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Harris, Charlaine - Aurora Teagarden 3 - Drei Zimmer, Leiche, Bad

Harris, Charlaine - Aurora Teagarden 3 - Drei Zimmer, Leiche, Bad

Titel: Harris, Charlaine - Aurora Teagarden 3 - Drei Zimmer, Leiche, Bad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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Preis bezahlt. Ich betete für sie, für ihre Kinder und schließlich auch für Martin und mich.
    Irgendwann musste ich wohl eingeschlafen sein, denn als Nächstes bekam ich mit, wie ich langsam wach wurde. Ich wachte nicht auf, nur gerade so weit, dass ich wusste, ich hatte geschlafen. Außerdem wusste ich, dass etwas Ungewöhnliches mich geweckt hatte.
    Unten im Haus bewegte sich jemand ganz leise. Wahrscheinlich war Martin aufgestanden, um sich etwas zu trinken zu holen. Er wollte mich nicht stören, wie süß! Schläfrig drehte ich mich auf den Bauch, um das Gesicht in den Armen zu bergen. Mein Ellbogen stieß gegen etwas Festes.
    Martin.
    Ich riss die Augen auf – um mich herum nichts als Dunkelheit.
    Erstarrt lag ich da und lauschte.
    Da war es wieder, das leise Geräusch im unteren Stockwerk. Automatisch streckte ich die Hand nach dem Nachttisch aus, ertastete meine Brille und setzte sie auf.
    Jetzt sah ich die Dunkelheit nur noch deutlicher.
    So leise es ging glitt ich aus dem Bett – endlich einmal leistete mir mein seidiges schwarzes Nachthemd gute Dienste – und kroch Richtung Tür. Dort verharrte ich, um erneut die Ohren zu spitzen. Konnte das Madeleine sein? Hatte ich sie gefuttert, ehe Martin und ich zu Bett gegangen waren?
    Doch Madeleine lag da, wo sie nachts immer lag, zusammengerollt auf dem kleinen Polstersessel unter dem Fenster. Aber sie war wach. Sie hatte den Kopf gehoben und fixierte die offene Tür und den Treppenaufgang dahinter, ihre Ohren kleine Schattenrisse im Licht der Straßenlaterne ein paar Blocks nördlich auf der Parson Road, das durch die geschlossenen Jalousien drang.
    Leise schlich ich zurück zum Bett, wobei ich sorgfältig darauf achtete, nicht über die Kleidungsstücke und Schuhe zu stolpern, die überall im Zimmer verstreut lagen.
    „Martin!“, wisperte ich, über meine Seite des Bettes gebeugt. „Martin!“ Ich berührte ihn am Arm. „Es gibt Ärger. Wach auf.“
    Er war sofort wach. „Was?“, flüsterte er.
    „Unten ist jemand.“
    „Geh hinter den Sessel“, sagte er fast unhörbar, aber drängend.
    Ich bekam mit, wie er aus dem Bett stieg und dann kaum wahrnehmbar in seiner Reisetasche wühlte.
    Gerade wollte ich ungehorsam werden und selbst einen Part beim Ergreifen des Eindringlings übernehmen – immerhin war das hier mein Haus! –, als ich im schwachen Licht der Straßenlaterne die Pistole sah, die Martin in der Hand hielt. Gut, in diesem Fall schien es doch angebrachter, mich hinter irgendetwas zu verstecken. Aber ob ein Ohrensessel da das Richtige war? Madeleine ließ ich, wo sie war, sie hätte sowieso nur geklagt, wenn ich sie jetzt hochgehoben hätte. Außerdem vertraute ich ihren Überlebenskünsten weit mehr als meinen eigenen.
    Verzweifelt spitzte ich die Ohren, konnte aber weiterhin nichts außer einer halb geahnten Bewegung ausmachen – vielleicht Martin, der aus dem Zimmer hinüber zur Treppe schlich. Mein Herz raste, während ich ein paar sehr ernst gemeinte Stoßgebete gen Himmel schickte. Ich hatte mich hingehockt, wobei meine Beine zitterten, nicht nur aus Angst, sondern jetzt auch noch wegen der ungewohnten Haltung.
    Mit reiner Willenskraft zwang ich mich zur Reglosigkeit. Das funktionierte nicht ganz, aber jetzt vernahm ich, wie jemand die Treppe hinaufkam. Ein geschulter Stalker schien dieser Eindringling nicht zu sein.
    Eigentlich hatte ich fast noch mehr Angst vor dem, was Martin zu tun imstande sein mochte, als vor dem Eindringling. Aber nur ein winziges Bisschen.
    Als ich jemanden das Zimmer betreten hörte, verbarg ich mein Gesicht in den Händen.
    Das Licht ging an.
    „Halt!“, befahl Martin mit tödlicher Stimme. „Ich halte eine Pistole auf Ihren Rücken gerichtet.“
    Vorsichtig riskierte ich einen Blick um die Sessellehne herum: Im Zimmer stand Sam Ulrich, direkt dahinter Martin, der sich neben dem Lichtschalter bei der Tür an die Wand gedrückt hatte. Ulrich hielt ein Seil in der einen, eine Rolle breites Klebeband in der anderen Hand. In seinem geröteten Gesicht spiegelten sich Schrecken und Erregung – offensichtlich hatte der Aufstieg zu meinem Schlafzimmer auch ihm Herzklopfen beschert.
    „Umdrehen!“, befahl Martin. Ulrich gehorchte. „Setzen Sie sich aufs Fußende des Bettes“, befahl Martin daraufhin. Ganz langsam, zentimeterweise, tastete sich der kräftige ehemalige Pan-Am-Agra-Manager bis zum Bett vor und setzte sich. Nachdem es nun ungefährlich schien, meinen Platz hinter dem Ohrensessel zu räumen,

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