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Hard News

Hard News

Titel: Hard News Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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aufgenommen worden.
    »… umstritten, war Lance Hopper bei Mitarbeitern und Konkurrenten gleichermaßen unbeliebt. Obwohl die landesweite Nachrichtensendung um neunzehn Uhr unter seiner Leitung in den Zuschauerzahlen zur Nummer eins aufrückte, brachte er es fertig, den Sender in mehrere große Skandale zu verwickeln. Darunter ein Aufstand, ausgelöst durch die Entlassung zahlreicher Mitarbeiter, massive und – wie seine Kritiker behaupteten – willkürliche Budgetkürzungen sowie eine eingehende Überprüfung der Nachrichtenprogamme des Senders und ihrer Inhalte.
    Der Zwischenfall, der seinem Sender jedoch am meisten schadete, war eine Klage auf Chancengleichheit bei der Einstellung, die fünf Frauen angestrengt hatten, die behaupteten, durch Hoppers Einstellungs- und Entlassungspraktiken diskriminiert zu werden. Hopper bestritt die Anschuldigungen, und es erfolgte eine außergerichtliche Einigung. Kollegen des verstorbenen Managers gaben jedoch zu, dass er in Leitungspositionen Männer bevorzugte und der Ansicht war, Frauen hätten in den höheren Rängen eines Nachrichtensenders nichts zu suchen. Sein extravaganter persönlicher Lebensstil indessen strafte dieses angebliche Vorurteil Lügen, und er wurde häufig in Begleitung attraktiver Damen aus Gesellschaft und Unterhaltungsindustrie gesehen. Es gab Gerüchte bezüglich bisexueller Neigungen und der Kameradschaft zu verschiedenen jungen männlichen Models. Seine Vorliebe jedoch galt großen Blondinen … «
    Klick.
    Große Blondinen. Wieso mussten es immer große Blondinen sein?
    Umgeben von Stapeln von Zeitungen, Illustrierten, Computerausdrucken, Videokassetten und den Überresten eines Dutzends Fast-Food-Mahlzeiten, saß Rune an ihrem Schreibtisch. Es war halb fünf am Nachmittag, und alle rüsteten sich für die Sieben-Uhr-Nachrichten. Sie hatte das Gefühl, im Auge eines Hurrikans zu sitzen. Überall Bewegung. Gehetzte, irrsinnige Bewegung.
    Rune hatte außerdem erfahren, dass Hopper, auch wenn sein Praktikantenprogramm tatsächlich viele Karrieren im Journalismus gefördert hatte, möglicherweise etwas mehr an den jungen Leuten selbst interessiert gewesen war, als er es hätte sein sollen. Im Archiv war Rune auf ein vertrauliches Memo gestoßen, dem zufolge der Ethikausschuss des Senders zwei Praktikanten angehört hatte, die sich beklagt hatten, er habe ihnen gegenüber unsittliche Annäherungsversuche unternommen. Die Namen wurden nicht genannt, und die Aussagen schienen keine weiteren Folgen gehabt zu haben.
    Sie fragte Bradford nach den Berichten, aber er sagte, er wüsste nichts darüber und glaube die Geschichten keine Minute. Mächtige Menschen, erklärte er, zögen Gerüchte an. Offensichtlich wollte er nicht, dass an seinem Idol etwas hängen blieb, und Rune fragte sich, ob es ein reines Versehen gewesen war, dass der junge Mann das Memo über die Untersuchung nicht gefunden hatte, als er sich auf der Suche nach Material über Hopper durch das Archiv gewühlt hatte.
    Klick.
    Rune sichtete das Band, auf dem Hoppers Leiche zu sehen war, die in den Frühlingsabend gerollt wurde, die Schlieren der Nachbilder, die von den rotierenden Lichtern auf den Notarzt- und den Streifenwagen in den Bildschirm geätzt wurden, die Menge – bleich im grellen Licht der Videokamera. Sie wirkte neugierig und gelangweilt zugleich.
    »Rune.« Eine ruhige Stimme, eine weibliche Stimme.
    »Oh, hi.« Es war Piper Sutton.
    Ich hätte den Schreibtisch aufräumen sollen, dachte Rune. Erinnerte sich daran, wie ordentlich der Schreibtisch der Moderatorin war. Und sah, wie ordentlich sie jetzt aussah in einem dunkelroten Kostüm mit schwarzsamtenen Kragenspiegeln und weißer Bluse mit hohem Kragen und dunkel fleischfarbenen Strümpfen, die in den schicksten Lacklederschuhen verschwanden, die Rune je gesehen hatte. Schuhe mit hohen Absätzen und einem roten Streifen an der Seite.
    Schuhe, mit denen ich auf dem Arsch landen würde, wenn ich darin herumlaufen wollte.
    Aber Mann, sahen die cool aus!
    »Sie sind fleißig.« Sutton ließ den Blick über den Schreibtisch schweifen.
    »Ich hab grade an der Story gearbeitet.«
    Rune griff beiläufig nach einigen der nächstgelegenen Papiertüten – eine von Kentucky Fried und zwei von Burger King – und ließ sie in, nun ja, einen überquellenden Papierkorb fallen.
    »Möchten Sie sich setzen, irgendwie?«
    Sutton musterte die Ketchuptüten, die auf dem freien Stuhl lagen. »Nein. Lieber nicht.« Sie beugte sich vor, nahm die

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