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Titel: Hardware Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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oder?"
     Sarah beschließt, Andre noch einmal vierundzwanzig Stunden daran kauen zu lassen, und geht davon. Als sie am folgenden Tag hereinkommt, die Nase taub von den Treibsätzen, hat er Dokumente unterschriftsbereit auf seinem kleinen Aktenkoffer liegen.
     "Aktien auf Dauds Namen", sagt er. "Genug, daß er damit überall hinkommt, wo er hinwill."
     Sarah hockt sich auf den Hintern und sieht die altmodischen Papierzertifikate durch. Sie rechnet sie im Kopf zusammen und setzt ein kaltes Lächeln auf - was sie die ganze Zeit gewollt hat, hier ist es kühl und trocken in ihrer Hand. Das fein strukturierte Papier ist mehr wert als Geld.
     "Gut", sagt sie. "Wann kriege ich meine zu sehen?"
     "Du bekommst das gleiche Aktienpaket für den Hetman, sobald du uns anrufst und uns erzählst, wo wir ihn erledigen können. Und noch einmal halb soviel, wenn du uns seine Operationspläne sagen kannst."
     "Du hast mir nicht zugehört, Andre", sagt Sarah. "Ich habe gefragt, wann, nicht wieviel."
     "Wir transferieren die Aktien in dein Portefeuille, sobald wir einen Anruf von dir bekommen."
     "Zuerst die Aktien, so daß ich es über Telefon bestätigt bekommen kann. Dann die Information."
     Ein winziges Zögern bei Andre, kürzer als ein Zwinkern. "Wie du willst", sagt er.
     Sie faltet die Aktienzertifikate, steckt sie in ihre Tasche und lächelt. "Danke", sagt sie. "War nett, Geschäfte mit dir zu machen. Solange ihr daran denkt, dafür zu sorgen, daß ich mich frei bewegen kann, wenn ihr wollt, daß ich euch vertraue und daß ich für alles, was ich tue, im voraus bezahlt werde."
     Er sieht sie verdrossen an. Ihr Lächeln wird eisig. "Wir sehen uns im Himmel", sagt sie und geht zu Dauds Zimmer.
     Daud raucht eine Zigarette und sieht Video. Als er sie erblickt, greift er nach der Fernbedienung und schaltet das Gerät aus. "Was ist los?" sagt er. "Wo ist Nick?"
     "Nick? Keine Ahnung." Sarah zieht die Zigarettenpäckchen aus der Jacke und wirft sie auf Dauds Tisch. "Ist Miß Deboyce heute schon bei dir gewesen?"
     Er schüttelt den Kopf. "Später am Nachmittag."
     Sarah lehnt sich gegen den Tisch. "Wenn sie nicht auftaucht, will ich's wissen."
     Daud sieht sie überrascht an. "Was ist los?" fragt er. "Warum sollte sie nicht auftauchen?"
     "Nicks Freund. Ich hab' mit ihm gesprochen. Er will etwas von mir. Ich will nur sichergehen, daß er seinen Teil der Abmachung einhält."
     "Ja? Was will er?"
     "Ich soll was für ihn rausfinden."
     Dauds helle Augen schweifen rastlos durch das Zimmer. Er reibt bedächtig seinen Kiefer. "Nicks Freund bezahlt meine Körperdesignerin? Aber..." Er drückt seine halb gerauchte Zigarette aus. "Ich dachte, Nick... bezahlt..." Seine Stimme verliert sich. In seinem Gesicht spiegelt sich die aufkeimende Erkenntnis.
     "Keiner der beiden hat Geld, Daud", sagt Sarah. "Ihr Arbeitgeber bezahlt für Deboyce und ein paar andere Sachen."
     Daud starrt sie ein paar Augenblicke lang an. Seine Augenlider zucken. Sie zieht die Aktienzertifikate aus der Tasche. "Ich hab' dein Ticket, Daud", sagt sie. "Dein Ticket raus aus diesem Leben." Sag es ihm jetzt, denkt sie, während er verzweifelt genug ist, um ja zu sagen.
     Groll knistert in Dauds Stimme. "Wie hast du dir das verdient, Sarah?" fragt er. "Wen hast du verkauft? Dich? Jemand anders?"
     "Das ist meine Sache", sagt sie. "Nicht deine."
     "Deine Sache zerstört mir andauernd mein Leben, verflucht!" Daud brüllt jetzt. "Ständig machst du..." Seine Wut schnürt ihm die Luft ab. Tränen quellen aus seinem einen organischen Auge. "Ich kann nicht mal irgendeinen Typ kennenlernen", sagt er. "Nicht, ohne daß es jemand ist, der in Wirklichkeit hinter dir her ist."
     "Ich hab' dich gewarnt. Ich hab' dir gesagt, daß Nick nicht echt sein könnte."
     "Ist egal, ob er echt ist. Ich will nur, daß er _hier_ ist."
     Sarah macht einen Schritt nach vorn und streckt die Arme nach ihm aus. Er wehrt sich nicht. Sie läßt ihm die Aktienzertifikate in den Schoß fallen und drückt ihn an sich, hält seinen Kopf gegen ihren Bauch, während er weint. Sie versucht sich auf ihre Tickets zu konzentrieren, auf die Vision von den sauberen Orten aus legiertem Stahl, die im All schweben, wo es unbegrenzt Platz und grenzenlose Ressourcen gibt. Auf das Leben, das man dort führen kann, vom Schmutz der Erde und von der Last der Schwerkraft befreit. An Orten, die so weit entfernt sind, daß man sie nur als helle Sterne in den Konstellationen am Himmel sieht. Dann dringt

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