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Harper Connelly 02 - Falsches Grab-neu-ok-10.12.11

Harper Connelly 02 - Falsches Grab-neu-ok-10.12.11

Titel: Harper Connelly 02 - Falsches Grab-neu-ok-10.12.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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waren für Thanksgiving geschmückt,
und auch Diane hatte ein paar Strohballen in den Garten gelegt und sie mit
Kürbissen, Maiskolben und anderen herbstlichen Accessoires dekoriert.
    Vielleicht
mache ich das ja auch, wenn wir erst mal ein Haus haben, dachte ich, wusste
aber noch im selben Moment, dass das Unsinn war. Ich hatte mir gerade
eingebildet, an einem so netten Fleckchen leben zu können wie die Morgensterns,
ohne mir völlig fehl am Platz vorzukommen. Völlig undenkbar.
    Tolliver lächelte mir über das Wagendach hinweg zu. »Bist du so
weit?«, fragte er. »Weißt du eigentlich, dass du heute fantastisch aussiehst?«
    Ich trug ein
rostrotes, langärmeliges Oberteil, eine dunkelbraune Cordhose und hochhackige
Lederstiefel. Und ich hatte meine dunkelbraune Wildlederjacke an. In letzter
Minute war mir noch eingefallen, Schmuck anzulegen, und ich hatte mich für ein
einfaches Goldkettchen entschieden. Ich trage nur selten Schmuck, aber zu
diesem Anlass war ein bisschen Glitter sicherlich nicht verkehrt. Tolliver
hatte sich dazu durchgerungen, ein bis oben hin zugeknöpftes Hemd und eine
helle Hose zu tragen. Ob er sich wohl extra für Felicia schick gemacht hatte?
Angeblich wollte er ja nichts von ihr... trotzdem.
    Mit
bleischweren Füßen ging ich auf das Haus zu und klingelte. Diane machte uns
auf. Sie sah mitgenommen aus, aber das war wohl auch nicht anders zu erwarten.
Die dunklen Ringe unter ihren Augen ließen darauf schließen, dass die
Schwangerschaft sie sehr anstrengte. Sie hatte jegliche Anmut verloren und
bewegte sich unbeholfen und schwerfällig. Aber sie hatte ein
Gastgeberinnenlächeln aufgesetzt und sagte, sie freue sich, dass wir gekommen
seien. Als Nächstes tauchte Joel auf und gab uns die Hand. Er sah mir in die
Augen und versicherte mir ebenfalls, wie sehr er sich freue, mich zu sehen.
    Auch wenn
ich kein ausgesprochener Fan von Joel war, gab es mir doch einen kleinen Stich.
Trotzdem glaubte ich nicht, dass sich hinter seiner Standardbegrüßung mehr
verbarg, ein Annäherungsversuch beispielsweise. Das war einfach seine Art.
    »Wir sind im
Wohnzimmer«, sagte Diane leise. »Es war ein herrlich ruhiger Morgen ohne
Fernseher und Computer. Sogar die Telefone hatten wir ausgesteckt.« Sie runzel te kurz die Stirn, doch gleich darauf setzte sie wieder ein
herzliches Lächeln auf. »Treten Sie doch ein und begrüßen Sie die anderen.«
    »Die
anderen« waren Felicia und ihr Vater, Joels Eltern, Victor und Joels Bruder
David. Außerdem waren noch zwei Freundinnen von Diane aus Nashville gekommen. Die beiden Frauen hießen Samantha und Esther, waren ungefähr
so alt wie Diane und extrem herausgeputzt, woraufhin mir Diane sofort leidtat,
da sie neben ihnen noch elender wirkte. Eine Unterhaltung war im Gange, aber
eher von der leisen, gedämpften Sorte. Joel hob die Hand und bat um
Aufmerksamkeit.
    »Wer sie
noch nicht kennt: Das ist die Frau, die Tabitha gefunden hat«, sagte er, und
sämtliche Gesichter wurden ausdruckslos.
    Damit hatte
ich nicht gerechnet, denn so hatte man mich noch nie vorgestellt. Allein die
Tatsache, dass ich überhaupt vorgestellt wurde, war ungewöhnlich genug, und
dann auch noch vom Vater des Mordopfers! Er tat fast so, als hätte ich ihnen
einen Riesengefallen getan und nicht nur eine Dienstleistung erbracht, und die
auch noch Monate zu spät. Außerdem hatten mich die Morgensterns damals in Nashville für meinen Zeitaufwand entschädigt. In diesem
Moment hatte ich eine plötzliche Eingebung: Vielleicht sollte ich die Belohnung
doch ablehnen oder sie einer gemeinnützigen Organisation spenden. Schließlich
hatte ich bereits Geld von ihnen angenommen, ohne ihnen die letzte Ruhestätte
ihrer Tochter nennen zu können. Ich wollte noch einmal in aller Ruhe darüber
nachdenken, obwohl meine erste Reaktion eigentlich gewesen war: »Verdammt noch
mal, nein! Das Geld steht mir zu!« Ich hatte ihnen schließlich nie versprochen,
die Leiche zu finden, sondern nur, dass ich ihnen im Falle eines Fundes die
genaue Todesursache mitteilen könne. Ich hatte tagelang mit vollem Einsatz nach
Tabitha gesucht, aber sie war einfach nicht auffindbar gewesen.
    Während ich
plötzlich ungewollt im Mittelpunkt stand, fiel mir noch etwas auf. Keiner im
Haus wusste etwas von der Leiche im Grab auf dem St.-Margaret-Friedhof. Von der
neuesten Leiche, meine ich. Laut Diane hatten sie den ganzen Vormittag über
keinerlei Nachrichten gehört. Ich wollte ihnen die Neuigkeit bereits mitteilen,
als ich es

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