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Titel: Hardware Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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dann mit mir?" Sie beugt sich zu ihm vor, um ihrem spöttischen Ton eine gewisse Intimität zu verleihen. "Oder haben deine Besitzer dich nicht autorisiert, einen Handel abzuschließen?"
     Andre holt sich eine Zigarette aus der Tasche. Während der Zeit, die er braucht, um sie anzuzünden, kreischt ein Luftkissenwagen mit 200 Sachen auf der Schnellstraße hinter dem Hospital vorbei. "Ich bin nicht sicher, ob Michael der Hetman das wert ist, was du verlangst."
     "Sprich lieber mit deinen Herrn und Meistern, bevor du diese Schlußfolgerung ziehst!" Sie lehnt sich zurück und grinst ihn unverschämt an. "Begreif doch", fügt sie hinzu, "ich liefere euch den Hetman, aber ich werd's euch nicht leicht machen, indem ich mich selbst ins Kreuzfeuer stelle, wenn es losgeht - ich werde mit meinen eigenen Leibwächtern auf der anderen Seite der Stadt sein. Ich lasse euch wissen, wo sich der Hetman aufhält oder wann er sich von einem Ort zum anderen begibt. Danach könnt ihr dann eure Raketen abfeuern."
     Andre starrt sie dumpf an. "Ich kann dir jetzt keine endgültigen Zusagen geben."
     "Laß es mich wissen, wenn du's kannst! Du weißt, wo ich zu erreichen bin."
     Sarah steht auf und geht zu dem Flur, der zu Dauds Zimmer führt. Sie bewegt sich langsam, damit ihr Abgang so lange wie möglich dauert. Die ganze Zeit spürt sie Andres Visieraugen auf sich.
     "*MIT MEINEM IMPLANTIERTEN KRISTALL
     KNN ICH EINEN ZIEGELSTEIN DURCHSCHLAGEN!"
     SAGT VIDEO-RANGER KNUT CARLSON, BEGEISTERT VON SEINEN NEUEN AUFGERÜSTETEN    KARATE-REFLEXEN*
     Sie benutzt ihren Inhalator im Wagen, bevor sie aussteigt, um Daud zu besuchen; nur für alle Fälle. Der Treibsatz läßt ihre Nerven knistern. Sarah betritt das Gebäude und sieht Andre im Aufenthaltsraum sitzen. Sie weiß, daß sie ihn an der Angel hat. In einem Raubtierlächeln fletscht sie die Zähne.
     "War's das Shuttle, Andre?" fragt sie. "Hat das den Ausschlag gegeben?"
     An diesem Morgen ist ein Panzer in Vandenberg durch die äußere Verteidigungslinie gebrochen und hat ein Tempel-Shuttle mit Dreißig-Millimeter-Patronen zusammengeschossen. Weitere Einzelheiten sind ungeklärt. Anscheinend hat der Panzer entkommen können. "Mit den Operationen an der Westküste hab' ich nichts zu tun", sagt Andre.
     "Dein Glück." Sarah setzt sich in einen Sessel und schwingt ein Bein über die Armlehne. "Glaubst du immer noch, daß es hier leichter sein wird?"
     Andre sieht sie steinern an. Eine Turbine läuft wimmernd an. Das Geräusch ist weit entfernt auf der Schnellstraße hinter dem Hospital zu hören. "Ich bin ermächtigt, dir deine Garantien zu geben."
     Der Treibsatz strömt wie eine flammende, seidige Liebkosung durch ihre Adern. Heraus aus dem Schwerkraftschacht, denkt Sarah, Daud und sie, nur von sauberer, samtiger Schwärze umgeben. "Sag Cunningham schönen Dank von mir", sagt sie.
     Andres Chromiris werden weit. "Wir wollen noch etwas anderes außer Michael."
     Sie zuckt die Achseln. "Erzähl's mir. Dann sag' ich dir, ob es euch was extra kostet."
     "Nein. Das ist ein Zwei-gegen-eins-Deal, Sarah. Es dürfte leicht für dich sein." "Ich sag' ja, erzähl's mir!"
     "Michael bringt sein Geld in Umlauf. Wir können es nicht vollständig verfolgen, aber das Muster ist sehr eigenartig. Von der Goldküste sind Kommunikationsleute hergekommen. Wir wollen, daß du uns erzählst, was er vorhat."
     Kälte streift ihren Gaumen. Sie bringt ein träges Lächeln zustande. "Das _wird_ extra kosten."
     "Du weißt, was es ist?" Seine Reaktion kommt sofort, und ihr ist klar, daß Tempel es unbedingt wissen will.
     Sie schüttelt den Kopf. "Vielleicht kann ich's rauskriegen."
     "Du weißt es nicht, Sarah? Du bist weit genug oben in seiner Organisation, um Anspruch auf einen Leibwächter zu haben, aber du kennst seine Pläne nicht?"
     "Ich hab' Anspruch auf einen Leibwächter, weil ich die Verbindung zum Dodger im Westen halte, nicht weil der Hetman mich in seine Pläne einweiht. Aber vielleicht kann ich's rauskriegen."
     "Ich bin nicht sicher, daß wir ein >vielleicht< akzeptieren."
     "Ich bin nicht sicher, ob ich weiß, was ihr wollt", sagt Sarah. Sie tippt sich mit den Fingerspitzen aufs Knie. "Den Hetman, seine Pläne oder beides? Was ist, wenn ich nur das eine liefern kann und das andere nicht?"
     "Das Honorar bleibt das gleiche, so oder so."
     Sie zuckt die Achseln. "Na gut. Dann hab' ich keinen Grund, mir mehr Schwierigkeiten auf den Hals zu laden als unbedingt nötig,

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