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Harry Dresden 09: Weiße Nächte

Harry Dresden 09: Weiße Nächte

Titel: Harry Dresden 09: Weiße Nächte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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einen Monat, nachdem ich meine Lizenz bekommen und meinen eigenen Betrieb eröffnet hatte, zum ersten Mal hinzugezogen.“
    Ich grunzte. „Aha, und was für ein Betrieb wäre das?“
    Sie lachte. „Man findet mich im Telefonbuch unter ‚Magier’.“
    Ich schnaubte. „Ich wusste schon immer, dass du all die Jahre bei mir abgeschrieben hast!“
    „Wenn’s funktioniert, warum sollte ich etwas daran ändern?“ Sie strich sich eine Haarsträhne hinter ein Ohr. Eine wohlbekannte Geste, die in mir das Verlangen erwachen ließ und zahlreiche Erinnerungen an die Oberfläche brachte. „Die meisten Jobs habe ich durch Empfehlungen ergattert, einfach, weil ich gute Arbeit leiste. Wie auch immer, die meisten Opfer des Killers haben eine Gemeinsamkeit: Es waren alleinstehende oder abgesondert lebende Personen.“
    „Ich“, meinte Anna leise, „bin das letzte lebende Mitglied des Ordos, das alleinstehend ist.“
    „Hat der Mörder in den anderen Städten“, sagte ich, „irgendetwas zurückgelassen? Eine Nachricht? Verspottungen?“
    „Wie zum Beispiel?“, wollte Elaine wissen.
    „Bibelverse“, entgegnete ich. „Die in Spuren hinterlassen werden, die nur jemand wie wir entdecken kann.“
    Sie schüttelte den Kopf. „Nein. Nichts dergleichen. Oder wenn so etwas vorhanden war, habe ich es einfach nicht gefunden.“
    Ich atmete langsam aus. „Bis jetzt hat er bei zwei Opfern Botschaften hinterlassen. Bei eurer Freundin Janine und einer Frau namens Jessica Blanche.“
    Elaines Stirn umwölkte sich. „Das habe ich aus deinen Worten vorhin geschlossen. Aber es will keinen Sinn ergeben.“
    „Doch, tut es“, sagte ich. „Wir wissen nur noch nicht, wie.“ Ich runzelte die Stirn. „Könnte einer der anderen Morde dem Weißen Hof zugeschrieben werden?“
    Elaine runzelte die Stirn und erhob sich. Sie trug ihre Kaffeetasse in die Küche und kam dann wieder zurück. Zwischen ihren Brauen hatte sich eine Denkfalte gebildet. „Ich … kann es nicht mit Sicherheit ausschließen. Aber mir sind keine Hinweise darauf ins Auge gesprungen. Warum?“
    „Verzeihen Sie“, mischte sich Anna mit einem unsicheren Flüstern ein. „Weißer Hof?“
    „Der Weiße Hof der Vampire“, erklärte ich.
    „Es gibt mehr als nur eine Art?“, fragte sie.
    „Ja“, sagte ich. „Der Weiße Rat kämpft gerade gegen den Roten Hof. Das sind Fledermausmonster, die sich als Menschen tarnen können und Blut saufen. Der Weiße Hof ist menschenähnlicher. Es sind psychische Parasiten. Sie verführen ihre Opfer und trinken ihre Lebenskraft.“
    Elaine nickte. „Warum fragst du, Harry?“
    Ich holte tief Luft. „Ich habe Hinweise gefunden, die darauf hindeuten, dass Jessica aufgrund eines Angriffes eines sexuellen Raubtieres gestorben ist.“
    Elaine starrte mich an und rief: „Dann ist das Muster durchbrochen worden. Etwas hat sich geändert!“
    Ich nickte. „Da ist noch etwas im Busch.“
    „Oder jemand.“
    „Oder jemand“, sagte ich.
    Sie runzelte die Stirn. „Wir haben zumindest einen Anhaltspunkt.“
    „Jessica Blanche“, antwortete ich.
    Ohne Vorwarnung sprang Mouse plötzlich auf, starrte auf die Eingangstür der Wohnung und stieß ein tiefes Bassknurren aus.
    Ich stand auf, und mir war schmerzlich bewusst, dass mich die Schwelle des Appartements immer noch von einem Großteil meiner Macht abschnitt. Ich hatte nicht mal genug Magie zur Verfügung, um mich aus einer Papiertüte zu befreien.
    Die Lichter gingen aus. Mouse knurrte weiter.
    „Oh Gott“, sagte Anna. „Was geht hier vor?“
    Ich biss die Zähne zusammen und schloss die Augen. Ich wartete, bis ich mich an die Dunkelheit gewohnt hatte, als mir ein schwacher, beißender Geruch in die Nase stieg.
    „Riecht ihr das?“, rief ich.
    Elaines Stimme war ruhig und fest. „Was riechen?“
    „Rauch“, entgegnete ich. „Wir müssen hier raus. Ich denke, das Gebäude brennt.“

12. Kapitel
    L icht“, sagte ich.
    Noch ehe ich das Wort vollständig ausgesprochen hatte, begann Elaine leise zu murmeln, und das Drudenfußamulett, das sie trug und das ein Zwilling meines eigenen hätte sein können, begann in einem sanften, grünlich-weißen Licht zu leuchten. Sie hielt es an seiner silbernen Kette über den Kopf.
    Bei dieser Beleuchtung schritt ich zur Tür und betastete das Holz, wie ich es in den Cartoons meiner Kindheit eingetrichtert bekommen hatte. Es fühlte sich wie eine Tür an.
    „Kein Feuer im Flur“, sagte ich.
    „Feuertreppe“, sagte Elaine.
    „Die ist ganz

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