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Harry Bosch 07 - Dunkler als die Nacht

Harry Bosch 07 - Dunkler als die Nacht

Titel: Harry Bosch 07 - Dunkler als die Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
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Aber wir fanden den Fehler und –«
    »Das ist alles, Sir. Danke.«
    »Wir haben ihn behoben.«
    »Mr. Hendricks«, knurrte der Richter. »Das genügt. Die Geschworenen werden die letzte Aussage nicht berücksichtigen.«
    Er sah Langwiser an.
    »Noch Fragen, Ms. Langwiser?«
    Langwiser sagte, sie habe ein paar kurze Fragen. Bosch hatte von den Problemen in Zusammenhang mit der Umstellung auf das Jahr 2000 gewusst und die Ankläger darauf aufmerksam gemacht. Diese hatten gehofft, die Verteidigung würde nichts davon erfahren oder sie nicht zur Sprache bringen.
    »Mr. Hendricks, hat Lighthouse den Programmfehler behoben, von dem die Anlagen nach der Jahr-2000-Umstellung befallen waren?«
    »Ja, das haben wir. Er wurde sofort behoben.«
    »Könnte sich das auf Daten ausgewirkt haben, die zehn Monate nach der Jahr-2000-Umstellung von der Alarmanlage des Angeklagten gespeichert wurden?«
    »Auf gar keinen Fall. Der Fehler wurde behoben. Die Anlage war wieder voll funktionstüchtig.«
    Langwiser sagte, das sei alles, was sie von dem Zeugen wissen wolle, und setzte sich. Darauf erhob sich Fowkkes für ein neuerliches Kreuzverhör.
    »Der Fehler, der behoben wurde, Mr. Hendricks, das war doch der, der allgemein bekannt war, oder?«
    Hendricks sah ihn verständnislos an.
    »Ja, das war der, der das Problem verursachte.«
    »Damit sagen Sie also, dass Sie auf das Bestehen dieser Fehler nur aufmerksam werden, wenn sie zu einer Störung führen.«
    »Äh, normalerweise schon.«
    »In Mr. Storeys Alarmanlage könnte sich also ein Fehler eingeschlichen haben, auf den Sie aber erst aufmerksam würden, wenn er eine Störung verursacht, ist das richtig?«
    Hendricks zuckte die Achseln.
    »Möglich ist alles.«
    Fowkkes setzte sich und der Richter fragte Langwiser, ob sie noch Fragen habe. Die Anklägerin zögerte einen Moment, sagte dann aber, sie habe keine Fragen mehr. Houghton entließ Hendricks aus dem Zeugenstand und schlug eine frühe Mittagspause vor.
    »Unser nächster Zeuge wird nur sehr wenig Zeit in Anspruch nehmen, Euer Ehren. Ich würde ihn gern noch vor der Pause befragen. Am Nachmittag möchten wir uns nur auf einen Zeugen konzentrieren.«
    »Gut, dann fahren Sie fort.«
    »Wir rufen Detective Bosch noch einmal in den Zeugenstand.«
    Bosch stand auf und ging mit der Mordakte in den Zeugenstand. Diesmal fasste er das Mikrophon nicht an. Er setzte sich und wurde vom Richter darauf aufmerksam gemacht, dass er weiterhin unter Eid stand.
    »Detective Bosch«, begann Langwiser. »Erhielten Sie während der Ermittlungen zum Mord an Jody Krementz die Anweisung, vom Haus des Angeklagten zum Haus des Opfers und wieder zurück zu fahren?«
    »Ja, die erhielt ich. Von Ihnen.«
    »Und haben Sie diese Anweisung befolgt?«
    »Ja.«
    »Wann?«
    »Am sechzehnten November um drei Uhr neunzehn morgens.«
    »Haben Sie die dafür benötigte Zeit gestoppt?«
    »Ja. In beiden Richtungen.«
    »Und könnten Sie uns sagen, wie viel Zeit Sie benötigt haben? Wenn Sie möchten, können Sie Ihre Unterlagen zu Rate ziehen.«
    Bosch schlug den Ordner bei einer vorher eingemerkten Seite auf. Er ließ sich Zeit, die Einträge zu studieren, obwohl er sie genauestens im Kopf hatte.
    »Von Mr. Storeys Haus zu dem von Jody Krementz brauchte ich unter Einhaltung der jeweiligen Geschwindigkeitsbeschränkungen elf Minuten und zweiundzwanzig Sekunden. Die Rückfahrt dauerte elf Minuten und achtundvierzig Sekunden. Hin und zurück waren es dreiundzwanzig Minuten und zehn Sekunden.«
    »Danke, Detective.«
    Das war’s. Fowkkes verzichtete wieder auf ein Kreuzverhör und behielt sich das Recht, Bosch in den Zeugenstand zu rufen, für die Prozessphase vor, in der die Verteidigung ihren Fall präsentierte. Judge Houghton vertagte die Verhandlung auf den Nachmittag und der bis auf den letzten Platz besetzte Gerichtssaal leerte sich langsam.
    Bosch schob und zwängte sich durch das Gedränge von Anwälten, Zuschauern und Journalisten draußen auf dem Flur und hielt nach Annabelle Crowe Ausschau. Plötzlich packte ihn jemand von hinten fest am Oberarm. Als er herumfuhr, stand ein Schwarzer vor ihm, den er nicht kannte. Ein anderer Mann, ein Weißer, kam ebenfalls auf ihn zu. Die zwei Männer trugen fast identische graue Anzüge. Schon bevor der erste anfing, seinen Spruch runterzulassen, wusste Bosch, dass sie vom FBI waren.
    »Detective Bosch, ich bin Special Agent Twilley vom F-B-I. Das ist Special Agent Friedman. Können wir irgendwo ungestört mit Ihnen

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