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Harry Dresden 08 - Schuldig

Harry Dresden 08 - Schuldig

Titel: Harry Dresden 08 - Schuldig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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Behälter. „ Suburban Slasher II ?“
    Ich nickte. „Das hat etwas zu bedeuten.“
    „Außer dem Tod des klassischen Kinos?“
    „Filmfaschistin“, tadelte ich. „Der Bursche, der die Leute hier angegriffen hat, sah genau wie der Schnitter aus.“
    Murphy warf mir einen verständnislosen Blick zu.
    „Der Reaper“, wiederholte ich. „Ach komm schon, du willst mir doch nicht allen Ernstes sagen, dass du noch nie zuvor den Reaper gesehen hast? Er ist der Killer in den Suburban-Slasher -Streifen. Er kann nicht sterben und bringt den schlimmen Fingern das Verderben – und das schließt offensichtlich jeden ein, der Sex hat oder Alkohol trinkt. Wenn das kein anspruchsvolles Kino ist, weiß ich auch nicht.“
    „Ich fürchte, den muss ich verpasst haben“, sagte Murphy.
    „Bis jetzt sind elf Filme mit dem Reaper auf dem Markt“, fuhr ich fort.
    „Dann fürchte ich, ich habe alle elf verpasst“, korrigierte sich Murphy. „Glaubst du, es war jemand, der versucht hat, so auszusehen wie dieser Reapertyp?“
    „Irgendjemand“, flüsterte ich mit übertrieben bedrohlicher Stimme. „Oder irgendetwas.“
    Sie bedachte mich mit einem ernsten Blick. „Wie lange hast du darauf gewartet, den Spruch endlich anzubringen?“
    „Jahre“, meinte ich heiter. „Die Gelegenheit bietet sich bei weitem nicht so oft, wie man meinen möchte.“
    Murphy grinste, doch wir wussten nur zu gut, dass es eine gezwungene Fröhlichkeit war. All die Flachsereien änderten nichts an den Tatsachen: Etwas hatte einen jungen Mann nur ein paar Schritte von dort, wo wir saßen, ermordet, und das Leben zumindest zweier Verletzter hing an einem seidenen Faden und der Kunst der Ärzte, die sich um sie kümmerten.
    „Murph“, sagte ich. „Ein Stück die Straße runter befindet sich ein Kino, das von einem gewissen Clark Pell betrieben wird. Könntest du herausfinden, welcher Film dort heute Nachmittag lief?“
    Murphy blätterte in ihrem Notizblock und sagte dann: „Das habe ich schon. Ein Streifen mit dem Titel Hammerhände .“
    „Alt, aber gut“, befand ich. „Ein paar Schläger werfen diesen Farmer auf die Eisenbahngeleise, und ein Zug trennt ihm die Hände am Handgelenk ab. Dann lassen sie ihn zurück, weil sie ihn für tot halten. Doch er überlebt vollkommen wahnsinnig, bindet sich die Köpfe von Vorschlaghämmern an die Armstümpfe und knöpft sich einen nach dem anderen vor.“
    „Clark Pell war das Opfer, das heute etwas früher übel verprügelt worden ist“, fuhr Murphy fort. „Übel mit einem stumpfen Gegenstand verprügelt, um genau zu sein.“
    „Vermutlich handelt es sich um einen Zufall“, sagte ich.
    Murphys Stirn umwölkte sich. „Ist das möglich? Die Bestien aus Monsterfilmen zum Leben zu erwecken?“
    „Sieht danach aus.“
    „Aber wie können wir sie aufhalten?“, fragte sie.
    Ich zog das Programmheft der Convention aus der Tasche und überflog es. „Die Frage, auf die es wirklich ankommt, ist, wie halten wir sie vor morgen Nacht auf?“
    „Was ist morgen?“
    „Filmmarathon“, sagte ich und hielt das Programm hoch. „Ein halbes Dutzend Filme wird hier gezeigt, ein weiteres halbes Dutzend in Pells Kino, und die meisten Filmungeheuer in denen sind bei weitem nicht so nett wie der gute alte Hammerhand oder der Reaper.“
    „Allmächtiger Gott“, stöhnte Murphy. „Besteht die geringste Möglichkeit, dass sich normale Menschen verkleidet haben?“
    „Ich bezweifle es. Aber möglich wär’s.“
    Sie nickte. „Wir setzen Greene darauf an. Betrachte dich in der nächsten Zeit als von der Sondereinheit engagiert, Harry. Was nun?“
    „Wir sprechen mit den Opfern, die überlebt haben“, erklärte ich, „und ich versuche herauszubekommen, wie man etwas so Wahnwitziges durchziehen kann.“
    Sie nickte und sah mich dann stirnrunzelnd an. „Als erstes haust du dich mal aufs Ohr. Du siehst aus wie der Tod.“
    „Danke“, flüsterte ich. „Ich fühle mich, als würde ich jeden Moment umkippen.“
    Sie nickte. „Ich werde mal sehen, ob ich mit Pell sprechen kann, wenn er wach ist. Ich wage zu bezweifeln, dass wir mit den anderen vor morgen werden sprechen können. Vorausgesetzt, sie überleben.“
    „Gut“, nuschelte ich. „Ich werde morgen wiederkommen und etwas herumschnüffeln. Mit etwas Glück stöbern wir unseren Bösewicht auf, ehe noch etwas von der Leinwand hüpft.“
    Murphy nickte und stand auf. Sie streckte mir die Hand hin. Ich nahm sie und sie zog mich hoch. Murphy ist um einiges

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