Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Harlekins Mond

Harlekins Mond

Titel: Harlekins Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Cooper Larry Niven
Vom Netzwerk:
mitsamt dem abgebrochenen Stück direkt auf Terry und riss den Ratsmann von den Füßen.
    Beide schrien gleichzeitig auf. Eine rote Linie zog sich über das weiße Uniformhemd des Ratsangehörigen; ein Schnitt von der langen Glasscherbe, die Jacob noch immer in der Hand hielt.
    Der zweite Ratsmann wirbelte herum, trat nach dem Glasstück und feuerte seine Waffe ab.
    Für einen kurzen Augenblick sah Rachel einen rosa Funken unter Jacobs Hemd aufflammen, hoch oben auf seiner Brust. Jacob zuckte heftig und fiel dann in den Haufen glitzernder Scherben. Er wurde schlaff und still. Blut sickerte auf das Glas und färbte es rot.
    Beth kreischte.
    Der Ratsmann mit der Waffe, Paul, wandte sich ihr zu, hob die Hand und richtete die Waffe auf Beth.
    Kyle sprang vor sie. Rachel schrie: »Aufhören!«, und rannte hinüber, um ihrem gefallenen Bruder beizustehen. »Nicht! Es war ein Unfall! Ich habe es gesehen. Er konnte nichts dafür.«
    Paul blinzelte im Sonnenlicht; seine Waffe zielte erst auf Kyle, dann auf Rachel und schließlich zu Beiden. Er streckte Terry eine Hand hin und half dem kleineren Mann, aufzustehen. Terry hatte Blutflecken an den Händen, wo er sich an die Brust gegriffen hatte.
    Rachel wandte sich zu Jacob um. Dabei wiederholte sie immer wieder: »Ein Unfall. Es war ein Unfall.«
    Sie kniete neben Jacob nieder. Glas grub sich ihr in die Knie. Die Waffe! Sie musste auf Betäubung eingestellt gewesen sein. Sie musste ganz einfach! Untertan hatte gesagt, sie seien immer auf Betäubung eingestellt. Jacob war nicht tot, er war nur betäubt.
    Rachel legte Jacob zitternd eine Hand auf die Brust. Sie hob und senkte sich schwach. Sein Kopf war von Rachel abgewandt; Blut lief darunter zusammen und bildete eine Pfütze. Rachel benutzte ihren Zeigefinger, um seinen Kopf zu sich herumzudrehen, und keuchte auf. Eine Glasscherbe hatte die Arterie in seinem Hals durchschnitten, und Blut schoss daraus hervor -eine regelrechte Blutfontäne.
    Beth kniete sich neben Rachel und umfasste Jacobs Kopf. Untertans Stimme klang unaufgeregt in Rachels Ohr. »Du musst Druck auf die Schnittwunde ausüben.« Rachel legte ihre zitternde Hand auf Jacobs empfindlichen Hals. Sie drückte abwärts, und Blut quoll ihr zwischen den Fingern hindurch. »Stärker«, sagte Untertan. »Viel stärker.« Rachel legte ihre andere Hand über die erste und presste kräftig. Sehr schnell waren beide Hände mit Blut bedeckt.
    Kyle stand über ihnen, die Hände zu Fäusten geballt. Beth schluchzte.
    Star kam herbeigelaufen und warf kopfschüttelnd einen Blick auf Rachel und die beiden Ratsleute. »Ich habe ein medizinisches Notfallteam gerufen«, sagte sie, löste Terry die Hände von der Brust und tastete die Wunde ab.
    Das Blut ergoss sich nicht länger über Rachels Hände, und Jacob hörte auf zu atmen. Rachel schrie: »Star! Star, du musst irgendwas tun. Jacob stirbt!«
    Star warf einen Blick herüber zu Rachel. »Es wird gleich jemand kommen.«
    Rachel spürte, wie die heißen Schübe von Blut zwischen ihren Fingern langsamer wurden. Sie blickte auf Jacob hinunter. Seine Augen starrten in den Himmel. Rachel sah in sie hinein, und sie waren leer, als wären sie aus Glas. Sie hatte Angst, die Hände von seinem Hals zu nehmen. »Er atmet nicht, oder?«, fragte sie Beth flüsternd.
    Beth legte Jacob ihre rechte Handfläche auf die Brust. Sie wartete. Dann schüttelte sie den Kopf und streckte die Hand nach Rachel aus.
    Rachel lehnte sich an Beth, und Beth legte ihr einen Arm um die Schultern.
    Star kniete neben Jacob nieder, hob sein Handgelenk an und hielt es locker umfasst. Als sie zu Rachel und Beth herüberschaute, sah Rachel in ihren Augen ein Aufblitzen von Schmerz und Furcht – und etwas, bei dem es sich um Bedauern handeln mochte. Dann trennte Star Rachel und Beth voneinander, sie löste sanft Beths Umarmung, half ihr, aufzustehen und brachte sie zu Kyle hinüber. Sie ließ Rachel neben dem leblosen Körper ihres Bruders zurück und wandte sich ab, um mit den beiden Ratsmännern zu reden.
    Rachel saß nur da und fühlte sich leer. Sie fuhr mit ihrer blutigen Hand an Jacobs Kinn entlang. Jacob war ihr Bruder gewesen. Er hatte zur Familie gehört. Sie umschlang ihre Beine mit den Armen und wiegte sich vor und zurück. Kyle stand mit zusammengebissenen Zähnen und zitternden Knien da und ballte immer wieder die Fäuste. Beth weinte stumm vor sich hin; sie zitterte ebenfalls, und Tränen liefen ihr übers Gesicht.
    Rachel hatte noch nie erlebt, dass ein

Weitere Kostenlose Bücher