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Happy End in Seattle (German Edition)

Happy End in Seattle (German Edition)

Titel: Happy End in Seattle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbie Macomber
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immer fremd gewesen. Doch im Moment empfand sie beides. Es war ihr selbst unangenehm, dass sie sich in ihren Reaktionen davon beeinträchtigen ließ. Sie fühlte sich überhaupt nicht wohl dabei. Aber was sollte sie tun? Für sie war Steves erste Ehe mit negativen Gefühlen besetzt, und mit diesen Gefühlen konnte sie einfach nicht umgehen.
    „Es würde nicht gut gehen, Steve“, beharrte sie. „Es tut mir genauso Leid wie dir, aber es hat wohl nicht sein sollen.“
    „Und warum nicht, wenn ich fragen darf?“
    „Ich möchte einen Ehemann, keinen …“
    „Ach so, das ist es also“, unterbrach er sie.
    Sie ignorierte seinen Einwurf. „Keinen Ex-Ehemann“, beendete sie ihren Satz.
    Damit hatte sie ihn zunächst einmal zum Schweigen gebracht. Er legte den Kopf zurück, als müsse er ihre Worte verarbeiten. „Keinen Ex-Ehemann?“ wiederholte er schließlich. „Was willst du damit sagen?“
    „Ich beabsichtige nämlich, nur einmal in meinem Leben zu heiraten …“
    „Was glaubst du, was ich beabsichtigt hatte? Denkst du, ich wollte diese alberne Scheidung? Es war Mary Lynn, die behauptete, unglücklich zu sein, Mary Lynn, die angeblich ihr Leben verpasst hatte, weil sie nie aufs College gegangen war, nie allein gelebt, nie mit anderen Männern geschlafen hatte.“ Seine Worte wurden immer lauter, immer erregter. Als er schließlich innehielt, war das Schweigen beredter als sein Gefühlsausbruch.
    Hallie wartete einen Moment, ehe sie etwas auf seine Rede erwiderte, ließ das Schweigen mit Bedacht auf sie beide einwirken. „Ich habe den Ausdruck in deinen Augen gesehen, als ich vom Heiraten sprach, Steve. Deine Scheidung war ein schlimmes Trauma für dich, und ich kann verstehen, wenn dich der Gedanke an eine zweite Ehe nicht unbedingt reizt.“
    Statt einer Erwiderung kniff er die Lippen zusammen und blickte sie finster an. Dann stand er abrupt auf.
    Hallie war erleichtert, dass er ihr nicht widersprach. „Was ich dir damit zu sagen versuche, recht ungeschickt, wie mir scheint, ist, dass ich mir einen Mann wünsche, dem ebenso an einer festen Bindung gelegen ist wie mir. Einen Mann …“
    „Der ohne zwei scheidungsgeschädigte Kinder und den emotionalen Müll aus seiner ersten Ehe zu dir kommt.“
    Sie zögerte. Und dann, weil es ihr der einfachste Weg zu sein schien, diese Sache hinter sich zu bringen, nickte sie.
    „Gut.“ Er ballte die Faust und öffnete sie wieder. „Aber ich möchte dich warnen. Es könnte sein, dass dieser Supermann, den du suchst, nicht existiert. Wenn du aufgehört hast, einem Phantom nachzujagen, und bereit bist für einen normalen Mann, lass es mich wissen.“ Ohne sie eines weiteren Blickes zu würdigen, ging er an ihr vorbei zur Tür und war im nächsten Moment verschwunden.
    Hallie versuchte so zu tun, als käme dem schmerzlichen Zwischenspiel keine Bedeutung zu, als könnten Steve und sie nach wie vor gute Freunde sein. Sie klammerte sich an die Hoffnung, dass sie, wenn es ihnen schon nicht vergönnt war, ein Liebespaar zu werden, wenigstens ihre Freundschaft retten konnten. Sie gaben sich beide große Mühe, das musste sie sowohl Steve als auch sich selber zugute halten. Aber es war ihnen kein Erfolg beschieden. Ihre Bemühungen scheiterten kläglich.
    An dem Morgen nach ihrer Auseinandersetzung waren sie sich auf dem Weg zur Arbeit begegnet. Nachdem sich Hallie von dem Schock des unerwarteten Zusammentreffens erholt hatte, hatte sie ihn freundlich angelächelt. „Ein schöner Morgen, nicht wahr?“
    „Bezaubernd“, hatte er sarkastisch erwidert, um gleich darauf in seinen Lieferwagen zu steigen und abzubrausen.
    Niedergeschlagen hatte Hallie in ihrem Auto gesessen. Das Lenkrad umklammert, hatte sie gegen die Traurigkeit anzukämpfen versucht, die wie eine Flutwelle über ihr zusammenschlug.
    Sie sah Steve erst am Donnerstag wieder. Nachdem sich die Woche zäh dahingeschleppt hatte, begegnete sie ihm im Supermarkt ihres Wohnviertels. Sie wechselten ein paar Worte miteinander, doch die unbefangene Kameradschaftlichkeit war verschwunden. Ihr Ton war unecht, ihr Lachen gekünstelt. Danach hatte Hallie das Gefühl, als sei das Loch in ihrem Herzen noch größer geworden, und sie wusste, dass es jedes Mal so sein würde, wenn sie mit Steve zusammentraf. Ihn zu sehen würde sie unweigerlich daran erinnern, was hätte sein können. Und sie war ziemlich sicher, dass es Steve genauso ging.
    Es musste etwas unternommen werden.
    Am Freitagnachmittag kamen Meagan und Kenny zu

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