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Hardball - Paretsky, S: Hardball - Hardball

Hardball - Paretsky, S: Hardball - Hardball

Titel: Hardball - Paretsky, S: Hardball - Hardball Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Paretsky
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eindrucksvoll«, sagte ich. »Wie haben Sie das alles aufgebaut?«
    »Die zwanzig Jahre im Polizeidienst waren natürlich eine gute Grundlage, aber in den Anfangsjahren war es ein harter Kampf. Einige Freunde aus meiner Jugend haben ein bisschen was beigesteuert, und gleich zu Anfang hatte ich Dusel, als es mir gelang, ein Trainingscamp der Hamas an der Grenze zwischen Peru und Kolumbien auffliegen zu lassen. Es war ein richtiger Glücksfall, wie so oft bei der Polizeiarbeit. Wir haben eigentlich Drogen gesucht, aber dann haben wir ein Waffenlager gefunden, bei dem uns die Spucke wegblieb.« Er lachte. »Man könnte meinen, wenn man so lange auf den Straßen von Chicago unterwegs war, kann einen nichts mehr verblüffen, aber das ändert sich schnell, wenn man in Lateinamerika unterwegs ist.«
    Nina brachte den Kaffee – wunderbar milden, seidig schwarzen Kaffee – wahrscheinlich handverlesen aus den Dschungeln von Mittelamerika.
    »Nina hat mir gesagt, dass Sie selbst auch so einen privaten Sicherheitsdienst betreiben, wenn auch nur als Ein-Frau-Betrieb. Wollen Sie vielleicht in die erste Liga wechseln? Ich würde mich sehr freuen – nein, ich würde mich geehrt fühlen –, wenn Tonys Tochter für unsere Organisation arbeiten würde. In den zwei Jahren, in denen ich mit ihm auf Streife war, habe ich mehr gelernt als jemals danach.«
    »Ja, mein Vater war toll. Ich vermisse ihn sehr. Aber ich arbeite lieber allein. Ich bin jetzt schon zu lange mein eigener Chef, als dass ich in so einer großen Firma glücklich wäre. Außerdem wissen Sie ja vielleicht, dass ich meine Laufbahn durchaus in einer großen Organisation begonnen habe: beim Pflichtverteidigerbüro des Kriminalgerichts.«
    Er nickte. »Ich habe Ihren alten Chef bei der Krumas-Party getroffen. Ich kann gut verstehen, dass sie sich damals gegen einen alten Hundesohn wie Arnie Coleman gewehrt haben. Sie waren ja auch noch sehr jung. Aber eine große Organisation kann auch eine Chance sein, um sich voll zu entfalten. Denken Sie an Mountain Hawk, wenn Sie das nächste Mal irgendwo im Regen stehen, um jemand zu überwachen, und dabei wissen, dass Sie eigentlich schleunigst ins Büro zurückmüssten, um eine Vermisstenanzeige zu schreiben.«
    Ich war verblüfft. Seine Anspielungen passten ziemlich genau zu dem, was ich in der letzten Woche gemacht hatte. Kein Zweifel: Er war genauso seidig glatt wie sein Kaffee. Ich bedankte mich ungeschickt für sein Vertrauen.
    Erst jetzt warf er einen diskreten Blick auf die Uhr. »Na, was kann ich denn heute für Sie tun, Vic?«
    »Ich verfolge eine alte, kalte Spur«, sagte ich. »Ich suche eine Person, die seit über vierzig Jahren vermisst wird. Und der einzige Freund dieses Mannes, der mir vielleicht etwas sagen könnte, ist ebenfalls sehr schwer zu finden. Sie waren der Ermittler, der ihn seinerzeit verhört hat, als er wegen Mordes verhaftet wurde. Es geht um Steve Sawyer und den Mord an Harmony Newsome. Erinnern Sie sich?«
    Er stellte seine Kaffeetasse zurück auf den Tisch und stieß einen lautlosen Pfiff aus. »Mein Gott, das ist wirklich eine sehr alte Spur. Aber ich erinnere mich an den Fall: Es war die erste Ermittlung in einem Mordfall, für die ich verantwortlich war. Ich habe damals mit Larry Alito zusammengearbeitet. Haben Sie den schon gefragt? Ich glaube, der wohnt jetzt in Wisconsin.«
    »Ich war gestern bei ihm. Er wohnt am Lake Catherine. Er hat gesagt, er kann sich an keine Einzelheiten erinnern, aber ich hatte das Gefühl, dass er eine ganze Menge hinter einer Dose Bier zu verstecken versucht hat.«
    Dornick lachte. »Hinter einer? Ich denke, es waren eher zwei oder drei Sixpacks, nicht wahr? Er war einer der Gründe, weshalb ich den Dienst quittiert habe. Alito war einfach kein guter Partner, ganz im Vertrauen gesagt. Niemand kann den Fall Newsome so einfach vergessen. Der war so wichtig, dass mich sogar der Bürgermeister angerufen hat, damals. Das tote Mädchen war eine sehr bekannte Persönlichkeit und hat in der Bürgerrechtsbewegung eine wichtige Rolle gespielt. Eine weitere Schlappe konnte die Stadt sich nicht leisten nach all der schlechten Publicity wegen der Krawalle im Sommer zuvor.«
    »Sie hatten also keinen Zweifel daran, dass Sie den Richtigen verhaftet hatten?«
    Dornick schüttelte den Kopf. »Unser Informant war sehr zuverlässig. Kein Knastbruder und keiner von den üblichen Spitzeln, sondern ein V-Mann, der undercover bei den Anacondas für uns gearbeitet hat.«
    »Hieß er

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