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Harry Dresden 10 - Kleine Gefallen: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 10 (German Edition)

Harry Dresden 10 - Kleine Gefallen: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 10 (German Edition)

Titel: Harry Dresden 10 - Kleine Gefallen: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 10 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher , Oliver Graute
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nach der Holzschachtel. Nichts zerriss mich in kleine Fitzelchen.
    Ich verzog misstrauisch das Gesicht und zog langsam die Schachtel hervor, aber es geschah wieder nichts. Offensichtlich war Gard der Meinung gewesen, ihre Sicherheitsvorkehrungen reichten aus, mit einem Dieb fertig zu werden. Oder einem Dinosaurier. Einem von beiden.
    Sobald ich die Schachtel hatte, wandte ich mich wieder dem Geißlein zu.
    „Sterblicher“, stöhnte Zwerg. „Bring es zu Ende.“
    „Ich gebe mir Mühe, nur zu töten, wenn es absolut unabdingbar ist“, antwortete ich, „und es ist nicht notwendig, dich heute umzubringen. Das war keine persönliche Angelegenheit. So sieht’s aus.“
    Das Geißlein bekam seine Augen unter Kontrolle und starrte mich kurz skeptisch an. „Barmherzigkeit? Von einem Lakaien des Winters?“
    „Ich bin kein Lakai“, wies ich ihn beißend hin. „Ich arbeite hier nur auf Zeit.“ Ich sah mich durch zusammengekniffene Augen um. „Ich glaube, die meisten Hobs haben die Fliege gemacht. Kannst du selbst von hier verschwinden oder soll ich jemanden rufen, der dir hilft?“
    Das Geißlein schüttelte den gewaltigen Schädel. „Nicht nötig. Ich werde gehen.“ Es breitete die Finger seiner riesengroßen Hand auf den Fliesen aus und begann, im Boden zu versinken wie in Treibsand. Was Tore ins Feenreich anging, war mir dieses hier neu.
    „Ich mache dieses Angebot nur einmal“, sagte ich, ehe er vollständig verschwunden war. „Kehre ja nicht zurück.“
    „Das werde ich nicht“, grollte er, während sich seine Augen vor Erschöpfung schlossen. „Aber seid Euch einer Sache bewusst, Magier.“
    Ich runzelte die Stirn. „Welcher?“
    „Mein älterer Bruder“, grollte er, „wird Euch erschlagen.“
    Dann versank Zwerg im Boden und war verschwunden.
    „Noch einer?“, keifte ich den Boden an. „Ihr wollt mich doch verarschen?“
    Ich stützte mich am Schließfach ab und rammte meinen Kopf eine Weile sanft gegen die Stahltür. Dann stemmte ich mich hoch und machte mich in einem leichten Trab zu der Stelle des Bahnhofs auf, an der ich Michael aus den Augen verloren hatte. Nur weil die Hobs sich aus diesem Teil des Bahnhofs verzogen hatten, hieß das noch nicht, dass der Kampf vorüber war. Vielleicht brauchte Michael meine Hilfe.
    Ich nahm die Spur aus Körperteilen wieder auf, auch wenn diese größtenteils bereits zu Haufen schwarzen Staubes wie Kohlenasche zerfallen waren, die sich im unablässigen Regen aus der Löschanlage langsam in schmierigen Morast verwandelten. Die Matschflecken wurden zahlreicher, als ich in die Richtung latschte, in der ich Michael vermutete.
    Ich folgte der Spur zum Fuß einer obszön breiten Steintreppe – die war tatsächlich in Die Unbestechlichen gewesen. Hier waren die Körperteile noch als solche erkennbar. Diese Hobs waren noch nicht lange tot. Sie lagen als Teppich bewegungsloser, brennender Leichen über die Treppe ausgebreitet. Wenn ich richtig deutete, wie ihre Körper gefallen waren, waren sie die Treppe nach oben gewandt gewesen, als sie gestorben waren.
    Einige der gefallenen Hobs wiesen Verletzungen auf, die zeigten, dass sich Michael von hinten durch sie hindurch gehackt hatte. Er mochte ein Weißer Ritter sein, doch sobald er sein Schwert gezogen hatte, spielte Michael das Spiel so zäh und verbissen bis zum bitteren Ende wie die meisten anderen auch.
    Ich konnte ihm daraus keinen Vorwurf machen. Nicht alle Körperteile hatten Hobs gehört.
    Es hatte drei Sicherheitsleute erwischt. Einer lag etwa drei Meter von der Treppe entfernt auf dem Boden, die anderen beiden auf den Stufen. In der Finsternis waren sie voneinander getrennt gestorben.
    Ich war an weiteren Blutlachen vorbeigekommen, die für ihre Spender mit ziemlicher Sicherheit ebenfalls tödlich gewesen waren, außer wenn sie sich durch das fallende Wasser ausgebreitet hatten und dadurch größer erschienen. Ich war Hobs zuvor noch nie von Angesicht zu Angesicht begegnet, doch ich hatte genug von ihnen gehört, um ernsthaft zu hoffen, dass die Menschen, die dieses Blut vergossen hatten, tot waren.
    Hobs hatten die Angewohnheit, ihre Opfer in ihre lichtlosen Tunnel zu verschleppen.
    Ich fröstelte. Soviel musste ich den Problemlösern des Sommers lassen: Das Einzige, was die Geißlein wollten, war, mich umzubringen, und die Angelegenheit wäre vorbei. Ich war in der Vergangenheit auch schon von Ungeheuern in die Dunkelheit gezerrt worden. Das war nichts, was ich jemandem wünschen würde. Niemals.
    Man

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