Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Harlekins Mond

Harlekins Mond

Titel: Harlekins Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Cooper Larry Niven
Vom Netzwerk:
Mann ihr die Hand, um ihr beim Aufstehen zu helfen. »Du musst Rachel sein.«
    Kannte denn jeder und überall ihren Namen? Sie nickte. »Und du bist …?«
    »Dylan.«
    »Freut mich, dich kennenzulernen. Du bist also Harrys Sohn.«
    »Mom sagt, ich sähe ihm ziemlich ähnlich. Ich schätze, sie wird wohl recht haben. Wie auch immer … gefällt er dir?«
    »Gefallen? Dein Name?«
    »Der Wald. Dad und Mom und ich, wir kümmern uns darum. Wir wechseln uns hier ab.« Er machte mit dem rechten Arm eine ausholende Geste.
    »Ihr pflegt meine Parzelle?«
    »Dad und Mom haben gesagt, sie könnten es nicht ertragen, wenn deine Parzelle in den Schülerpool zurücküberführt würde. Wir haben sie in tadellosem Zustand erhalten, für den Fall, dass du irgendwann einmal nach Hause kämst.«
    »I-ich danke euch …« Dieser Junge war nicht mehr als zwei Jahre jünger als der Harry, den sie noch vor ein paar Monaten gesehen hatte. Sie hatte Mühe, das Gleichgewicht nicht zu verlieren und normal zu sprechen. »Ja … nun, ich bin froh, dass jemand das tut, oh, ich meine …« Sie bremste sich und holte tief Luft. »Ja, es ist schön. Es sieht sogar noch besser aus, als ich es mir damals vorgestellt habe.«
    »Heute war ich an der Reihe, hier nach dem Rechten zu sehen, aber Dad hat gesagt, ich sollte anrufen, falls du hier wärst. Und das habe ich getan, sobald ich dich gesehen habe. Wir haben gestern Abend von deiner Rückkehr erfahren. Meine Güte, Mom war vielleicht aufgeregt! Sie hat gesagt, ihre beste Freundin sei von den Toten wiederauferstanden. Es wird bestimmt nicht lange dauern, bis sie hier auftauchen.« Dylan musterte Rachel von oben bis unten, als wäre sie ein Kunstobjekt.
    Rachel spürte, wie ein Schauer sie überlief, und an den Armen bekam sie eine Gänsehaut. Einen Moment lang stockten ihr die Worte in der Kehle, dann nahm sie Zuflucht bei einem unverfänglichen Thema. »Die Ameisen gefallen mir«, sagte sie. »Ich habe sie auf dem Schiff studiert.«
    »Das ist Stars dritter Versuch, hier eine lebensfähige Ameisenkolonie anzusiedeln.« Dylan legte eine Hand auf den Baumstamm vor eine marschierende Kolonne schwarzer Ameisen, und die nächste Ameise stieß gegen seine Fingerspitze, schwenkte dann um sie herum und markierte so eine neue Route. Dylan lächelte. »Ich glaube, diese Kolonie könnte Fuß fassen. Diese kleinen Kerle halten sich mittlerweile seit zwei Monaten.«
    »Als ich weggegangen bin, gab es hier noch keine Ameisen.«
    »Star hat in den letzten paar Jahren die Einführung von Insekten vorangetrieben. Wir haben jetzt reproduktionsfähige Kolonien von Bienen.«
    »Ich habe auch Vögel gesehen.«
    »Es gibt inzwischen 15 Arten.« Er klang stolz. »Hühner mit eingeschlossen. Hast du wirklich Mom das Leben gerettet?«
    »Sie war damals noch ein kleines Mädchen, und mich mussten sie dabei ebenfalls retten.«
    Dylan grinste.
    Über ihnen erklang das charakteristische Sausen und Schlagen von Schwingen im Flug..
    Harry und Gloria stießen herab, landeten zu beiden Seiten von Rachel und hätten sie in der Begeisterung ihres Ansturms beinahe umgeworfen.
    Der 39 Jahre alte Harry besaß ausgeglichene Proportionen. Er war noch gewachsen. Seine Schultern waren viel breiter als früher, auch wenn er noch immer schlank und muskulös war. Sein Rücken war ein wenig einwärts gekrümmt, was ihm eine ganz leicht gebeugte Haltung gab. Um die Augen herum hatte er kleine Fältchen. Er vermied es lange, ihr direkt ins Gesicht zu blicken.
    Rachel brachte es ihrerseits kaum fertig, ihn anzuschauen. Es tat weh.
    Gloria hatte sich weitaus stärker verändert als Harry. Rachel erinnerte sich an das beherzte junge Mädchen, das sie auf dem Rücken getragen hatte; nun sah sie eine hochgewachsene, kantige Frau mit stachligem Haar und deutlich definierten Muskeln vor sich. Ihr Bauch war gerundet von einer erneuten Schwangerschaft. Gloria war die Erste, die etwas sagte. »Rachel – oh, Gott. Ich dachte, du würdest nie mehr wiederkommen. Du … du … du siehst so …«
    »… aus wie damals? Stimmt. Was man von dir allerdings nicht behaupten kann – und du siehst großartig aus!« In ihrer Verwirrung rauschten die Worte nur so aus Rachel heraus. »Ich habe mich mit Dylan unterhalten. Du hast einen großartigen Sohn. Ich freue mich wirklich sehr für dich.« Sie brachte es nicht über sich, Harry anzusehen, als sie das sagte. Ein junges blondes Mädchen landete und blieb hinter Dylan stehen. Dem Aussehen nach mochte es knapp

Weitere Kostenlose Bücher