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Hardball - Paretsky, S: Hardball - Hardball

Hardball - Paretsky, S: Hardball - Hardball

Titel: Hardball - Paretsky, S: Hardball - Hardball Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Paretsky
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aufmachen.«
    Sie lachte verlegen und glockenhell, und gleichzeitig fing ihr Handy an zu bimmeln. Sie warf einen Blick auf das Display, nahm das Gespräch an und erzählte dem oder der Anruferin ihre gesamte Lebensgeschichte bis zum heutigen Tag, einschließlich der verlorenen Schlüssel, ihrem Besuch bei Onkel Sal und meinem Eintreffen. Dann erklärte sie, wann sie wen treffen wollte, sobald sie wieder in ihrer Wohnung sei.
    »Hat einer von euch schon mal gehört, dass es eine Erfindung namens ›Schlüsseldienst‹ gibt«, fragte ich und streichelte die winselnde Peppy, die dringend Aufmerksamkeit brauchte.
    »Ja, aber die wollten irgendwie Hunderte von Dollar, weil sie schon Feierabend hatten. Und in unserem Wahlkampfbüro verdien’ ich ja praktisch nichts«, sagte Petra. Wieder klingelte das Handy, und sie erzählte die ganze Geschichte noch einmal.
    »Ich dachte, dein Vater hätte den einen oder anderen Dollar locker«, sagte ich, als sie endlich aufgehört hatte. »Aber du bist mir natürlich herzlich willkommen. Du kannst gern auf der Couch schlafen.«
    »Wenn Daddy herausfindet, dass ich mich dermaßen blöd anstelle, hält er mir endlose Vorträge. Er fürchtet sowieso, dass ich zu unreif sein könnte, um in der großen bösen Stadt allein durchzukommen.«
    »Hat er dir nicht den Job bei der Krumas-Kampagne verschafft?«
    »Ja, das schon. Aber er hat wohl erwartet, dass ich in einem Kloster wohne oder zumindest die Wohnung mit jemandem teile. Er ist hochgegangen wie ein Vulkan, als ich ihm gesagt habe, dass ich mir ein Apartment gemietet habe.«
    Wieder musste sie einen Anruf beantworten. Ich beschloss, dass es einfacher wäre, sie wieder zurück in ihre Wohnung zu schaffen, als ihr die ganze Nacht zuzuhören, wie sie telefonierte. Mr Contreras, Mitch und Peppy äußerten ebenfalls großes Interesse daran, Petras Wohnung kennenzulernen. Ich verstaute die Hunde in meinem Mustang, während Mr Contreras entzückt war, als Petra ihn einlud, in ihrem Pathfinder mitzufahren.
    Petras Wohnung war in einem Loft in der schicksten Ecke von Bucktown, etwa zehn Blocks weit entfernt von meinem Büro.Petra hielt meine Taschenlampe, während ich mich vor ihrer Eingangstür auf den Bürgersteig kniete und mit meinen diversen Einbruchswerkzeugen in ihrem Schloss herumstocherte. Prompt klingelte wieder ihr Handy.
    »Meine Cousine ist diese berühmte Detektivin«, krähte Petra laut genug, um die halbe Wolcott Street aufzuwecken. »Ja, wirklich. So wie in Navy CIS oder Saving Grace oder den anderen Serien. Sie hat eine Pistole. Sie löst Mordfälle und so weiter. Und jetzt bricht sie gerade in das Haus ein, in dem ich wohne.«
    Ich stand auf, nahm ihr das Handy weg und steckte es in meine Hosentasche. »Petra, Schätzchen, könntest du vielleicht mal aufhören, in alle Welt hinauszuposaunen, dass wir hier gerade etwas höchst Illegales tun? Jeder Cop kann deine Frequenz empfangen, und so laut wie du redest, kann dich auch die ganze Nachbarschaft hören.«
    Sie verzog das Gesicht und schmollte wie ein beleidigtes Kind, hielt die Taschenlampe aber einigermaßen ruhig, bis die Zylinder einrasteten und das Schloss aufging. Wir stiegen drei Stockwerke hoch bis zu ihrer Wohnungstür, wo ich das Manöver noch einmal wiederholte. Petras Handy klingelte ein, zwei Mal in meiner Hosentasche, ehe ich die Tür aufkriegte. Ihre Schlüssel lagen – aus welchen Gründen auch immer – gleich hinter der Tür auf dem Fußboden.
    Wieder stieß Petra ihr helles Lachen aus. »Seht euch das an! Ich hab sie fallen lassen. Ich war heute Morgen so spät dran und hatte Handy, Schlüssel und Kaffee in derselben Hand, als ich aus dem Haus ging. Ach, Vic, du bist ein Genie! Danke, danke, danke! Möchtest du vielleicht eine Einladung zu unserer Spendenparty am Navy Pier? Eigentlich muss man der Kampagne zweieinhalbtausend Dollar zahlen, wenn man da rein will. Brian wird persönlich anwesend sein. Hast du nicht Lust, ihn kennenzulernen? Vielleicht kommt ja sogar der Präsident, obwohl man uns gesagt hat, wir sollen uns nicht da drauf verlassen. Wir haben das ganze Ostende des Piers gemietet, es wird total cool. Du solltest auch mitkommen, Onkel Sal!«
    Ich war schon auf zu vielen dieser Partys, als dass sich mein Herzschlag bei dieser Einladung beschleunigt hätte, aber Mr Contreras war ziemlich begeistert. Bei so einem Promitreffen dabei zu sein würde sein Prestige mächtig steigern. Er stellte sich wahrscheinlich schon vor, wie seine alten Kumpel von

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