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Harry Bosch 02 - Schwarzes Eis

Harry Bosch 02 - Schwarzes Eis

Titel: Harry Bosch 02 - Schwarzes Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
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ging wieder zur ü ck auf den Flur und kam am Ende zu einem gro ß en Raum. Mehrere M ä nner standen herum, andere sa ß en auf Sofas. An den Stellen, wo keine Couchen standen, lehnten Fahrr ä der an der Wand. Es gab einen einzigen Schreibtisch, an dem eine junge Frau sa ß und tippte, was ein Mann ihr anscheinend gerade diktierte. Harry sah die 9 mm Barretta, die der Mann im Hosenbund stecken hatte; auch die anderen trugen Pistolen im Halfter oder in die Hose gesteckt. Es war das Detective-B ü ro. Die Gespr ä che brachen ab, als er hereinkam. Er fragte den n ä chsten Mann nach Carlos Aguila. Dies veranla ß te einen anderen, durch eine T ü r am Ende des Raums zu rufen. Wieder war es zu schnell, und wieder h ö rte Bosch das Wort Chan. Er ü berlegte, was es auf Spanisch bedeutete. Der Mann, der gerufen hatte, zeigte mit dem Daumen auf die T ü r, und Bosch folgte dem Hinweis. Hinter sich h ö rte er leises Gel ä chter, aber er drehte sich nicht um.
    Die T ü r f ü hrte zu einem kleinen B ü ro mit einem Schreibtisch, an dem ein Mann mit grauem Haar und m ü den Augen sa ß und rauchte. Eine mexikanische Zeitung, ein gl ä serner Aschenbecher und ein Telefon waren die einzigen Gegenst ä nde auf dem Tisch. Ein Mann mit einer verspiegelten Pilotenbrille – was Bosch nicht mehr sonderlich auffiel – sa ß auf einem Stuhl an der hinteren Wand und betrachtete Bosch. Falls er nicht schlief.
    » Buenos dias «, sagte der ä ltere Mann. Er fuhr englisch fort: » Ich bin Captain Gustavo Grena, und Sie sind Detective Harry Bosch. Wir haben gestern miteinander telefoniert.«
    Bosch reichte ihm die Hand ü ber den Schreibtisch. Grena zeigte dann auf den Mann mit der Sonnenbrille. » Und hier ist Detective Aguila, den Sie sehen wollten. Was haben Sie von Ihrer Ermittlung aus Los Angeles mitgebracht? «
    Aguila, der die Suchmeldung ans Konsulat in Los Angeles geschickt hatte, war ein kleiner Mann mit dunklem Haar und heller Haut. Seine Stirn und seine Nase waren von der Sonne verbrannt, aber Bosch konnte seine wei ß e Brust durch den offenen Kragen sehen. Er trug Jeans und schwarze Lederstiefel. Er nickte Bosch zu, machte jedoch keine Anstalten, ihm die Hand zu geben.
    Da es keinen Stuhl f ü r ihn gab, ging Harry zum Schreibtisch und legte die Akte hin. Er nahm die Polaroidfotos von Juan Doe #67 heraus, die sein Gesicht und die T ä towierung zeigten, und gab sie Grena, der sie sich kurz ansah und sie dann auf den Schreibtisch legte.
    » Sie suchen vermutlich nach dem M ö rder, nehme ich an? « fragte Grena.
    » Es besteht die M ö glichkeit, da ß er hier ermordet wurde und die Leiche dann nach Los Angeles geschafft wurde. In dem Fall sollte Ihre Abteilung nach dem M ö rder suchen.«
    Grena sah ihn verdutzt an. » Ich verstehe nicht. Wieso. Warum h ä tte man das machen sollen? Sicher irren Sie sich, Detective Bosch.«
    Bosch zuckte die Schultern. Er w ü rde sich nicht deswegen streiten. Noch nicht. » Nun, ich m ö chte zumindest seine Identit ä t best ä tigt haben, damit ich weitermachen kann.«
    » Nun gut «, sagte Grena. » Sie k ö nnen das mit Detective Aguila besprechen. Aber ich mu ß Ihnen in der Sache, die Sie gestern erw ä hnten, mitteilen, da ß mir der Manager inzwischen pers ö nlich versichert hat, da ß Ihr Juan Doe dort nicht gearbeitet hat. Den Weg habe ich Ihnen damit erspart.«
    Grena nickte abschlie ß end, als wolle er sagen, da ß er gern diese M ü he auf sich genommen h ä tte.
    » Wie kann er sich so sicher sein, wenn wir noch nicht einmal die Identit ä t restlos best ä tigen konnten? «
    Grena zog erst einmal an seiner Zigarette, um Zeit zu gewinnen. Schlie ß lich hatte er eine Antwort: » Ich gab ihnen den Namen Fernal Gutierrez-Llosa. War nie dort besch ä ftigt. Sie haben amerikanische Auftr ä ge, verstehen Sie … Wir m ü ssen achtgeben, da ß wir nicht den internationalen Handel st ö ren.«
    Grena dr ü ckte seine Zigarette aus und nickte Aguila zu. Dann stand er auf und verlie ß das B ü ro. Bosch blickte in die Spiegelgl ä ser der Sonnenbrille und fragte sich, ob Aguila der Unterredung hatte folgen k ö nnen.
    » Machen Sie sich keine Sorgen wegen Spanisch «, sagte Aguila. » Ich spreche Ihre Sprache.«

21
    Bosch bestand darauf, da ß sie seinen Wagen nahmen, und gab vor, er wolle den Caprice nicht auf dem Parkplatz stehen lassen, da er nicht ihm geh ö re. Was er nicht sagte, war, da ß er seine Waffe, die noch im Kofferraum lag, in der N ä he haben wollte. Auf dem

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