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Hard Man

Hard Man

Titel: Hard Man Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Guthrie
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den Boden, wobei er sich bemühte, ihn nicht in die Blutlache zu legen, was ihm irgendwie wichtig schien, als sei das das Mindeste, was er tun konnte. Stand auf, ging zum Wandschrank und spähte hinein. Tja, das war Norrie und nicht jemand, der Norries Stiefel trug. Und er war genauso tot wie Dad.
    Hatte Norrie auf Rog geschossen? Dad hatte gesagt, ja. May hatte gesagt, ja. Sie waren hier gewesen, hatten etwas gehört oder gesehen, was sie davon überzeugt hatte. Wieso fiel es Flash so schwer, es zu glauben?
    Er entdeckte einen Revolver, der in der Nähe lag, aber als er ihn aufhob und die Trommel überprüfte, stellte er fest, dass sie leer war. Er legte ihn dahin zurück, wo er ihn gefunden hatte, und wischte nach kurzem Nachdenken seine Fingerabdrücke ab.
    Er war ruhig. Ruhig wie ‘n beschissener Stein, verflucht.
     
    Pearce atmete, spürte, wie seine Brust sich hob und senkte, spürte, wie der Riemen nachgab. Jesus zog, und der Riemen fiel herunter.
    »Mach mein Handgelenk los«, sagte Pearce.
    »Wallace?«
    »Nein, Handgelenk.«
    »Ich liebe May.«
    »Das ist schön. Kannst du den Riemen um mein Handgelenk losmachen?«
    Die Finger von Jesus berührten Pearces Hand. Pearce war sich nicht sicher, ob Jesus tatsächlich eine Vorstellung davon hatte, was los war, aber Jesus schrie vor Schmerz auf, als er Druck auf seine verletzte Hand ausübte, und Pearce spürte, wie die Schnalle aufging. Zum ersten Mal fing er an, wirklich zu hoffen, dass sie es hier rausschaffen würden.
    Mit einem Mal hatte Pearce die Hand frei. Die gesunde Hand. Wenigstens war es die, an der kein Finger gebrochen war. Es wäre schön gewesen, hätte er sagen können, dass die Freiheit reine Wonne war, aber seine Hand war taub und schmerzte, als wäre sie eingefroren und taute nun auf.
    Pearce klatschte sich die Hand auf die Brust, um die Durchblutung in Gang zu bringen, und machte sich nach einer Weile daran, an dem Riemen, mit dem seine andere Hand gefesselt war, zu nesteln.
    Jesus stöhnte. Pearce sprach mit ihm, erhielt jedoch keine zusammenhängende Antwort.
    Pearce löste die Lederschnalle und versuchte, sich aufzusetzen. Seine rechte Hand war taub, und die linke war im Kribbelstadium. Er krümmte die Finger - die, die gehorchten - zu einer Faust und streckte sie gleich darauf wieder aus.
    Er brauchte etwas zu trinken.
    Jesus brauchte etwas zu trinken. Jesus brauchte auch noch was anderes, denn sein Gehirn war Matsch. Pearce wusste nicht genau, was helfen würde, wenn es überhaupt etwas gab. Höchstwahrscheinlich war es zu spät.
    Allmählich spürte er seine Finger wieder. Tausende kleiner Nadelspitzen stachen auf ihn ein. Und ein großer Schmerz in seinem kleinen Finger. Noch ein paar Minuten, und er würde sich hier rauswinden können.
    In seinen Händen war genügend Gefühl, um sich an die Arbeit an dem Riemen um seine Beine zu machen. Er löste ihn und starrte seine Beine an, um sie mit Willenskraft dazu zu zwingen, sich zu bewegen. Sie weigerten sich jedoch. Rührten sich nicht. Er konnte sie nicht spüren.
    Er musste sie massieren. Den Kreislauf wieder in Gang bringen. Er ballte die Faust und schlug heftig auf seine Beine ein.
    Drehte sich um, einen Krampf in der Seite ignorierend, und ließ die Beine über die Bank hängen, wobei er darauf achtete, Jesus nicht auf den Kopf zu treten. Aber Jesus war außer Reichweite auf dem Boden ausgestreckt und weinte leise oder lachte vielleicht auch in sich hinein. Schwer zu sagen. Pearces Kreislauf erholte sich mit jeder Sekunde. Er ließ sich noch ein bisschen Zeit, baumelte mit den Beinen, um dann zu versuchen aufzustehen. Verdammt, das würde sein, als ob man neu laufen lernte. Pearce konnte sich zwar nicht daran erinnern, wie es war, zum ersten Mal laufen zu lernen, aber … nein, vergiss es. Beim ersten Mal musste es viel, viel schwerer sein.
    Er leckte sich die Lippen. Sein Mund schmeckte komisch. Nach der ganzen Zeit musste sein Atem modrig und abgestanden sein, garantiert zum Totumfallen.
    Inzwischen schienen seine Füße mit tausend Nadeln gestochen zu werden. Was ein gutes Zeichen war. Er wäre gern aufgestanden und hätte sie herausgestampft. War er schon so weit? Na klar, scheiß drauf, wieso nicht?
    Ein Klacks.
    Die Ellbogen gebeugt, die Hände um die Bank geklammert, stieß er sich vorsichtig von der Bank ab. Peinlich, wenn er auf den Hintern fiel. Aber da stand er wieder. Zugegeben, seine Beine fühlten sich ein bisschen schwach an, als wären sie in Gips gewesen und der

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