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Harpyien-Träume

Titel: Harpyien-Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
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springen.«
    »In die was?« fragte Gloha.
    »Becken, Wanne, Gefäß, Dose, Behältnis…«
    »Eimer?« erbot Trent sich hilfsbereit.
    »Ist doch egal«, erwiderte die Dämonin verärgert. »Was habt ihr sterblichen Kreaturen hier im Dämonenreich zu suchen?«
    »Du mußt Metria sein!« rief Gloha. »Von dir habe ich schon mal gehört!«
    »Natürlich bin ich Metria«, erwiderte die Dämonin. »Das bin ich schon immer gewesen und werde es auch immer bleiben, außer, wenn ich es nicht bin. Woher hast du von mir gehört?«
    »Crombie hat mir erzählt, daß er dich kannte, als er noch jung war. Er hat gesagt, daß du ihm dein Höschen nicht zeigen wol l test.«
    »Natürlich wollte ich das nicht!« versetzte Metria empört. »Hältst du mich für pervers?«
    »Für was?«
    »Konträr, stur, willfährig, widersprüchlich, widerwärtig…«
    »Ich glaube, du möchtest sagen, daß du nicht gegen Familie n konventionen verstößt«, warf Trent ein.
    »Wie auch immer«, stimmte sie mürrisch zu. »Würdest du etwa einem Kind dein Höschen zeigen?«
    »Das würde ich nicht«, antwortete Trent mit bemerkenswert u n gerührter Miene.
    »Oder einem geilen Teenager?«
    »Auf gar keinen Fall.«
    »Na bitte.« An ihrem Leib erschienen ein aufeinander abg e stimmter Rock und eine Bluse, und tatsächlich war nicht die Spur eines Höschens zu erblicken. »Also, wer bist du in Wirklichkeit?«
    »Warum möchtest du das wissen?« fragte er.
    »Ich bin chronisch neugierig.«
    »Ich bin der Magier Trent.«
    »Aber ich habe doch gerade erklärt, weshalb du das nicht sein kannst!«
    »Ich habe Jugendelixier eingenommen.«
    »Aber nur der Gute Magier Humfrey und ein paar Einhörner wissen, wo der Jungborn liegt, und die verraten das niemals.«
    »Humfrey hat mir von dem Elixier gegeben.«
    »Das kann ich nicht glauben. Dazu ist er viel zu muffelig. Ve r wandle irgend jemanden, dann glaub' ich's dir vielleicht.«
    Trent machte eine Geste. Die Dämonin wurde zu einer blauen Kröte mit grünen Warzen.
    Die Kröte zerplatzte in Rauch. »Ich habe nicht mich gemeint!« protestierte der Rauch. Kurz darauf war die nackte Menscheng e stalt wieder da, komplett ohne Höschen. »Aber ich schätze, ich darf deine Identität wohl als bewiesen annehmen. Wer sind diese Flügelungeheuer?«
    »Ich bin Gloha Harpyie-Kobold.«
    »Und ich bin Cynthia Zentaur.«
    Die Dämonin beäugte sie. »Ich glaube nicht, daß ich schon viele von eurer Art gesehen habe. Nur die Familie von Che Zentaur.«
    »Ist das eine nette Familie?« erkundigte sich Cynthia.
    »Das weißt du nicht? Das ist ja interessant.« Die Dämonin verblaßte.
    »Sie kann manchmal ziemlich lästig werden«, bemerkte Trent. »Aber dagegen läßt sich nichts machen. Wenigstens richtet sie se l ten irgendwelchen Schaden an.«
    »Ich dachte, sie wäre in dem Gefährtenspiel gefangen«, versetzte Gloha, die einmal davon gehört hatte.
    Da erschien wieder eine Rauchwolke. »Ich habe eine gewisse Zeit abgedient und bin auf Ehrenwort entlassen.« Die Wolke ve r schwand erneut.
    Gloha machte sich im Geist eine Notiz: Man konnte nie ganz s i cher sein, ob sich ein Dämon nicht doch noch in der Nähe au f hielt.
    Sie verließen das Dämonenreich. Es gab keine weiteren mer k würdigen Zwischenfälle mehr. Offensichtlich langweilten sich die Dämonen mit ihnen, und das war gut so.
    Die Leuchtpilze entlang des markierten Weges nahmen eine bräunliche Färbung an. Die Luft wurde kalt. Gloha schlang die Flügel enger um ihren Körper und isolierte ihn mit dem Gefieder. Cynthia litt weniger darunter, weil sie mehr pelzige Masse aufwies, holte aber eine Jacke aus ihrem Rucksack und zog sie über ihr Hemd, um ihren maidenhaften menschlichen Oberkörper zu schützen. Offensichtlich hatte sie nie die Zentaurenmode der Nacktheit übernommen und für alle Fälle einige Kleidungsstücke behalten. Trent, der schon vollständig angezogen war, schien keine Probleme mit der Kälte zu haben.
    Aus kalter Luft wurde eiskalte. Frostflecken erschienen. Die drei beschleunigten ihr Tempo, um sich dadurch ein bißchen aufz u wärmen. Gloha hätte sich normalerweise Sorgen gemacht, hätte sie nicht gesehen, daß die den Weg markierenden Leuchtpilze weite r wuchsen, auch wenn sie jetzt dunkel waren und schliefen.
    Als sie um eine Ecke kamen, gelangten sie in eine mittelgroße Höhle – und standen plötzlich vor einem Drachen. Das Wesen hatte Antennen anstelle von Augen, was hier unten auch durchaus einleuchtete; ansonsten wirkte es aber

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