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Hard Man

Hard Man

Titel: Hard Man Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Guthrie
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dürfen. Aaargh! Er war Jesus. Er konnte das. Wenn er nur richtig zog, verdammte Scheiße. Scheiße, Scheiße, Scheiße!
    Es brannte und brannte und brannte und brannte und brannte und brannte wie VERDAMMTE SCHEISSE!!!
    Kein Reißgeräusch. Aber seine Hand war frei. Er starrte sie an, ein Loch in der Mitte, und brach in Tränen aus.
     
    Flash fuhr links ran. Er brauchte eine Minute, um sich zu beruhigen.
    Natürlich machte er sich Sorgen um May, und noch mehr um ihr Baby, aber je länger er drüber nachdachte, desto mehr fürchtete er sich vor dem, was er zu Hause vorfinden würde. Er ging noch mal durch, was sein Dad gesagt hatte, als sie zum letzten Mal miteinander gesprochen hatten. Über Norrie. Dass er erschossen worden war und dass es Dad nicht scherte. Dass Norrie auf Rog geschossen hatte. Flash konnte es immer noch nicht glauben, obwohl May es auch gesagt hatte. Es war nicht recht. Nichts an der ganzen Geschichte war recht, und Dad ging nicht ans Telefon. Er konnte weggegangen sein, aber das glaubte Flash nicht. Obwohl er kein Handy hatte.
    Aber vielleicht hatte er einen Krankenwagen für Norrie gerufen. Vielleicht war es nur das, und er war mit ihm mitgefahren.
    Norrie war sein Freund, Scheiße noch mal.
    Na ja, Flash würde die Wahrheit bald kennenlernen, denn es war jetzt nicht mehr weit zu Dad.
    Er fädelte sich wieder in den Verkehr ein.
     
    Jesus schluchzte herzerweichend und sagte: »Schau dir das an«, aber Pearce konnte nichts sehen, konnte den Kopf nicht hoch genug anheben.
    Pearce hatte es satt, >Was? Was soll ich mir anschauen?< zu sagen. Ihm war selbst nach Heulen zumute. Und sein körperlicher Zustand machte die Sache auch nicht besser. Von dem langen Liegen fing er an, sich zu fühlen, als wäre er in Sand gepackt. Seine Arme und Beine waren vom Mangel an Bewegung so schwer, dass allein die Luft sie niederzudrücken schien. Die diversen Riemen über ihm waren schwer wie Blei. Aber im Innern, da war er leichter als Luft.
    Sehr seltsam. Es gefiel ihm überhaupt nicht. Jesus regte sich.
    Pearce konnte ihn nicht sehen, doch er konnte das Holz des Kreuzes auf dem Boden scharren hören.
    »Krieg nicht mehr raus«, sagte Jesus.
    Krieg nicht mehr raus. Mehr was?
    Aber er bewegte sich schnell. Und dann war er mit einem Mal auf dem Boden unter Pearce, schaute nach oben, streckte eine Hand nach Pearce aus.
    »Schau«, sagte er.
    Und da war eine Hand, vom Nagel befreit, mit einem hässlichen Loch in der Mitte.
    »Jesus, du bist doch ein harter Hund«, sagte Pearce. Ehre, wem Ehre gebührte. »Kannst du hier drunterfassen und mich losschnallen?«
    Es fiel dem armen Teufel schwer, zu hantieren, da er immer noch mit drei Gliedern am Kreuz festhing. Mit seinem zermatschten Hirn musste es noch schwieriger sein. Aber er schaffte es. Vielleicht lag es daran, dass er so mit Adrenalin vollgepumpt war. Irgendwas musste die Wirkung der Magic Mushrooms dämpfen. Ansonsten wäre er nichts weiter als ein sabbernder Idiot gewesen. Der Junge hatte einen echt starken Lebenswillen. Zweifellos half die Kreuzigung dabei, die Wirkkraft der Pilze zu minimieren, einen nüchtern zu halten, in gewissem Maß.
    »Ist das jetzt gut?«, fragte Jesus.
    Pearce wusste nicht, was er meinte, sagte jedoch: »Ja.« Das Leder auf seinem Unterarm bewegte sich. Nicht so, wie es sich bewegt hatte, als Jesus mit den Zähnen daran gezerrt hatte. Die Bewegung war sachter, eher zupfend. Musste dem armen Hund wehtun, nach allem, was seine Hand durchgemacht hatte, aber er beklagte sich mit keinem Wort.
    Ein Anfall von Übelkeit traf Pearce wie ein Schlag. Er dachte, er müsste vielleicht kotzen. Was er nicht gern getan hätte, solange er da auf dem Rücken lag und seine Befreiung in greifbarer Nähe war. Zumindest die Befreiung von dieser Scheißbank. Er hielt es in Schach, Speichel füllte seinen Mund. Herrgott, nein, er würde nicht wieder in Panik geraten. Scheiß drauf. Wenn überhaupt je, dann war jetzt der absolut verkehrteste Moment für Panik. Er stand knapp davor, zu entkommen, verdammte Scheiße.
    Er ballte die Fäuste, so fest er konnte, aber sie gehorchten nicht. Er spürte rein gar nichts, außer einem dumpfen Schmerz im kleinen Finger. Wenn der leichte Schmerz nicht gewesen wäre, hätte er überhaupt nicht gewusst, ob seine Hände noch an seinen Armen hingen. Und selbst wenn, es gab doch so was wie Phantomschmerzen, nicht? Gottverdammich. Niemand hatte ihm die Hände abgehackt, sie waren nur taub, weil der Kreislauf stockte. Verdammte

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