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Harry Dresden 08 - Schuldig

Harry Dresden 08 - Schuldig

Titel: Harry Dresden 08 - Schuldig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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hätte. Der Hammer flog mir aus der Hand, ich hörte ein Sirren in der Luft und konnte gerade noch rechtzeitig den Kopf einziehen, bevor es mir Glau mit gleicher Münze heimzahlen konnte. Ich fuhr herum und schwang die Kette, die sich noch immer an dem verbliebenen Ring meiner Handfessel befand, dorthin, wo ich Glaus Augen vermutete. Die Kette traf etwas. Glau kreischte erneut und taumelte zurück.
    Ich hechtete in das Loch und schlüpfte hindurch wie ein geölter Blitz. Cranes Kanone bellte erneut auf und schoss etwa drei Meter von mir entfernt ein Loch in die Wand. Rennende Schritte entfernten sich, doch dann hörte ich Ketten klirren. Mir drang mein eigenes Wimmern an die Ohren, als die Erinnerung an Alpträume in mir hochstieg, in denen ich zu langsam war, um einer drohenden Gefahr zu entwischen. Jeden Augenblick rechnete ich damit, mir eine Kugel einzufangen oder dass sich Glau mit dem Hammer und seinem Haifischgebiss auf mich stürzte.
    Rawlins packte mich am Handgelenk und riss mich ins Freie. Ich kam taumelnd auf die Füße und blickte mich auf dem winzigen Schotterplatz verzweifelt nach der nächsten Deckung um – einem Stapel alter Reifen. Ich musste Rawlins nicht erst darauf hinweisen, er hatte sofort geschaltet. Wir hasteten los. Rawlins ’ verletztes Bein knickte fast unter ihm ein und ich wurde langsamer, um ihm zu helfen, während ich mich nach unseren Verfolgern umwandte.
    Glau schob sich aus dem Loch, wie wir es getan hatten. Er richtete sich auf und warf den Zimmermannshammer. Er überschlug sich in der Luft, während er so schnell heranraste wie ein von einem Profi geworfener Baseball, und erwischte mich am Arsch.
    Der Aufprall durchzuckte meinen gesamten Körper, und ich verlor das Gleichgewicht, als mein Unterkörper taub wurde. Ich versuchte, mich an Rawlins zu klammern, um mein Gleichgewicht wiederzuerlangen, doch meine linke Hand mit dem ausgekugelten Gelenk war einfach nicht kräftig genug, Halt zu finden, und so warf mich die Wucht des geschleuderten Hammers auf den Kies. Ich krachte zu Boden, und all die Wälle, die ich in meinen Gedanken aufgebaut hatte, um die Flut von Schmerzen zurückzuhalten, barsten. Eine Sekunde war ich nicht einmal in der Lage, mich zu rühren, geschweige denn, zu fliehen.
    Glau zog ein langes, gebogenes Messer aus dem Gürtel, das mich an einen arabischen Dolch erinnerte. Er hetzte hinter uns her. Es war hoffnungslos, doch Rawlins und ich versuchten dennoch zu fliehen.
    Hinter uns hörte ich leichte Schritte; eine Gestalt, die sich viel zu schnell bewegte, als dass es sich um einen Menschen handeln konnte, kam herbeigeschossen, und dann fegte Crane mir mein Standbein unter dem Körper weg. Ich plumpste zu Boden. Dann landete er einen fiesen Tritt in Rawlins ’ Magengrube. Der Polizist ging ebenfalls zu Boden.
    Cranes Gesicht war bleich und wutverzerrt, als er zischte: „Ich habe Sie gewarnt, Magier. Sie sollten sich benehmen.“ Er hob seine Waffe und richtete sie auf Rawlins Kopf. „Sie haben gerade diesen Mann umgebracht.“

28. Kapitel
    E ine dunkle Gestalt trat aus den tiefen Schatten hinter den Reifenstapeln, zielte mit einer abgesägten Schrotflinte auf Glau und meinte gelassen: „Howdy.“
    Glau fuhr herum, um sich dem Neuankömmling entgegenzustellen. In seiner Hand blitzte bereits das Messer. Der Eindringling drückte ab. Donner grollte. Der Schuss schmetterte Glau auf den Schotterboden wie einen riesengroßen, zappelnden Fisch.
    Thomas trat einen Schritt in das schummrige Licht einer entfernten Straßenlaterne. Er trug weite, dunkle Klamotten, darunter auch meinen Staubmantel, der ihm bis zu den Knöcheln fiel. Sein Haar war vom Wind völlig zerzaust. Seine grauen Augen blitzten kalt, als er den Repetiermechanismus der Schrotflinte betätigte, die leere Patronenhülse auswarf und eine neue in die Kammer schob. Der Lauf der Waffe zuckte zu Crane hinüber.
    Ach du Scheiße.
    Nun wurde mir klar, wer mir durch die Stadt gefolgt war.
    „Du“, stieß Crane mit ausdruckslos klingender Stimme hervor und starrte Thomas an.
    „Ich“, stimmte Thomas mit unbekümmerter Fröhlichkeit zu. „Weg mit der Waffe, Madrigal.“
    Cranes Lippen verzogen sich zu einem höhnischen Grinsen, doch er ließ die Pistole sinken und warf sie zu Boden.
    „Tritt sie hier rüber“, sagte Thomas.
    Crane kam der Anweisung nach, wobei er mich vollständig ignorierte. „Ich hätte eigentlich gedacht, du wärest schon lange tot, liebster Vetter. Du hast dir ja im Haus ordentlich

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