Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Harper Connelly 02 - Falsches Grab-neu-ok-10.12.11

Harper Connelly 02 - Falsches Grab-neu-ok-10.12.11

Titel: Harper Connelly 02 - Falsches Grab-neu-ok-10.12.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
Vom Netzwerk:
Wichtigste. »Wir wissen
nicht, wer ihn umgebracht hat oder warum.«
    »Glauben
Sie, die Morgensterns haben Clyde Nunley getötet?
Glauben Sie, dass sie ihre Tochter getötet haben?«
    »Keine
Ahnung«, sagte ich. »Ich kann nur beten, dass sie es nicht getan haben.« Bis zu
diesem Zeitpunkt war mir gar nicht klar gewesen, wie sehr ich mir wünschte,
dass die Morgensterns unschuldig waren. Und wenn sie Tabitha nicht getötet
hatten, wüsste ich nicht, warum sie Clyde Nunley hätte
töten sollen. Ich ging davon aus, dass ein Mörder oder eine Mörderin für beide
Opfer verantwortlich war.
    Aber
vielleicht stimmte das ja gar nicht. »Tolliver und ich sind heute bei den Morgensterns
zum Mittagessen eingeladen«, sagte ich, nur um das Thema zu wechseln. »Dort
werden wir vermutlich noch mehr über die Familie erfahren.«
    »Werden Sie
sich Nunleys Leiche anschauen?«, fragte Koenig wie nebenbei, so als sei ich
eine Faserexpertin oder Pathologin. »Vorausgesetzt, ich kann das arrangieren.«
    Es war
irgendwie aufregend, von einem Gesetzesvertreter ernst genommen zu werden.
    »Ich werde
mir Nunley ansehen, wenn Sie mich auch Tabitha ansehen lassen«, sagte ich.
    Er wirkte
aufrichtig überrascht. »Aber Sie haben Tabitha doch schon... äh... angeschaut.«
    Ich hatte
wirklich keine große Lust, mir Nunley vorzunehmen. Ich war da gewesen, der Fall
war für mich erledigt. Aber ich würde es tun, wenn ich dafür noch eine Chance
bei dem kleinen Mädchen bekam. »An dem Tag war ich vollkommen durcheinander und
schockiert, als ich die Gebeine von zwei Toten in dem Grab entdeckte.
Vielleicht bekomme ich jetzt mehr Informationen.«
    »Das kann
durchaus eine Weile dauern, aber ich werde sehen, was sich machen lässt«, sagte
Koenig. Wieder fiel mir auf, dass er seinen Blick über meine nackten Beine
schweifen ließ. Nun ja, auch er war schließlich nur ein Mann. Trotzdem glaubte
ich nicht, dass sich Koenig groß für die Person interessierte, der diese Beine
gehörten.
    »Es strengt
sie an, einen Toten zu berühren«, sagte Tolliver, um Seth Koenig klarzumachen,
welch großen Gefallen ich ihm da tat.
    »Interessant«,
sagte er, mehr nicht. »Geben Sie mir Bescheid, wenn Sie von den Morgensterns
zurück sind? Vielleicht gewinnen Sie dort auch ein paar neue Eindrücke.«
    »He, noch
einmal: Ich bin keine Hellseherin. Ich bekomme nur Informationen, wenn ich
einen Toten berühre, und ich gehe nicht davon aus, dass es bei den Morgensterns
welche geben wird. Im Gegenteil : Ich bin froh, wenn dieser Fall bald gelöst
ist und ich keinen weiteren Toten entdecken muss, bis
wir zu unserem nächsten Auftrag fahren.«
    »Vorausgesetzt,
man lässt Sie«, sagte Koenig freundlich.
    Es entstand
eine lange Pause, in der uns seine Drohung bewusst wurde.
    »Wenn es
hart auf hart geht : Wir haben dem Gouverneur mal einen Gefallen getan«, sagte
ich leise. »Ich kann mich wehren, wenn es sein muss.«
    Ich genoss
den Ausdruck auf Koenigs Gesicht. Damit hatte ich ihn wirklich überrascht, und
das war mir ein Vergnügen. Ich weiß, wie kindisch das ist, aber ich habe nie
behauptet, besonders erwachsen zu sein. Ich enthülle eigentlich nie, wer meine
Kunden sind, aber in diesem Fall musste ich eine kleine Ausnahme machen.
    »Sie meinen,
Sie können den Gouverneur dieses Bundesstaats anrufen und dazu bringen, mich
oder die Polizei von Memphis so unter Druck zu setzen, dass wir Sie ziehen
lassen?«
    Ich
antwortete nicht, sondern ließ meine Worte lieber noch ein bisschen nachwirken.
    »Diese
Drohung kommt höchst unerwartet«, sagte Koenig. Seine Miene war jetzt kälter
geworden und hatte sich deutlich verhärtet. »Jede Drohung von Ihnen kommt
unerwartet. Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass Sie zu solchen
Mitteln greifen.«
    Wir sahen
uns an. »Sie werden staunen, zu welchen Mitteln wir greifen können«, erwiderte
ich. Tolliver nickte.
    Koenig
starrte uns tapfer an.
    »Wem gehörte
das Auto?«, fragte Tolliver.
    Koenig
brauchte eine Weile, bis er begriff. »Wem das Auto gehörte? Sie meinen das
Auto, das auf dem St.-Margaret-Friedhof abgestellt wurde?«
    Tolliver
nickte.
    »Warum
sollte ich Ihnen das sagen?«
    »Nach allem,
was wir uns soeben anvertraut haben, wollen Sie uns nicht mal das verraten?«
Mein Tonfall war vielleicht etwas zu spöttisch.
    »Ich gehe
davon aus, dass es das Auto von Dr. Nunley war«, sagte Tolliver. »Aber das ist
natürlich nur eine Vermutung.«
    »Ja«, gab
Koenig zu. »Es war Nunleys Auto. Gestern Abend um neun war es

Weitere Kostenlose Bücher