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Harris, Charlaine - Aurora Teagarden 3 - Drei Zimmer, Leiche, Bad

Harris, Charlaine - Aurora Teagarden 3 - Drei Zimmer, Leiche, Bad

Titel: Harris, Charlaine - Aurora Teagarden 3 - Drei Zimmer, Leiche, Bad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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jemandem verabredet, der ihr einen falschen Namen genannt hatte, und dieser Mann hat sie dann umgebracht.“ Idella sprach so leise, dass wir uns vorbeugen mussten, um sie zu verstehen. „Das könnte jedem von uns passieren.“
    Wir starrten sie einen Moment lang schweigend an.
    „Bis auf Mackie“, sagte Eileen, woraufhin wir alle in Gelächter ausbrachen.
    „Nein, mir passiert so was nicht, mir wird es bloß in die Schuhe geschoben“, sagte Mackie, als unser Kichern verklungen war. Schlagartig wurde die Tischrunde wieder ernst.
    „Ich glaube ja, es war der Häuserjäger“, brach Patty das Schweigen.
    „Das ist nicht Ihr Ernst.“ Mutter zog nachdenklich die Brauen hoch. „Kommen Sie, Patty, nicht der Häuserjäger!“
    „Immerhin wäre es eine Möglichkeit“, fand Eileen.
    „Wer ist das denn?“, fragte ich. Anscheinend war ich die Einzige in der Runde, die keine Ahnung hatte, von wem die Rede war.
    „Jimmy Hunter, dem der Eisenwarenladen in der Main Street gehört“, sagte Idella leise. „In Maklerkreisen heißt er nur noch ‚der Häuserjäger*.“
    „Susus Mann?“, fragte ich ungläubig. Susu Hunter hieß eigentlich Sally, aber diesen Namen teilte sie mit einer Menge Frauen in Lawrenceton. Wer Sally hieß, hatte in der Regel einen Spitznamen. „Ich war auf ihrer Hochzeit“, sagte ich, als sei damit schon alles gesagt: Leute, auf deren Hochzeit ich gewesen war, konnten unmöglich seltsame Häuserjäger sein oder gar einen Mord begehen.
    „Jeder hier kennt Jimmy Hunter“, meinte Mutter trocken, „und wir haben ihn den Häuserjäger getauft, weil er sich so gern Häuser ansieht, und zwar ohne seine Sally. Seine Ausrede ist, dass er ihr ein Haus schenken will, zum Geburtstag, zum Hochzeitstag oder was es sonst noch für Anlässe geben mag. Das nötige Geld hätte er, nur deswegen lassen wir uns das gefallen.“
    „Dann sucht er nicht wirklich?“
    „Nein, verdammt!“ Eileens Stimme wurde lauter. „Die beiden hocken noch am Sankt-Nimmerleins-Tag in dem alten Kasten, den sie von Susus Eltern geerbt haben. Der Mann ist abartig, allerdings auf eine milde Art. Er steht drauf, sich Häuser anzusehen.“
    „Wenn sie ihm von einer Frau gezeigt werden“, fügte Idella hinzu.
    „Das stimmt“, versicherte mir Mutter. „Wir haben ihn einmal mit Mackie losgeschickt, danach hat er uns monatelang nicht mehr angerufen.“
    „Mit Franklin macht er auch keine Termine“, wusste Idella zu ergänzen. „Nur mit Terry Sternholtz, die für Franklin arbeitet.“ Eileen lachte, als sie das hörte, woraufhin wir sie alle neugierig ansahen.
    „Vielleicht hatte er sich diesmal bei Greenhouse Realty gemeldet“, sagte Mackie leise.
    „Ja, und da die Greenhouses jeden Penny dringend brauchen, hat Donnie ihn mit Tonia Lee losgeschickt und gehofft, dass es ihm diesmal Ernst ist.“ Das kam von Eileen.
    „Augenblick, Augenblick, ich muss das genau verstehen.“ Ich hob die Hand. „Macht er die Frauen an, mit denen er unterwegs ist?“
    „Nein!“ Mutter war erschüttert. „Natürlich nicht, wir würden ihm doch sonst noch nicht mal mehr eine Hundehütte zeigen. Er läuft einfach gern in Häusern anderer Leute rum und sieht sich alles genau an, und er hat gern eine Frau dabei, die nicht seine Ehefrau ist. Wer weiß denn, was dabei in seinem Kopf vor sich geht?“
    „Wie lange macht Jimmy das schon?“ Das absonderliche Benehmen des Gatten meiner Freundin faszinierte mich ernsthaft. „Weiß Susu davon?“
    „Da fragst du mich zuviel. Wenn sie es weiß, dann nicht von einem von uns. Es würde mich allerdings wundern, wenn die Klatschbörse ihr nicht schon längst zugetragen hat, dass ihr Mann auf Häuserjagd geht. Soweit ich das mitbekommen habe, hat sie allerdings nie etwas gesagt. Du warst doch auf der Highschool mit Susu befreundet, oder?“
    Ich nickte. „Aber inzwischen sehen wir uns kaum noch.“ Was daran lag, dass Susu dauernd auf Achse war, weil sie ihre Kinder irgendwohin chauffieren musste oder der Elternbeirat ihre Mithilfe verlangte. Jimmy Hunter mit seinem freundlichen, langen Gesicht und den breiten Schultern, kaum weniger stattlich und ansehnlich als damals auf der Highschool, als er ein gefeiertes Mitglied des Footballteams gewesen war, nur dass seine Fülle inzwischen aus überschüssigem Fett und nicht mehr aus Muskeln bestand – dieser Jimmy Hunter wanderte nun also verträumt durch Häuser, die er gar nicht zu kaufen gedachte? Mit diesem Bild konnte ich mich nur schwer

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