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Happy End in Seattle (German Edition)

Happy End in Seattle (German Edition)

Titel: Happy End in Seattle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbie Macomber
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ins Auto springen und zu ihr hinausfahren. „Und Mom ist ja auch noch da“, sagte sie unbekümmert zu ihrer Schwester. „Sie muss doch ihre Erkältung inzwischen überwunden haben.“
    Julie und Jason sahen sich an. „Mom ist übers Wochenende verreist“, sagte Julie.
    „Verreist?“ Hallie spürte, wie ihr die Kehle eng wurde.
    „Ihr ging es gestern schon wieder viel besser, und als heute früh ihr Bekannter anrief, um sie übers Wochenende nach Vegas einzuladen, haben wir ihr gesagt, sie solle ruhig fahren.“
    Du lieber Himmel! dachte Hallie. Warum hat mich niemand gefragt? An wen sollte sie sich jetzt wenden, wenn etwas schiefging? Ihre Mutter vergnügte sich mit Wayne Newton, und Julie und Jason waren nicht zu erreichen. Womit sie im Notfall ganz auf sich – und vielleicht ein wenig Hilfe von nebenan – gestellt war.
    Noch ehe die Abgase von Jasons Wagen verpufft waren, begannen Hallies Befürchtungen Gestalt anzunehmen. Ellen wachte auf. Das Baby war nicht dumm. Es merkte sofort, dass die Frau, die es auf dem Arm hielt, nicht seine Mutter oder Großmutter war. Ein Blick in Hallies Gesicht, und es stieß einen schrillen Schrei aus.
    Unbeholfen wiegte Hallie das Baby auf dem Arm. „Schsch, ich bin doch deine Tante Hallie, erinnerst du dich nicht an mich?“ Es hatte nicht den Anschein, aber wer hätte es dem Kind verübeln wollen? Ellen hatte Hallie nur ein paar Mal gesehen, und da waren stets bekannte Gesichter um sie herum gewesen. Jetzt waren sie ganz allein, und das gefiel Ellen überhaupt nicht.
    „He, McCarthy, ich dachte, es ist dein sehnlichster Wunsch, Mutter zu werden?“ versuchte Hallie sich aufzumuntern. Wenn sich Ellen schon nicht trösten ließ, dann konnte sie wenigstens sich selbst gut zureden. „Dies ist der Ernstfall. Jetzt kannst du Erfahrungen sammeln.“
    Sie wiegte Ellen im Arm, bis das Gebrüll des Säuglings allmählich in kleine Schluchzer überging. Als Meagan an der Küchentür erschien, hätte Hallie sie küssen können.
    „Ist das deine Nichte?“ fragte das Mädchen.
    „Ich bin ihr noch ein wenig fremd.“ Hallie hatte das Gefühl, Ellens Missmut erklären zu müssen.
    „Hat sie vielleicht eine nasse Windel?“
    Ihre Windel! Daran hatte Hallie überhaupt nicht gedacht. „Du armes Baby“, gurrte sie und griff in die Windeltasche. Sie entnahm ihr Gläschen mit Babykost, Milchflaschen, Decken, Rasseln, Zahnringe, eine gelbe Gummiente, einen Schnuller, Kamm und Bürste, Socken und drei verschiedene Paar Schuhchen. Nur Windeln fand sie nicht.
    „Sie stecken wahrscheinlich in den Seitentaschen“, sagte Meagan.
    Richtig, die Seitentaschen waren vollgestopft mit Wegwerfwindeln. Außerdem fanden sich darin Feuchttücher, Puder, Babycreme sowie ein zotteliger blauer Bär. Aber leider keine Gebrauchsanweisung.
    Zuversichtlich breitete Hallie eine der Decken auf dem Teppich aus und legte das zappelnde Baby darauf. Sie würde es schon irgendwie schaffen. Stolz lächelte sie Meagan an. „Ich habe es mir schwieriger vorgestellt.“
    Die Äußerung sollte sich als vorschnell erweisen, denn Ellen war offenbar nicht bereit, es ihr leicht zu machen. Sie strampelte und trat und wand sich wie ein Aal. Als es ihr schließlich gelungen war, dem Baby die neue Windel anzulegen, war Hallie völlig erledigt.
    „Das hast du großartig gemacht“, lobte Meagan sie.
    Ein Blick auf die Uhr zeigte Hallie, dass Julie und Jason vor einer knappen Stunde abgefahren waren. Womit noch fünfunddreißig Stunden übrig blieben. „Ein Kinderspiel“, murmelte sie.
    „Dad geht mit Kenny Baseball spielen“, sagte Meagan. „Aber ich kann hier bleiben und dir helfen, wenn du möchtest.“
    Wenn du möchtest! Hallie konnte nicht anders, sie musste Meagan umarmen, so dankbar war sie ihr. Mit Meagans Hilfe bewältigte sie die restlichen Morgenstunden und den frühen Nachmittag. Als Ellen Mittagsschlaf hielt, nickte auch Hallie ein. Niemand hatte ihr gesagt, welcher Energie es bedurfte, ein Baby zu unterhalten.
    Der Nachmittag ging schnell vorüber, und als Meagan am Abend ging, war Hallie sicher, dass sie von nun an allein mit Ellen zurechtkam. Das Baby schien sich inzwischen an sie gewöhnt zu haben. Ein Hochgefühl überkam sie. Sie war gar nicht so ungeeignet als Mutter, wie sie befürchtet hatte. Die Mutterrolle lag ihr. Ja, den Job konnte sie in den Griff bekommen.
    Sie änderte ihre Meinung kurz nach Mitternacht, als Ellen sie mit einem lauten Schrei aus dem Schlaf riss. Hallie fiel fast aus dem Bett

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