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Harper Connelly 02 - Falsches Grab-neu-ok-10.12.11

Harper Connelly 02 - Falsches Grab-neu-ok-10.12.11

Titel: Harper Connelly 02 - Falsches Grab-neu-ok-10.12.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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kommt ihre Leiche
hierher, in die Stadt, wo ihre Eltern heute leben? Da muss es
irgendeinen Zusammenhang geben.«
    Jemand
klopfte an die Tür unserer Suite.
    »Unsere
Verstärkung ist da«, sagte Tolliver.
    Art hat nur
noch wenig Haare. Und die, die noch übrig sind, sind weißgelockt. Er ist sehr
stämmig, kleidet sich aber ausgezeichnet. Deshalb sieht er aus wie ein
respekteinflößender, gutherziger Opa - was einmal mehr beweist, wie sehr der
Schein trügen kann.
    Art besteht
darauf, dass er mein Ersatzvater ist.
    »Harper!«, rief er und breitete die Arme aus. Ich drückte ihn
kurz und befreite mich so schnell wie möglich wieder aus seiner Umarmung.
Tolliver klopfte er nur auf die Schulter und gab ihm dann die Hand.
    Wir
erkundigten uns nach seiner Frau, und er erzählte, was Johanna so tat: Sie
machte einen Malkurs, hütete die Enkelkinder, engagierte sich in der Gemeinde
und auf verschiedenen Wohltätigkeitsveranstaltungen.
    Nicht, dass
wir Johanna je kennengelernt hätten.
    Ich sah, wie
Art sich abmühte und überlegte, was er uns wohl fragen könnte. Nach unseren
Eltern wohl kaum: Meine Mutter war vor einem Jahr gestorben, im Gefängnis, an
Aids. Tollivers Mutter war schon lange tot, Brustkrebs. Jahre, bevor wir Art
überhaupt begegnet waren. Tollivers Dad, mein
Stiefvater, war sonstwo, seit man ihn aus dem Knast entlassen hatte. Er war
wegen Drogen eingebuchtet worden. Mein eigener Vater saß immer noch im
Gefängnis und würde dort sicher auch noch die nächsten fünf Jahre verbringen.
Er hatte sich am Geld seiner Mandanten vergriffen, um seine Drogensucht und die
meiner Mutter zu finanzieren. Unsere kleinen Halbschwestern Gracie und Mariella
sahen wir auch nicht mehr, weil meine Tante Iona, die Schwester meiner Mutter,
sie gegen uns aufgehetzt hatte. Tollivers Bruder Mark führte sein eigenes Leben
und konnte mit unserem nicht viel anfangen. Trotzdem riefen wir ihn mindestens
einmal im Monat an.
    Und
natürlich gab es nie irgendwelche Neuigkeiten über Cameron.
    »Schön, dass
ihr so gut ausseht«, sagte Art bemüht herzlich. »So, aber jetzt lasst uns was
zu essen aufs Zimmer bestellen, und dann könnt ihr mir alles erzählen.« Art
liebt es, mit uns zu essen. Auf diese Weise kann er die Rechnung nicht nur von
der Steuer absetzen, sondern sich auch einreden, dass Tolliver und ich ganz
normale Leute sind und keine Vampire oder so was. Schließlich essen und trinken
wir wie jedermann.
    »Das Essen
müsste gleich da sein«, sagte Tolliver, und Art dankte meinem Bruder
überschwänglich für sein vorausschauendes Verhalten. Ehrlich gesagt, war ich
darüber selbst ziemlich erstaunt.
    Art machte
sich während des Essens Notizen, und wir erzählten ihm alles, was wir von
unserer damaligen Suche nach Tabitha Morgenstern noch wussten. Mein Bruder
packte seinen Laptop aus und sah in unserer Buchhaltung nach, wie viel uns die
Morgensterns für unsere erfolglose Suche gezahlt hatten. Wir versicherten Art,
dass wir nicht vorhatten, ihnen noch etwas zu berechnen, nur weil wir sie heute
gefunden hatten - allein beim Gedanken daran wurde mir schon schlecht. Art
wirkte ziemlich erleichtert, als ich ihm das sagte.
    »Und es gibt
keine Möglichkeit, von hier wegzukommen, ohne mit den Morgensterns oder der
Polizei sprechen zu müssen?«, fragte ich, wohl wissend, wie feige sich das
anhören musste.
    »Absolut
ausgeschlossen«, sagte Art. Jetzt klang er ausnahmsweise mal so gnadenlos, wie
er wirklich ist. »Im Gegenteil: Je früher ihr mit ihnen redet, desto besser.
Und ihr müsst eine Presseerklärung abgeben.«
    »Warum denn
das?«, wollte Tolliver wissen.
    »Wer
schweigt, macht sich verdächtig. Ihr müsst den Leuten eindeutig klarmachen,
dass ihr nicht im Geringsten damit gerechnet habt, Tabithas Leiche zu finden.
Dass ihr schockiert und traurig seid und für die Morgensterns betet.«
    »Das haben
wir bereits zu Kanal Dreizehn gesagt.«
    »Ihr müsst
es allen sagen.«
    »Kannst du
das nicht für uns erledigen?«
    »Ja. Wir
müssen eine Erklärung verfassen. Ich werde sie dann vor den Kameras für euch
verlesen. Ich werde ein paar Fragen von der Presse beantworten, aber nur so
viele, bis ich klargemacht habe, wer ihr seid. Schließlich werde ich ohnehin
kaum in der Lage sein, sämtliche Fragen zu beantworten.«
    Ich muss skeptisch auf Art gewirkt haben, denn er sah mich
treuherzig an. »Harper, du weißt, dass ich euch niemals
schaden würde. Aber wir müssen ein paar Dinge klarstellen, solange es noch
geht.«
    »Du

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