwartungsvoll schloss Hallie die Augen. Behutsam, fast zögernd war zunächst der Druck seiner Lippen. Doch diese Zurückhaltung währte nicht lange. Bald wurde sein Kuss heftig und fordernd. So gut es auf den engen Vordersitzen des Wagens ging, versuchte er sie an sich zu ziehen.
    Ihre Hüfte stieß schmerzhaft an die Konsole zwischen ihren Sitzen, aber Hallie kümmerte sich nicht darum. Sie brauchte diesen Kuss. Sie sehnte sich verzweifelt

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