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Harry Dresden 08 - Schuldig

Harry Dresden 08 - Schuldig

Titel: Harry Dresden 08 - Schuldig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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mich. „Ich habe dir genug Macht verliehen, um den Quell des Winters in Gefahr zu bringen, in der Hoffnung, dies werde einen Bruchteil der Kräfte des Winters zurück in dessen Domäne locken. Sobald das geschehen war, hat Maeve das Verstreichen der Zeit dort im Vergleich zum Reich der Sterblichen verändert.“
    Ich zog eine Braue hoch. „Wie lang waren wir weg?“
    „Der Sonnenaufgang des Tages nach eurem Aufbruch steht bevor“, erwiderte sie. „Auch wenn der Fluss der Zeit erst wenige Atemzüge vor eurer Flucht verändert wurde. Maeve wird das nicht lange aufrechterhalten können, aber das verschafft uns genügend Zeit zu handeln.“
    „Was wäre geschehen, wenn ich es nicht bemerkt hätte?“, fragte ich sie. „Was wäre passiert, wenn ich dein Feuer nicht benutzt hätte?“
    Sie bedachte mich mit einem traurigen Lächeln. „Dann wärst du jetzt tot.“
    Ich funkelte sie ärgerlich an. „Ja, und meine Freunde mit mir.“
    „Das ist anzunehmen“, sagte sie. „Bitte versteh doch. Der Zwangzauber, mit dem mich meine Königin belegt hat, ließ mir nur wenige Optionen offen. Ich konnte dir nicht erklären, was ich geplant hatte. Andererseits konnte ich nicht einfach zusehen und nichts unternehmen, wo sich der Rat in so bitterer Not befindet.“
    „Aber jetzt kannst du mit mir darüber reden?“
    „Im Augenblick diskutieren wir geschichtliche Ereignisse“, erwiderte sie. Sie neigte ihr Haupt in meine Richtung und dann in Charitys. „Es freut mich sehr zu sehen, meine Dame, dass Eure Tochter sicher wiedergekehrt ist.“
    Charity blickte lange genug auf, um ihr ein kurzes Lächeln zuzuwerfen und dankbar zu nicken. Dann widmete sie ihre Aufmerksamkeit wieder ihrer Tochter.
    „Lily“, sagte ich.
    Sie zog eine Braue hoch und wartete ab.
    Sie hatte mich manipuliert, mich in eine Waffe gegen Mab verwandelt. Sie hatte mich genau genommen nicht belogen, doch sie war ein extrem riskantes Spiel mit meinem Leben eingegangen. Noch schlimmer, sie hatte auch das Leben meiner Freunde aufs Spiel gesetzt. Ich war mir sicher, dass sie die gesamte Zeit über nur die besten Absichten gehegt hatte, und sie war Einschränkungen unterlegen, von denen ich den Verdacht hegte, dass ich sie nach wie vor nicht vollständig nachvollziehen, geschweige denn verstehen konnte. Aber sie war mir gegenüber nicht ehrlich und offen gewesen.
    Andererseits war auch sie eine Feenkönigin. Was in aller Welt hatte mich veranlasst anzunehmen, sie würde sich in die Karten schauen lassen?
    Ich seufzte. „Danke“, meinte ich schließlich.
    Sie lächelte, auch wenn die Trauer darin nur zu offensichtlich war. „Ich habe mich dir gegenüber nie als Freundin erwiesen, wie du es mir und den Meinen gegenüber gewesen bist, Magier. Es freut mich, dass ich dir zumindest eine Hilfe sein konnte.“ Diesmal verneigte sie sich tief aus der Hüfte. „Doch jetzt muss ich gehen, um Dinge in Gang zu setzen, die dein Volk unterstützen.“
    Ich erwiderte die Verbeugung. „Danke.“
    Sie verneigte sich auch vor den restlichen Anwesenden, und Fix folgte ihrem Beispiel. Dann verließen sie eilig das Kino.
    Ich ließ meinen Hintern auf den Bühnenrand plumpsen, und meine Beine baumelten in der Luft.
    Murphy leistete mir Gesellschaft. Nach einem Augenblick fragte sie: „Was nun?“
    Ich rieb mir die Augen. „Geweihter Boden, denke ich. Ich glaube, die Sache wird keine unmittelbaren Auswirkungen haben, aber es hat keinen Sinn, jetzt Risiken einzugehen. Wir werden zu Forthill zurückkehren, uns vergewissern, dass alle in Sicherheit sind. Essen. Schlaf.“
    Murphy gab ein Stöhnen von sich, das beinahe lustvoll klang. „Mir gefällt der Plan. Ich bin am Verhungern.“
    So saß ich also da und musterte Charity und Molly. Ich konnte kaum meine Nerven beruhigen. Ich hatte den Auftrag erhalten, schwarze Magie ausfindig zu machen. Molly steckte dahinter. Sie hatte ihre Macht dazu missbraucht, den Verstand eines anderen Menschen umzukrempeln. Egal wie edel ihre Absichten gewesen sein mochten, mir war klar, dass das einen Makel hinterlassen hatte. Ich wusste besser als sonst jemand, in welcher Gefahr sich Molly befand. Wie gefährlich sie war.
    Ich hatte sie vor bösen Feen gerettet, klar, doch nun wartete eine unendlich gefährlichere Bedrohung auf sie.
    Der Weiße Rat. Die Wächter. Das Schwert.
    Es war nur eine Frage der Zeit, bis jemand anderes den Spuren der schwarzen Magie bis zu deren Ursprung folgte. Wenn ich sie nicht vor den Rat brachte, würde es früher oder

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