Happy End in Seattle (German Edition)
dann sah sie sein Gesicht, und ihr Herzschlag setzte aus. Todd Stafford. Ihr Schwarm aus der Schulzeit.
Irgendwie brachte sie ein höfliches Lächeln zu Stande, als Hallie sie mit Steve bekannt machte. Aber es fiel ihr schwer, den Blick von Todd zu wenden. Er schien sie nicht zu erkennen, und sie war sich nicht sicher, ob sie etwas sagen sollte.
„Hallie, darf ich dir Todd Stafford vorstellen?“ sagte Steve.
Todd gab Hallie die Hand, doch sein Blick ruhte auf Donnalee. „Donnalee Norman?“ Die Frage war kaum mehr als ein Flüstern.
„Ich heiße jetzt Cooper. Ich heiratete, als ich sehr jung war. Leider hielt die Ehe nicht lange.“
„Mir ging es ebenso.“ Es schien Todd schwerzufallen, sich von Donnalees Anblick loszureißen. Nur widerstrebend wandte er seine Aufmerksamkeit Hallie zu.
„Ihr zwei kennt euch?“ Erstaunt blickte Hallie vom einen zum anderen.
„Wir besuchten dieselbe Schule“, erklärte Todd.
Hallie warf ihrer Freundin einen fragenden Blick zu, als wolle sie sich erkundigen, ob dies der zuvor erwähnte Todd sei. Donnalee nickte. War es Zufall? Oder wollte ihr das Schicksal noch einmal denselben Streich spielen? Es war genauso wie damals, vor so vielen Jahren – er war mit einer anderen zusammen. Mit Betty. Ihrer besten Freundin. Und ihr blieb nichts anderes übrig, als zu lächeln und so zu tun, als sei es ihr egal.
Die Jahre waren gut zu ihm gewesen. Er sah noch genauso aus, wie sie ihn in Erinnerung behalten hatte – nur besser. Inzwischen besaß er die Reife, die ihm mit achtzehn gefehlt hatte. Seine Züge verrieten Tiefe und Charakter. Aus dem schlaksigen Jungen war ein Mann mit hartem, muskulösem Körperbau geworden.
„Ich dachte, wir sollten vielleicht meinen Wagen nehmen“, unterbrach Steve ihre Grübelei.
„Sicher.“ Es fiel Donnalee schwer, sich von Todds Anblick loszureißen. Hallies Gesichtsausdruck erinnerte sie daran, dass Steve ihr Date war, nicht Todd. Donnalee hätte es fast vergessen.
Sie verließen die Wohnung und stiegen ins Auto. Donnalee saß vorne bei Steve, während Hallie und Todd auf dem Rücksitz Platz genommen hatten. Keiner sprach. Es konnte natürlich Einbildung sein, doch Donnalee war sicher, Todds Blicke auf sich zu spüren. Sie konnte nicht aufhören, an ihn zu denken.
Steve versuchte eine Unterhaltung mit ihr in Gang zu bringen, aber Donnalee bezweifelte, dass ihre einsilbigen Antworten einen Sinn ergaben. Sie hatte immer geglaubt, sie hätte ihre Schüchternheit abgelegt. Doch jetzt brachte sie auf einmal keinen Ton heraus. Und alles nur, weil ein Mann, den sie als Jungen kannte, mit ihrer besten Freundin hinter ihr auf dem Rücksitz saß. Eines war sicher. Nach dem heutigen Abend brauchte sie nicht zu befürchten, dass Steve noch einmal Lust verspüren würde, mit ihr auszugehen. Er würde froh sein, wenn er sie wieder losgeworden war.
Sie dachte an den Jungen zurück, der Todd einmal gewesen war. Aus der Ferne hatte sie ihn angehimmelt. Und als sich einmal die Gelegenheit bot, mit ihm zu reden, da hatte es ihr die Sprache verschlagen. Es war zwei Wochen vor ihrem Schulabschluss gewesen, als sie zufällig in der Cafeteria nebeneinander in der Essensschlange standen.
Hinterher hätte sie sich ohrfeigen können für ihre Schüchternheit. Nicht einmal gegrüßt hatte sie ihn. Dafür hatte sie ihm einen Zettel unter den Scheibenwischer seines Wagens geklemmt.
Ich finde dich toll
, hatte sie darauf geschrieben. Aber sie war zu feige gewesen, ihren Namen darunter zu setzen, und das hatte sie immer bereut.
Ihr blieb keine Zeit, weiteren Erinnerungen nachzuhängen, denn sie waren bei dem am Wasser gelegenen mexikanischen Restaurant angekommen. Es duftete appetitlich nach Chili und Koriander, und im Hintergrund spielte eine Mariachi-Band. Donnalee und Todd saßen nebeneinander, jeder seinem „Partner“ gegenüber. Donnalee fiel auf, dass Steve und Hallie weitgehend die Unterhaltung bestritten. Als die Kellnerin kam, um zu fragen, was sie trinken wollten, bestellten sie sich Margaritas.
Donnalee sah sich die Speisekarte an. Hallie und Steve begannen sofort die knusprigen Tortilla-Chips zu futtern, die auf dem Tisch standen. Doch Donnalee hielt sich zurück. Sie aß lieber weiche, ofenfrische Tortillas, keine in Fett ausgebackenen Chips.
„Könnten Sie mir frische Tortillas bringen?“ fragte Todd die Kellnerin, als diese mit ihren Drinks zurückkam.
„Für mich auch eine Portion“, sagte Donnalee schnell.
Todd blickte sie an und
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