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Titel: Hardware Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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Tempel alle Korolev-Aktien abstößt, daß der Übernahmeversuch erfolglos beendet ist, daß jedoch alle Profite dazu benutzt werden, die Dividende zu garantieren. Nachdem die Dividende von zwei verschiedenen Quellen garantiert ist, beginnen die Tempel-Aktien schwankend wieder anzuziehen. Michael versucht es mit weiteren Gerüchten in der Presse, aber die Leute schenken unbestätigten neuen Tempel-Geschichten nicht mehr ohne weiteres Glauben.
     Ein kalter Impuls schießt durch das Netz, der mit Lichtgeschwindigkeit von Roons großer Kristall-KI ausgeht. Cowboy krümmt sich bei dem Geräusch zusammen und schmeckt eine gespenstische Fäulnis in seiner Maske. "Wir sind ganz unten. Fangt an zu kaufen. Wir verkaufen bei fünfzehnhundert und hoffen, daß wir eine Gewinnmitnahme-Verkaufswelle auslösen und sie wieder nach unten treiben."
     Cowboy läßt die Abgasturbinen der Delta rotieren, während er über der Wüste von Nevada schwebt. Über die Robobroker werden massenweise Kauforders aufgegeben. Tempels Erholung geht schneller vonstatten als der Zusammenbruch. Bei 1500 gehen wieder Verkaufsorders hinaus, aber es gibt mehr begierige Käufer als Verkäufer. Die Preise schwanken ein paar Sekunden lang unsicher, während Gewinne mitgenommen werden, aber dann kommt eine neue Erklärung von Couceiro.
     Der Reservevorrat des Huntington-Heilmittels wird innerhalb von ein paar Tagen aus dem Orbit heruntergebracht werden, begleitet von Orbitalen Kuttern, um einem Angriff vorzubeugen. Die Presse veröffentlicht Artikel über die Sicherheit und die Wirksamkeit des Heilmittels. Die Kurse gehen steil nach oben.
     Die Börse von Chicago eröffnet den Handel mit Tempel wieder bei 2000. Der Dodger und Michael haben ihre verfügbaren Mittel erschöpft. Die Vollmacht für jede Aktie, die sie erworben haben, wird sofort zu Roon nach Venezuela geschickt. Der _Pony Express_ schwebt über seinem Landeplatz und sinkt langsam herab, während sein Fahrwerk sich zügig aus der Verkleidung schiebt und der Tempel-Kurs sich bei 3000 zu stabilisieren scheint.
     Die Bodenmannschaft läuft mit dem Tarnnetz auf die Delta zu. Kalte Verzweiflung nagt an Cowboys Herz. Die Botschaft, die Roon durch das Netz schickt, dient nur dazu, seine Ahnung zu bestätigen.
     "Eure Vollmachten reichen nicht, um Couceiro hinauszudrängen. Wenn ich in dieser Phase eine Abstimmung der Aktionäre forderte, würde ich nur die Aufmerksamkeit auf meine Rolle bei dieser Sache lenken."
     "_Feiger Scheißkerl_!" brüllt Cowboy. Schmerz brennt in seinen erwachenden Gliedern.
     "Ich kann versuchen, ein paar Meinungsänderungen im Aufsichtsrat herbeizuführen, aber ich befürchte, daß Couceiro für seine heutige Arbeit mehr Bewunderung als Ablehnung eingeheimst hat. Ich schlage vor, wir nehmen unseren Gewinn und lassen uns das eine Lehre sein."
     "Fürchtest du, dich selbst zur Zielscheibe zu machen, Roon?" fragt Cowboy. "Hast du Angst, zur Abwechslung mal mit Erwachsenen zu spielen?"
     "Er ist nicht mehr im Netz", meldet Reno. "Er kann dich nicht hören."
     "Ich hätte ihn umbringen sollen, als ich die Gelegenheit dazu hatte", sagt Cowboy. Er schnallt sich los und nimmt den Helm ab. Schweiß rinnt ihm über die Stirn. Die Kanzelhaube hebt sich mit einem elektronischen Surren. Die Hitze der Wüste raubt ihm den Atem, selbst jetzt, wo das Tarnnetz die Sonne verdeckt. Er fühlt, wie der Kristall in seinem Kopf brennt. Seine Wut ist ein tosender Aufruhr in seinem Herzen.
     "Brecht das Netz noch nicht ab", sagt Cowboy. "Wir werden's noch brauchen. Ich erklärt euch später." Er geht aus dem Interface, steht im Cockpit auf und klettert die Leiter hinunter, während sich ihm Hände entgegenstrecken, um ihm zu helfen.
     Das Hauptquartier hier ist ein Kuppelzelt, über das Tarnnetze drapiert sind. Tankwagen und zwei Panzer stehen in der Nähe und zittern in der Hitze. Mit dem Helm in der Hand betritt Cowboy steifbeinig das Zelt.
     Sarah kommt ihm an der Tür entgegen. Er sieht ihren niedergeschlagenen Blick und die von Verzweiflung verschatteten Augen. Über ihre Stirn zieht sich eine rote Furche von dem Kopfgerät, das sie getragen hat, als sie im Netz war. Sie streckt die Hände aus und nimmt ihn fest in die Arme. Cowboy bleibt schwankend stehen. Sie drückt die Wange an seinen Hals.
     "Wir hätten es fast geschafft", sagt sie. "Wir waren so dicht dran."
     "Es ist noch nicht vorbei", sagt Cowboy. "Wo ist der Dodger? Ich will nicht, daß das Netz abgebaut wird."
     Sie

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