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Harpyien-Träume

Titel: Harpyien-Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
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sofern ihr euch sofort in Marsch setzt«, erwiderte die Dämonin. »Ich werde vorangehen. In der Nähe des Berges kann ich mich zwar nicht verfestigen, aber Veleno wird meine Mitteilungen auffangen.«
    »Du solltest lieber von Anfang an unsichtbar bleiben«, schlug Trent vor. »Damit wir etwaige falsche Fährten schon bewältigt haben, bevor wir in Reichweite des Berges gelangt sind.«
    »Kapiert.« Sie verrauchte.
    Er wandte sich wieder an Gloha. »Es wird wohl das beste sein, wenn du Griesbogen in den Stuhl hebst.«
    Gloha stimmte ihm zu. Sie kauerte nieder und schob die Arme unter die Gestalt des Elfs und seine Decke. Dann hob sie ihn auf. Vorsichtig legte sie ihn auf den Stuhl, der sich an den Körper anschmiegte. Die Oberfläche des Schleichschlamms war sehr weich und bequem, wie man es sich nicht besser hätte wünschen können. Trent hatte eine gute Wahl getroffen, was die Verwandlung betraf.
    »Dann mal los, Metria«, sagte er.
    Die Dämonin wurde nicht wieder sichtbar. Statt dessen setzte Veleno sich in Bewegung. Er glitt geschmeidig über den Boden, ganz ähnlich, wie der größere Schnellschlamm es getan hatte, offensichtlich als Reaktion auf Metrias unsichtbare Berührung oder ihr stummes Wort. Geteilte Seelen waren wirklich etwas Wunderbares!
    »Aber wir kommen doch von hier aus nicht dort ran«, wandte Gloha ein, während sie Schleichschlamm nacheilte, der inzwischen ein beachtliches Tempo zugelegt hatte. »Die Stelle liegt jenseits des Nymphenerholungsbebiets, des Ogersees und der Region des Wahnsinns. Wir haben Tage gebraucht, um so weit zu kommen. Wie sollen wir es da binnen weniger Stunden schaffen?«
    »Vielleicht können wir ja den Ogergang einlegen«, meinte Trent unbekümmert, als sie gerade einen kleinen Hügel erklommen. »Oder Riesenschritte machen.«
    »Aber wir sind doch nicht…«
    Da hob sich der Hügel in die Luft. »Iiieeh!« schrie Gloha, genau wie eine Nymphe. Sie strampelte mit den Beinen, warf das Haar herum, spreizte die Flügel und flog erschrocken auf.
    Trent und Mark nahmen neben dem Stuhl Platz. »Andererseits sollten wir uns vielleicht lieber ein wenig entspannen«, meinte Trent. Die Gruppe erhob sich über die Baumwipfel.
    Chex und Cynthia kamen herbeigeflogen, um sich zu Gloha zu gesellen. »Wie ich sehe, seid ihr unterwegs zu dem fiesen Berg«, sagte die ältere Zentaurin. »Dorthin können wir euch nicht begleiten, deshalb kehren wir jetzt nach Hause zurück. Aber kommt doch bitte vorbei, sobald eure Suche beendet ist.«
    »Ja, bitte«, sagte auch Cynthia. »Ich habe es wirklich genossen, zusammen mit dir und dem Magier Trent zu reisen.« Als sie den Namen aussprach, hing plötzlich die Spur eines Errötens in der Luft, als wäre eine ziemlich unkindliche Erinnerung in Cynthia aufgestiegen. »Ich möchte nicht, daß die Verbindung abreißt.«
    »Ich… äh, natürlich«, sagte Gloha leicht verdutzt, wenn auch nicht gerade verwirrt, weil sie Cynthias Erinnerung nur zu gut verstand. Außerdem versetzte der geheimnisvolle fliegende Hügel sie in Verwunderung.
    »Ich bin ja so froh, daß ich ein wenig behilflich sein konnte«, erklärte Cynthia.
    »Ja. Danke.«
    Die Zentauren flogen davon. Es sah ein bißchen aus wie Stute und Fohlen, besser gesagt: wie eine Mutterstute mit zukünftigen Schwiegerfohlen.
    Da sah Gloha, wie sich auf einem Feld ein Riesenfußabdruck bildete. Ach so – sie wurden von einem unsichtbaren Riesen getragen! Von einem, der keinen Mundgeruch hatte. Jetzt bemerkte sie, daß der Hügel, auf dem die anderen saßen, in etwa die Form einer Hand besaß, über der eine Plane lag. Irgendwie war ihr diese Einzelheit vorher entgangen.
    Sie flog zu der Hand hinüber und landete. Es hatte keinen Sinn, die Strapazen eines langen Fluges auf sich zu nehmen.
    Da erinnerte sie sich an Trents Kalauer: Riesenschritte. Er hatte es wörtlich gemeint. Dieser Mann war wirklich schlimm!
    Nach überraschend kurzer Zeit senkte sich ihre fliegende Insel wieder zu Boden. In der Ferne war der Gipfel eines rauchenden Berges auszumachen. Gloha entdeckte weitere Inseln, die herbeigeschwebt kamen, und begriff, daß auch die Streitkräfte der Kobolde, Skelette und Harpyien auf ähnliche Weise transportiert wurden.
    »Die Riesen dürfen sich dem Vulkan aus demselben Grund nicht nähern wie die Dämonen«, bemerkte Trent. »Anscheinend ist ein zerstreuter Riese einmal auf einen von Pin-A-Tubas Aschengärten getrampelt. Deshalb sind sie dort nun unwillkommen. So ein glühender Felsbrocken

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